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1209 - Die grauen Lords

Titel: 1209 - Die grauen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie schufen, aus eigenem Antrieb, ein Netzwerk, das den Chrass bei ihrer Aufgabe, die Kavernenwelt zu überwachen und die Graukraft zu bändigen, wertvolle Hilfe leistete. Als Lotur-Lot von der unerwarteten Entwicklung erfuhr, rief er voller Freude aus: „Die Götter des Alls sind mit den Chrass! Völlig umsonst ist aus ihrer Genialität ein komplettes Kontrollnetz entstanden."
    Inzwischen fuhren die Chrass in ihrem forschenden Bemühen fort. Geduldig und unermüdlich, das Ziel niemals aus den Augen verlierend, bemühten sie sich um zusätzliche Erkenntnisse über die teuflische Graukraft. Messpunkt um Messpunkt brachten sie in Erfahrung, was es über das unheimliche Phänomen zu wissen gab. Der Augenblick, da der große, allumfassende Schlag gegen die Graukraft geführt werden sollte, rückte immer näher heran.
    Lotur-Lot hatte viele seiner Leute zur Wahrnehmung der erforderlichen Vorbereitungen abgestellt. Die Mehrzahl der Alai hatte jedoch zu dieser Zeit bereits Starsen verlassen, um sich im Tiefenland mit der latenten Bedrohung durch den Graueinfluss zu beschäftigen. So standen die Dinge, als Krrrzssl, dem im Grunde genommen nichts mehr zuwider war, als die Welt der Kavernen zu verlassen, sich zu seiner historischen Expedition hinauf Zur Grube rüstete.
     
    3.
     
    Es kostete den Verstand Mühe, zur Gegenwart zurückzufinden. Zu eindringlich war die Mentalstimme; mit zuviel Lebenskraft erfüllt waren die Bilder, die sie vor dem mesmerisierten Bewusstsein des Zuhörers heraufbeschwor. Schritt um Schritt vollzog sich das Schicksal Starsens, des missglückten Gigantprojekts der Kosmokraten. Die Keime des Unheils waren von allem Anfang an vorhanden - Kräfte, die bei der Schaffung des Tiefenlands anscheinend übersehen worden waren. Reaktionen eines Stücks Natur, das sich nicht von denkenden Wesen manipulieren lassen wollte?
    Möglich, reagierte der Extrasinn. Vergiss das Wort des weisen Dichters nicht: Sunt lacrimae rerum. „Auch die Dinge haben Tränen", wiederholte Atlan murmelnd. „Virgil. Er hatte Weitsicht." Ich frage mich, wann die Rede auf die Geriokraten und die Fraternität kommen wird, fuhr der Extrasinn fort, offenbar unter dem Eindruck einer gesprächigen Laune stehend. „Und wann auf den Stahlherrn?" Wahrscheinlich gar nicht. „Aber er ist ein wichtiger Teil des ganzen Rätsels!" Das mag sein. Glaubst du vielleicht, du wirst hier die gesamte Lösung des Rätsels erfahren? „ Warum nicht?" Weil irgendwann im Lauf der Entwicklung die Kommunikation zusammengebrochen ist. Was ist aus den Alai geworden? Warum haben wir noch keinen von ihnen zu sehen bekommen? Und was ist mit den Raum-Zeit-Ingenieuren? „Das ist richtig. Die Dinge sind auseinandergebrochen, nicht wahr?" So sehe ich die Angelegenheit. Das Ei weiß über die Dinge in Starsen und der Kavernenwelt Bescheid. Weiß der Himmel, wo die Alai sich jetzt aufhalten. Über sie wirst du nicht mehr viel hören. Der Stahlherr, scheint mir, ist eine vollends neue Entwicklung. Über ihn weiß das Ei überhaupt nichts. „Ist es wirklich das Ei, dessen Stimme wir hören?"
    Merkwürdig, dass du das fragst. Die ganze Zeit denke ich darüber nach, ob es nicht der kleine Baum sein könnte. Krrrzssl. Er scheint eine ausreichend wichtige Rolle in dieser Sache gespielt zu haben. „Wie alt er sein mag?" Alter als du und ich zusammen. Und wahrscheinlich noch um einen Faktor hundert mehr. „Viel Zeit!" Was willst du? Du hast es mit einem Projekt der Kosmokraten zu tun. Denen hinter der Materiequelle gilt ein Jahr soviel wie uns eine Sekunde. „Wenn ihnen soviel Zeit zur Verfügung steht, sollten sie nicht in der Lage sein, ein Projekt, das so wichtig ist wie dieses, anständig und erfolgreich abzuwickeln?" Vorsicht! Was wenn ein Kosmokrat dich hört? Vielleicht beschuldigt er dich der Blasphemie. „Wir wissen, dass die Kosmokraten aus der Tiefe schon seit langer Zeit keinen einzigen Laut mehr gehört haben. Warum sollten ausgerechnet meine Gedanken zu ihnen durch dringen?" Ich weiß es nicht. Die Dinge haben manchmal... Die Impulse des Extrasinns wurden schwächer. Die Stimme aus dem Innern des Eis - oder Kerzls Stimme? - begann zu sprechen. Der Effekt war immer derselbe. Das Blickfeld verengte sich. Das Ei schrumpfte, der Baum wuchs. Dann wurde es dunkel. Aber nur für eine Sekunde...
    Die Gründe, warum er die Expedition unternahm, waren Krrrzssl selbst nicht ganz klar - klar im wissenschaftlichen Sinn, hieß das. Er hatte sich bei den Alai erkundigt,

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