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1209 - Die grauen Lords

Titel: 1209 - Die grauen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe ich Gedanken zu diesem Komplex entwickelt. Willst du sie hören?"
    „Aber gewiss doch", erklärte Lotur-Lot erfreut.
    Am allerdringendsten erforderlich, erklärte der Chrass, sei eine Sicherung gegen einen potentiellen Ausfall des Vagenda. Da es in der Lage wäre, mehr Vitalenergie zu liefern, als zur Flutung der Kavernen benötigt werde, könne die überschüssige Energie in Speichern aufbewahrt werden, die. an mehreren Orten der Unterwelt angelegt werden müssten. Komme es dann zu einem Ausfall des Vagenda, so könne die Versorgung mit Vitalenergie von den Speichern übernommen werden. Aber damit waren Krrrzssls Ausführungen noch immer nicht beendet. „Eines Tages", sagte er, „werden wir handfest gegen die Graukraft vorgehen müssen, um sie zu beseitigen. Es soll die Aufgabe meines Volkes sein, den geeigneten Zeitpunkt für einen massiven Angriff zu ermitteln. Die Alai treffen die entsprechenden Vorbereitungen, wir geben das Signal zum Losschlagen."
    „Du siehst mich verwirrt", bekannte Lotur-Lot. „Welche Vorbereitungen sollen wir treffen?"
    „Die Details müssen noch ausgearbeitet werden"; erklärte Krrrzssl, „aber das Prinzip ist klar. Die Graukraft saugt Vitalenergie in sich auf und zerstört damit das Leben des Hochlands. Die erfolgversprechende Vorgehensweise ist offenbar, den Sitz der Graukraft explosiv mit einer Überdosis an Vitalenergie zu füllen, so dass die Graukraft an ihrem eigenen Appetit erstickt."
    Lotur-Lot war nicht das Geschöpf, das man leicht beeindruckte. Sein Leben maß viele tausend Zyklen. Er war ein Produkt der hochentwickelten Zivilisation seines Volkes, aufgewachsen im Bereich einer Technologie, die in diesem Abschnitt des Universums ihresgleichen suchte. Er hatte lange Zeit im Dienst der Raum-Zeit-Ingenieure verbracht und nahezu alles erlebt, was der Kosmos an Überraschungen zu bieten hatte. Er war, wie man so sagt, weise. Aber Krrrzssls Plan begeisterte ihn. „Einfach!" rief er. „Einfach und genial! Genauso werden wir es handhaben! Ich danke dir für deine Hilfe. „ Die Vereinbarungen wurden sofort in die Wirklichkeit umgesetzt. Das Volk der Chrass zog in die Kavernen. Die Welt der Höhlen erschien ihm wie das Paradies. Krrrzssl behielt recht. Die Graukraft war allgegenwärtig, aber sie ließ sich. überlisten. Wer sich rasch mit Nahrung versorgte, lief keine Gefahr. Es waren nur die Gourmets, die genießerisch langsam am Gestein saugten, denen die Graukraft etwas anzuhaben vermochte. Es wurde indes bald festgestellt, dass isolierte Gesteinsbrocken die Graukraft entweder gar nicht oder nur in verschwindend geringer Konzentration enthielten. Wer sich also eine genüssliche, geruhsame Mahlzeit gönnen wollte, der labte sich nicht an einer massiven Felswand, sondern an einem einzelnen Stück Stein.
    Krrrzssl hatte die Freude zu sehen, dass sein Volk unter dem wohltuenden Einfluss der Kavernenumwelt gedieh. Bald waren es 20 000 Chrass anstelle der 15 000, die ursprünglich zur Tiefe gekommen waren, und das Wachstum hielt weiter an. Krrrzssls kluge und diplomatische Lenkung bewahrte das Volk der Baumwesen vor Gefahr und sorgte dafür, dass seine Entwicklung in geordneten Bahnen verlief.
    Untersuchungen, die sich mit dem Graueinfluss befassten, wurden gewissenhaft durchgeführt. Die Ergebnisse meldete man den Alai. Diese hatten insgesamt achtzehn Vitalenergie-Speicher von den RZI erhalten und in der Welt der Kavernen verteilt. Es interessierte Krrrzssl zu erfahren, dass einer der Speicher in jenem gewaltigen Felsendom untergebracht wurde, der das Zentrum der Unterwelt von Starsen bildete. Die Speicher hatten die Form hoher und schlanker, eiförmiger Gebilde. Während sie sich mit Vitalenergie füllten, begannen ihre Wandungen, in einem sanften, goldenen Glanz zu erstrahlen. Wenn sie gefüllt waren, würden sie in der Lage sein, Starsen auf Äonen hinaus mit Vitalkraft zu erfüllen. Man brauchte sich vor einem Ausfall des Vagenda nicht mehr zu fürchten.
    Noch etwas geschah allerdings, womit niemand gerechnet hatte. Die Speicher waren nicht nur eiförmige Hüllen, sondern sie besaßen eine komplizierte hyperenergetische Ausstattung, die der. Kontrolle der gespeicherten Energiemengen diente. Da es sich bei der Energie um solche psionischen Charakters handelte, kam es schon nach kurzer Zeit zu einer Wechselwirkung zwischen dem Speichergut und den Kontrollvorrichtungen.
    Die Speicher entwickelten eine eigene Intelligenz! Mehr noch: Sie nahmen Verbindung untereinander auf.

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