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121 - Die Jagd nach dem Januskopf

121 - Die Jagd nach dem Januskopf

Titel: 121 - Die Jagd nach dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Ich blickte mich einmal um. Der zweite Mercedes fuhr dicht hinter uns.
    Und dann hatten wir den Dal-See erreicht. Überall waren hell erleuchtete Hausboote verankert.
    Der Fahrer bremste sanft ab.
    „Nelja", sagte Kiwibin. „Sie müssen sich nun wieder auf Vozu konzentrieren."
    Das Mädchen schloß die Augen und lehnte sich an mich.
    „Ich sehe das Boot", sagte sie nach wenigen Sekunden. „Es liegt ganz in der Nähe. Vozu steht gerade auf. Er geht zur Tür und… " Sie stieß ein Wimmern aus und griff sich mit beiden Händen an die Stirn. „Ich kann nichts mehr sehen. Er ist verschwunden."
    „Da haben wir die Bescherung", sagte ich vorwurfsvoll. „Sicher hat er Phillip bemerkt."
    „Wohin ist Vozu verschwunden?" fragte Kiwibin.
    „Das kann ich im Augenblick nicht feststellen", sagte Nelja. „Ich habe rasende Kopfschmerzen." „Was nun?" fragte ich.
    „Wir warten", sagte Kiwibin. Er stieg aus dem Wagen und informierte seine Agenten im zweiten Wagen. Dann kam er zurück, steckte sich eine Zigarette an und schnaufte verärgert.
    Nelja versuchte eine Stunde lang vergeblich Kontakt mit Vozu zu bekommen.
    Schließlich fuhren wir zu einem Bungalow, der in der Nähe des Dal-Sees lag. Im Augenblick konnten wir nichts unternehmen.
    Ein Kaschmiri servierte uns ein üppiges Abendessen.
    Kiwibin beriet sich mit seinen Agenten. Doch das half ihm auch nicht weiter.
    Schließlich beschlossen wir, schlafen zu gehen. Sollte Nelja während der Nacht eine Vision haben und herausfinden, wo sich Vozu aufhielt, dann würde sie uns wecken.

    Im Morgengrauen wurde ich geweckt. Verschlafen trat ich in das große Wohnzimmer, wo mich bereits Nelja und Kiwibin erwarteten.
    „Vozu befindet sich in einem Bergdorf in etwa dreißig Kilometer Entfernung", sagte Kiwibin. „Wir fahren sofort zum Hubschrauber und fliegen hin."
    Ich setzte mich zu Nelja, die ziemlich müde aussah und mir schwach zulächelte.
    Tirso, Phillip und die Agenten kamen ins Wohnzimmer. Wir hatten keine Zeit für ein gemütliches Frühstück. Ich trank eine Tasse Tee, und dann fuhren wir los.
    Von der Stadt sahen wir kaum etwas - nur einige Tempel und Moscheen. Aber das bekümmerte mich nicht. Ich war viel zu nervös und verkrampft.
    Nur Tirso war vergnügt. Der Zyklopenjunge stellte tausend Fragen, die Kiwibin bereitwillig beantwortete. Ich bewunderte den Russen, der keinerlei Nervosität zeigte.
    Endlich hatten wir den Hubschrauber erreicht. Ich hatte ein ziemlich flaues Gefühl im Magen, als der Helikopter startete.
    Hohe verschneite Berggipfel und schmale Täler tauchten auf. Gelegentlich erblickten wir ein einsames Dorf.
    „Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Nelja. „Vozu ist ganz in der Nähe."
    „Kannst du ihn sehen?" fragte ich erregt.
    Nelja schüttelte den Kopf. „Nein - und das ist merkwürdig. Aber ich spüre seine Ausstrahlung. Sie wird immer stärker."
    Gebannt starrte ich sie an. Kiwibin schrie dem Piloten etwas zu. Der Hubschrauber flog jetzt langsamer.
    Ein heftiger Wind war aufgekommen, der den Hubschrauber ordentlich durchrüttelte. Es schneite leicht.
    Minuten später war das Schneetreiben so dicht geworden, daß der Pilot kaum noch etwas sehen konnte. Er sprach aufgeregt mit Kiwibin.
    „Wir müssen irgendwo landen", sagte Kiwibin zu mir. „Bei diesem heftigen Schneetreiben ist es reiner Selbstmord, wenn wir weiterfliegen. Es ist…"
    Er brach ab, als der Hubschrauber wieder erschüttert wurde. Es war, als habe eine Riesenfaust nach dem Helikopter geschlagen. Nelja klammerte sich an mir fest. Der Hubschrauber stand plötzlich schief, und der Motor heulte gequält auf. Ein dumpfer Knall ertönte, und dann knirschte Stahl auf Fels.
    Ich stürzte, stieß mit der Stirn an eine Wand und blieb benommen liegen. Kiwibin und Nelja schrien. Dann ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen.
    Der Hubschrauber stürzte ab. Das waren meine letzten Gedanken, bevor ich bewußtlos wurde.

    Luguri saß mit geschlossenen Augen auf einem bequemen Stuhl und dachte nach. Der Erzdämon, der jetzt der Führer der Schwarzen Familie war, hatte in den vergangenen Wochen Berichte von Ereignissen erhalten, die ihn nachdenklich stimmten.
    Der Herr der Schwarzen Familie war groß und knochig. Seine schmale Gestalt wurde durch den eng anliegenden Mantel mit dem braunen Kragen betont. Aus dem Mantelkragen ragte ein haarloser Schädel hervor. Glühende Froschaugen lagen in den tiefliegenden Augenhöhlen. Luguri öffnete den V-förmigen Mund, und ein einzelner Zahn war zu

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