1201 - Die Windjäger
ich bin sehr ärgerlich darüber, dass es inzwischen Zeugen gibt. Auf der anderen Seite muss ich zugestehen, dass die Zeugen auch anders hätten ausfallen können. Da bin ich mit Ihnen recht zufrieden. Ein Teil meines Rückholplans ist schon gelungen. Der andere wird auch kein Problem sein.«
»Dann haben Sie Babur geschickt!«, flüsterte Maxine.
»In der Tat!«
Max ballte die Hände zu Fäusten. Sie ärgerte sich darüber, dass sie in ihrer Wut hochrot anlief, aber sie konnte sich nicht mehr beherrschen. Es musste einfach raus.
»Sie haben es in Kauf genommen, dass ein Kind und auch Unschuldige wie ich es bin, getötet werden?«
»Es ging um die Sache!«
»Keine Sache auf der Welt ist es wert, dass Menschen deswegen sterben, Elax…«
Er lachte in ihre Worte hinein, und auch die Cannon schüttelte den Kopf. »Hören Sie doch mit dem moralinsauren Gewäsch auf. Das bringt nichts. Hier geht es um Fortschritt. Jeder, der ihn behindert, muss aus der Welt geschafft werden, damit die Bahn frei bleibt.«
»Ist das Ihr Credo?«
»Natürlich!«
»Dann sind Sie für mich ein menschliches Schwein. Ich werde Sie…«
»Nein, nein, nein!« Der Professor hob seine schlanken Hände.
»Bitte keine Drohungen. Sie würden sich selbst keinen Gefallen tun. Ich weiß, dass sie bewaffnet sind und Ihre Waffen gern gegen mich ziehen würden. Sie können es tun alle beide. Aber ich muss Ihnen zugleich sagen, dass sie dann sofort und auf der Stelle tot sein werden. Das ist kein Bluff…«
Er hatte sich bei seinen letzten Worten leicht vom Stuhl erhoben und ließ sich nun wieder sinken.
Max schaute Suko an. »Glaubst du das?«
»Sei vorsichtig.«
»Sehr gut, Suko, ausgezeichnet«, sagte Elax. »Endlich mal jemand, der gewisse Dinge einsieht. Vorhin ist der Name Babur gefallen. Die Lady hier hat ihn erwähnt. Wie schön, dann brauche ich ihn erst gar nicht vorzustellen, denn er steht hinter Ihnen. Was er in seinen Händen hält, ist keine Zuckerstange.«
Elax sagte nichts mehr. Er war der Sieger auf der ganzen Linie, denn durch sein lautes Sprechen hatten die beiden das Öffnen der Tür überhört. Zudem stand im Gang auch kein Fenster offen. Es gab keinen Luftzug, und die Ärztin merkte, dass ihr ein kalter Eissplitterregen über den Rücken rann.
»Sie können sich ruhig umdrehen, Verehrteste!«
Während sie das tat, dachte Suko über Möglichkeiten nach, aus dieser Falle herauszukommen. Ihm fiel sein Stab ein, mit dem er die Zeit anhalten konnte.
Er wäre auch herangekommen, aber er hätte seine Hand zum Jackettausschnitt hochführen müssen, und diese Bewegung wäre bestimmt falsch verstanden worden. Er wusste, dass der Professor nicht geblufft hatte, denn Suko konnte den Mann hinter ihm förmlich riechen.
Er wusste, dass ein Mensch dort stand, und er sah, dass sich Maxine gedreht hatte und in die entgegengesetzte Richtung schaute.
Sie sah Babur vor sich.
Und sie sah die Maschinenpistole in seinen Händen…
ENDE des zweiten Teils
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