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1210 - Todesgruß aus Aibon

1210 - Todesgruß aus Aibon

Titel: 1210 - Todesgruß aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst beschäftigt, weil er den harten Aufprall überstehen musste.
    Der zweite befand sich hinter meinem Rücken. Ich hörte ihn und musste mich drehen. Noch stand ich nicht, ich tat es im Sitzen - und ich sah ihn kommen.
    Im Bruchteil einer Sekunde wurde mir klar, weshalb er nicht angegriffen hatte. Er hatte sich nicht auf seine Fäuste verlassen wollen, sondern lieber auf seine Waffe.
    Mit gezücktem Messer rannte er hüpfend auf mich zu. Dabei brüllte er so laut er konnte. Sein Gesicht war eine einzige Fratze. Der Luftzug hatte ihm die Kapuze vom Kopf geweht, und ich sah einen braunen, haarlosen Schädel.
    Für mich war es zu spät, noch die Beretta zu ziehen, um einen gezielten Schuss abzugeben. Er stieß sich genau zum richtigen Zeitpunkt ab, schwebte im Bogen auf mich zu und hätte gern seine Waffe in meine Brust gerammt.
    Meine Füße waren schneller. Sie erwischten die kleine Gestalt und zugleich auch das Messer. Dabei knickte der rechte Arm so ein, dass die Spitze des Messers nicht mehr auf mich wies, sondern auf die Brust des Gnoms.
    Das änderte sich auch nicht, als er aus der Flugbahn geriet und rechts von mir zu Boden prallte.
    Auch seinen Aufschlag bekam ich mit. Aber ich sah noch mehr. Er lag auf dem Bauch. Seine kleinen Beine hatte er angezogen, und nicht nur sie zuckten, sondern auch sein Kopf.
    Ich hörte sogar, wie er immer wieder mit der Stirn gegen den Boden schlug.
    Endlich stand ich auf.
    Der Gnom zuckte nicht mehr. Er lag plötzlich sehr still.
    Totenstill. Ich ahnte, was da passiert war.
    Aber ich wollte es genau wissen, trat dicht neben ihn und drehte ihn mit der Fußspitze herum, sodass er auf dem Rücken zu liegen kam, und ich sah, was passiert war.
    Beim Fall, beim Kippen und bei der Drehung hatte er sich das eigene Messer in die Brust gerammt!
    Die Klinge steckte so tief im Körper, dass ich sie nicht sah, sondern nur noch den Griff der Waffe.
    Ein schneller Blick zur Couch, denn es gab noch eine weitere Person in diesem Zimmer.
    Jetzt nicht mehr, denn Selina Green hatte es vorgezogen, das Weite zu suchen. Das war im Augenblick nicht wichtig, auch wenn es mich ärgerte, ich musste zunächst sehen, ob der zweite Gnom tatsächlich sein anderes Leben ausgehaucht hatte.
    Ja, er hatte es.
    In der Brust befand sich ein tiefes Loch. Der Länge der Klinge nach zu urteilen, reichte es sicherlich bis zum Rücken.
    Jedenfalls würde er mir keine Schwierigkeiten mehr machen.
    Aber da gab es noch seinen Artgenossen. Ihn hatte ich nur zu Boden geschmettert und glaubte nicht daran, ihn erledigt zu haben. Ich beugte mich über ihn. Er war noch benommen. Am Kragen seiner Kutte zerrte ich ihn hoch. Das hatte er schon bemerkt, denn in meinem Griff strampelte er mit Händen und Füßen.
    Okay, auch wenn er mich hatte töten wollen, ich konnte ihn nicht einfach vernichten. Deshalb holte ich mein Handschellenpaar hervor, klickte zum einen den Ring um sein rechtes Handgelenk und verband den zweiten mit einem Fuß des Sofas.
    Bestimmt hatte er Kraft, doch ich glaubte nicht daran, dass er es schaffen würde, das Möbelstück aus dem Zimmer zu zerren.
    Vor ihm hatte ich erst mal Ruhe.
    Überhaupt war es verdammt ruhig im Wohnzimmer geworden. Ich stand da wie eine Schattenfigur im Halbdunkel und kam mir ziemlich verloren vor, denn es gab keinen mehr, an den ich mich hätte wenden können. Leider auch nicht mehr an Selina Green. Sie hatte die Gunst des Augenblicks genutzt und sich davongemacht.
    Und trotzdem rannte ich nicht aus der Wohnung, um irgendwo in den Treppenhäusern die Verfolgung aufzunehmen. Noch steckte zu viel Misstrauen in mir, und ich blieb einige Sekunden auf der Stelle stehen, um mich zu erholen.
    Eine Wohnung wie diese konnte noch einige Überraschungen bereithalten. Meine Blicke waren eigentlich überall, als ich mich dem Fenster näherte. Es war einfach zu dunkel, und so öffnete ich die Räume zwischen den Lamellen so weit, dass zumindest das Licht in relativ breiten Streifen in den Raum fiel und auf dem Boden ein schwarzes und helles Muster hinterließ.
    Es reichte bis in die Ecken, die leer waren, und es glitt auch über die ungewö hnliche Schale hinweg, über deren Bedeutung ich mir noch nicht klar war. Ich wollte einfach nicht glauben, dass man sie nur als Schmuckstück in das Zimmer gestellt hatte.
    Von oben her schaute ich in die Schale hinein. Ich sah den flachen, aber doch leicht gewölbten Grund und den matten Glanz darauf. Mehr nicht.
    Meine Gedanken kehrten wieder zurück zu

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