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1210 - Todesgruß aus Aibon

1210 - Todesgruß aus Aibon

Titel: 1210 - Todesgruß aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugestehen.«
    »Sicher, John, ich gestehe es Ihnen zu. Ich gestehe Ihnen sogar alles zu. Aber Sie und ich, wir sind verdammt unterschiedlich. Was Ihnen nicht gelingt, muss bei mir kein Problem sein. Nicht für eine Person wie ich es bin.«
    »Aha. Und wer sind Sie?« Sie reckte das Kinn vor. »Ein Mensch auf der einen Seite. Allerdings ein besonderer. Es gibt nicht viele Frauen, die sich für das alte Volk der Druiden interessierten. Ich aber gehöre dazu. Ich bin ein Mensch, aber ich fühle mich nicht unbedingt so. Ich bin beides. Mensch und Druidin. Zur Hälfte so, zur Hälfte anders, John.«
    »Dann kennen Sie den Weg?«
    »Ja!«
    »Ich will ihn wissen!«
    »Nein, John Sinclair. Nicht so. Gestehen Sie Ihre Niederlage ein. Es ist vorbei. Diesmal haben wir gewonnen. Sie haben Guywano schon zu viele Nadelstiche beigebracht, aber Sie können ihn auf seinem Weg zum Ziel nicht aufhalten.«
    Das klang verdammt ernst. Mir war ebenfalls nicht zum Spaßen zumute. Bisher war ich in der Defensive gewesen, doch das wollte ich ändern.
    Selina Green sah die Entschlossenheit in meinem Gesicht.
    Durch diesen Ausdruck erntete ich bei ihr nur Spott, Sie fühlte sich verdammt sicher. Ich wusste auch, dass ich durch den Einsatz meines Kreuzes nichts erreichen konnte, deshalb wollte ich einen anderen Weg gehen. Es würde schwer werden, sie zu überzeugen. Mit Worten allein schaffte ich das nicht, aber der Besitz des Schwerts war mir einfach zu wichtig, als dass ich aufgegeben hätte.
    Wir saßen uns gegenüber, fixierten uns. Ich sah die Kälte in ihren Augen, gemischt mit dem Ausdruck, gewonnen zu haben.
    Das Geräusch war plötzlich da. Es lenkte mich ab, denn es war nicht in diesem Zimmer erklungen. Die anderen Räume hatte ich nicht zu Gesicht bekommen, was durchaus einen Grund hatte.
    Selina lächelte. Wahrscheinlich sah sie, dass mich das Geräusch irritierte.
    »Wir sind nicht allein?«, fragte ich.
    »Sind wir nicht.«
    »Und wer ist…«
    Ich brauchte nicht weiter zu sprechen. In der nächsten Sekunde steigerte sich das Geräusch. Ich saß ziemlich ungünstig, musste mich erst auf dem Stuhl drehen, dann aber stockte mein Atem, denn wie kleine Schatten waren die beiden mit Messern bewaffneten Killer-Gnome in das Zimmer gehuscht. Im Nu hatten sie das Sofa erreicht, auf dem Selina hockte.
    Ein Sprung, und sie waren auf dem Polster. Sie bauten sich links und rechts der Druidin auf wie zwei Bodyguards.
    Selina Green liebte ihre Leibwächter. Mit beiden Händen streichelte sie über den Stoff der Kapuzen hinweg. So wollte sie dokumentieren, wie nahe ihr die Geschöpfe standen. Sie war so etwas wie eine Mutter für die Killer-Gnome.
    »Du kennst sie, nicht wahr?«
    »Und ob.«
    Selina streichelte weiter. »Sie hassen dich, John, ja sie hassen dich, denn du hast einen von ihnen getötet. Sie wollen Rache, und sie tun alles für mich. Wenn ich ihnen befehle, sich zurückzuziehen, werden sie gehorchen. Wenn nicht, werden sie dich töten. Ihre Messer warten auf dich, Sinclair.«
    Ich hatte meinen ersten leichten Schreck überwunden und begann wieder normal zu denken. Wenn ich mir die Worte recht überlegte, war es durchaus möglich, dass ich einen Kompromiss aus ihnen hervorgehört hatte. Zumindest den Ansatz. Genau da wollte ich mehr erfahren.
    »Du würdest ihnen befehlen, sich zurückzuziehen?«
    »Unter gewissen Umständen schon.« Sie hörte nicht auf, die Gnome zu streicheln. Die kleinen Geschöpfe boten auf der Couch wirklich ein ungewöhnliches Bild. Man hätte sie auch für Puppen aus dem Henson-Erbe halten können. Aber das waren keine Muppets, sondern verdammt gefährliche Monstren, die lebten und keine Seelen besaßen. Sie waren darauf aus, zu vernichten, wenn man es ihnen befahl.
    »Wie soll ich deine letzte Antwort verstehen?« Auch ich blieb beim vertrauten Du, obwohl wir im Prinzip meilenweit voneinander entfernt waren.
    »Ja, es könnte sein, dass ich ihnen befehle, sich zurückzuziehen.«
    »Was verlangst du?«
    »Dass du aufgibst, John. Nimm es hin wie es ist. Ich will dich nicht unbedingt töten, obwohl du nicht auf meiner Seite stehst. Aber ich sehe dich nicht als einen Todfeind an, und aus diesem Grunde brauche ich deine Leiche nicht.«
    »Ich musste etwas tun, ne hme ich an.«
    »Ja.«
    »Was?«
    »Gib einfach auf, John. Kümmere dich nicht mehr um dein Schwert. Lass alles wie es ist. Das ist mein Vorschlag. Weiter kann ich dir nicht entgegenkommen.«
    So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Es war ein

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