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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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    Seattle, Washington
    Â»Genau im richtigen Verhältnis!«, rief Ven und zog gleichzeitig mit der Rechten sein Schwert und mit der Linken einen der sieben Dolche, die er überall am Körper trug. »Für diese räudige Bande hole ich doch nicht meine Glock mit den neuen Silberpatronen raus.«
    Der Anführer der Gang – oder Schar? Herde? Wie zum Teufel nannte man eine so große Gruppe Vamps? – von Vampiren, die sie in dieser Gasse in die Enge getrieben hatte, fauchte und bleckte dabei seine messerscharfen Reißzähne. »Mach dich auf den Tod gefafft, Mensch. Wir find bei Weitem in der Übertfahl«, drohte er mit dem charakteristischen Lispeln, das den erst vor Kurzem zu Untoten Gewordenen anhaftete, die es noch nicht heraushatten, wie man sich mit einem Maul voller Reißzähne deutlich artikulierte.
    Sie waren in einer typischen Gasse gelandet: graue Steinmauern und abbröckelnde Ziegel, zertretener Abfall am Boden, und in den Ecken der Gestank von altem Urin und neuer Verzweiflung, einer Kombination, die Ven ganz besonders nervös machte.
    Nervös und streitlustig. Er lachte dem Vampir in sein bleiches Gesicht. »Da hast du ein paar Dinge falsch verstanden, totes Jungchen. Erstens sind wir keine Menschen, sondern drei aus Poseidons Elite. Zweitens seid ihr diejenigen, die ins Graf beiffen werden, also leck mich am Arff«, machte er sich über ihn lustig.
    Die Augen des Vampirs leuchteten noch roter, aber er tänzelte nur vor Ven herum, statt ihn anzugreifen. Ven schätzte, dass sein Gegner wohl nicht den rechten Mumm dazu hatte, sich auf einen zwei Meter großen atlantischen Krieger zu stürzen, der noch dazu ein gut halb so langes Schwert schwang. Aber die Kreatur fasste, angefeuert von den Rufen seiner Blutsaugerkumpel hinter sich, schließlich Mut.
    Â»Wie Ihr wisst, sind Silberpatronen bei Vampiren nicht besonders effektiv, Rächer des Königs«, erinnerte ihn Brennan mit seiner wie üblich ruhigen Stimme. Brennan selbst zog aus den Falten seines langen Ledermantels eine Handvoll Wurfsterne, die gewiss mit irgendeinem Zauber belegt waren. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob neue Konvertiten wie diese hier durch Silber auch nur im Mindesten beeinträchtigt würden. Ebenfalls interessant wäre es herauszufinden, warum wir gerade hier an der Nordwestküste Amerikas so vielen Neukonvertiten begegnen. Aber das sollten wir ein andermal erörtern.«
    Â»Ja, lass uns das lieber ein andermal diskutieren«, stimmte Ven zu und unterdrückte ein Lachen. Typisch Brennan, allgemeine Betrachtungen anzustellen, wenn sie gerade in Gefahr waren, von Blutsaugern ausgelöscht zu werden. Die Horde – ja, Horde war wohl der richtige Ausdruck – von Vampiren rückte ein wenig von ihnen ab.
    Sie fauchten und schrien noch ein paar üble Beschimpfungen, zogen sich dann aber tatsächlich zurück. Nachdem Ven, Alexios und Brennan diesen verregneten Landstrich eine ganze Woche lang unsicher gemacht hatten, hatte es sich wohl herumgesprochen, wie tödlich Brennans hübsches Spielzeug war. Schade nur, dass er sich wahrscheinlich bei einer Hexe hatte einschmeicheln müssen, um diese Waffe anständig magisch aufzurüsten. Neben Blutsaugern und Metamorphen gab es nichts, was Ven mehr hasste als Hexen und ihr Volk, besonders Hexen, die dazu noch mit schwarzer Magie liebäugelten.
    Â»Nun haltet schon die Klappe. Ich zähle gerade«, grollte Alexios sie an. »Siebzehn, achtzehn … ach ja, den großen Hässlichen darf ich nicht vergessen, der sich hinter dem Müllcontainer da versteckt. Neunzehn gegen drei, Mädels.« Er schüttelte den Kopf. »Nicht durch drei teilbar. Der Überzählige gehört mir. Ist das klar?«
    Â»Alter vor Schönheit, Goldlöckchen«, sagte Ven und bleckte mit grimmigem Lächeln die Zähne. Dann wirbelte er mit blankem Schwert herum, um den ekligen Vampir zu erwischen, der an der Wand in ihrem Rücken heruntergeklettert kam, um sich von hinten an sie heranzuschleichen.
    Ven stieß ein Triumphgeheul aus, als der Vampirkopf auf den Boden herunterschlug und der Körper gleich darauf folgte. »Gleichstand. Sechs für jeden, Jungs.«
    Â»Für Poseidon!«, rief Alexios als Antwort und grinste wie ein Irrer. Auf der vernarbten Seite seines Gesichts verzerrte und verdrehte sich der Mundwinkel, sodass er den Jungvampiren wie ein Wahnsinniger oder

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