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1204 - Der Häuter

1204 - Der Häuter

Titel: 1204 - Der Häuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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endete im Nichts, das heißt, er lief in einen Wald hinein und diente im Sommer als Wanderweg.
    Wir hätten den Wagen auch an der Straße abstellen können, doch das wäre zu auffällig gewesen. Das Anwesen des Mannes grenzte an die Straße. Wir waren vorbeigefahren. Ich hatte von dort aus sein Haus und den Anbau mit der Werkstatt sehen können. Ebenso das Gelände, auf dem zahlreiche Grabsteine standen, die sich allerdings noch auf dem hinteren Grundstück ausbreiteten.
    An diesen Teil grenzte der Wald. Mir war nicht bekannt, ob das Grundstück auch dort eingezäunt war, ich musste allerdings davon ausgehen. Durch kleine Tore konnte man es betreten, und ich hoffte, dass ich eines davon offen fand.
    So locker wie ich mich meinem Vater gegenüber gezeigt hatte, war ich nicht. Es wäre schon sicherer gewesen, auch auf die Kollegen zu setzen, aber ich hatte den Ehrgeiz, den Killer allein zu stellen, falls er sich in seinem Haus befand.
    Von vorn war nichts zu sehen gewesen. Nur der Lieferwagen mit der offenen Ladefläche hatte dort geparkt.
    Ein Mörder, der seinen Opfern die Haut abzog!
    Es wollte nicht in meinen Kopf. Es war Wahnsinn, aber er hatte es in einem Film gesehen und fühlte sich als Nacha hmungstäter. Man hatte die vier Toten an den verschiedensten Orten gefunden. Aufgehängt an einer Brücke, vor einem kleinen Café auf einem angeketteten Stuhl sitzend, in einer Abfallgrube und im offenen Grab auf einem Friedhof.
    Die Kollegen hatten fieberhaft an dem Fall gearbeitet und in mühevoller Kleinarbeit herausgefunden, wer als Täter in Frage kam. Nur fehlten bisher die Beweise. Man hatte ihn sogar wieder laufen lassen müssen. Bevor er sich ein fünftes Opfer holte, hatte mein alter Herr mich eingeschaltet und nach Schottland geholt.
    Ich wollte mir Ben Navis ansehen. Heimlich auf sein Grundstück schleichen, ihn beobachten. Mir ein Bild machen und vielleicht Beweise finden.
    Den normalen Weg hatte ich längst verlassen. Ich war in den Wald hineingegangen und schlug mich durch das Unterholz.
    Das Laub war dicht. Es filterte einen Großteil des Sonne nlichts, sodass ich durch eine kleine Schattenwelt wanderte. Ich orientierte mich nach rechts, denn dort schimmerte es heller, weil sich da der Waldrand befand. Und praktisch der Beginn des hinteren Grundstücksteils.
    Im Wald hielt mich niemand auf. Ich brauchte keine besondere Rücksicht zu nehmen, überwand auch das letzte Unterholz und blieb stehen, als die Sicht frei war.
    Sicherheitshalber duckte ich mich. Mein Mund verzerrte sich für einen Moment, als ich den Zaun auch hier an der Rückseite sah. Er bestand aus festen und dünnen Metallstäben, war grün gestrichen und fiel kaum auf.
    Von meiner Position aus schaute ich über das Gräberfeld hinweg. Nur lag vor mir kein Friedhof, sondern das Gelände eines Steinmetzes und Grabstein Verkäufers. Es gab die verschiedenen Steine in allen Größen und für jeden Geldbeutel.
    Das begann mit den Findlingen, ging weiter über die polierten Steine, die ich persönlich nicht mochte, und meine Blicke streiften auch über Grabsteine hinweg, die aufgeschlagenen Büchern nachgebildet worden waren. Mehr an der linken Seite, wo die Werkstatt in einem Anbau untergebracht war, hatte der Steinmetz zwei künstliche Gräber angelegt und sie mit seinen Steinen dekoriert. Gewissermaßen als Schaustücke.
    Gearbeitet wurde nicht. Das war für diese Zeit nicht ungewöhnlich. Schließlich hatten wir schon fast neunzehn Uhr. Da war in den meisten Firmen Feierabend. Ich sah auch nicht, ob sich der Besitzer im Haus aufhielt. Im Freien lief er jedenfalls nicht herum, das wäre mir aufgefallen.
    Durch das recht hohe Gras ging ich parallel zum Zaun entlang, denn ich hatte in einiger Entfernung ein kleines Tor im Zaun entdeckt. Es fiel erst beim zweiten Hinsehen auf, weil es ebenfalls grün angestrichen worden war.
    Das Tor hatte eine normale Klinke, die ich drückte und mich darüber wunderte, dass ich es aufschieben konnte. So genau nahm es Ben Navis nicht mit der Sicherheit.
    Ich betrat das Grundstück und war jetzt froh, dass es auch recht hohe Grabsteine gab, die mir eine gewisse Deckung gaben, wenn ich mich duckte.
    Der Boden schimmerte als graues Feld. Es kam durch die kleinen Steine, die die Oberfläche bildeten. Sie knirschten bei jedem meiner Schritte unter den Sohlen. Obwohl kaum Wind wehte, lag ein irgendwie staubiger Geruch in der Luft.
    Mein Weg führte mich auf die Hinterseite des normalen Hauses zu. Wie ich erfahren hatte,

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