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1214 - Ein Raumriese erwacht

Titel: 1214 - Ein Raumriese erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts. Was bist du?"
    „Eine Tjan."
    Stalion runzelte die Stirn, während er die rechte Hand auf das Griffstück seiner Strahlwaffe legte.
    Der Name „Tjan" war ihm nicht unbekannt. Er wußte, daß es der Eigenname eines vergeistigten Volkes war, das dem Dekalog als Element des Geistes diente. Diese Geistwesen sollten sogar Raumschiffen gefährlich geworden sein. Das mahnte den Hanse-Spezialisten zur Vorsicht. Andererseits hatte er noch nie davon gehört, daß es bei den Tjan verschiedene Geschlechter gab.
    „Eine Tjan?" fragte er, um sich Gewißheit zu verschaffen. „Ein weibliches Wesen?"
    „Ja!" flötete es verschämt. „Ein Mädchen. Ich bitte dich um den Schutz deiner starken Hände."
    Unwillkürlich musterte Stalion seine in Raumhandschuhen steckenden Hände. Sie waren gewiß stark, und das war sogar noch untertrieben. Jedenfalls war er in der Lage, jedem hilfsbedürftigen Wesen Schutz zu gewähren. Er reckte sich, schloß allerdings wieder die Augen, weil er merkte, daß die Lichteffekte Wahnvorstellungen in seinem Geist erzeugten.
    „Ich werde dich beschützen", versprach er. „Soll ich dich von hier wegbringen, äh, Kaliko?"
    Er öffnete die Augen einen Spalt und blitzte den Okrill zornig an, weil das Tier ein mißbilligendes Grollen aus der Tiefe seiner Kehle hatte ertönen lassen.
    „Du kannst dir deine Kritik ersparen", sagte er verweisend. „Ich weiß genau, was ich tue. Wenn ein weibliches Wesen Schutz braucht, bin ich der letzte, der ihn verweigert."
    Der Okrill legte den Kopf schief und blickte seinen Herrn schräg von unten herauf an. Stalion sah es jedoch nicht, weil er die Augen wieder geschlossen hatte.
    „Bring mich fort!" bat Kaliko.
    „Kein Problem!" erklärte Stalion.
    Er hatte die Hand längst vom Strahler genommen und hob nun mit ihr den Robotertorso auf. Er legte ihn sich über die rechte Schulter, dann schlug er mit der linken Hand leicht auf die Schnauze des Okrills.
    „Weiter, Peruz!" sagte er. „Hiih!"
    Er trommelte mit den Fingern der rechten Hand gegen den Torso und sagte: „Gestatten, mein Name ist Stalion Dove. Du mußt nicht denken, ich sei schlecht erzogen, Kaliko. Ich hatte nur aus Überraschung vergessen gehabt, mich gleich vorzustellen - obwohl wir Umweltangepaßten von Oxtorne eigentlich nicht leicht zu überraschen sind."
    „Oxtorne?" fragte die Tjan. „Das klingt irgendwie aufregend. Was ist das für eine Welt, Stalion?"
    Stalion fühlte sich geschmeichelt, ohne daß es ihm bewußt wurde.
    „Keine Welt für Schwächlinge", prahlte er. „Es ist eine Extremwelt der Sonderklasse: 4,8 Gravos, Temperaturen zwischen plus hundert Grad Celsius und minus hundertzwanzig Grad Celsius, mit wahnwitzigen Orkanen und schwersten Beben. Oxtorne wurde rein zufällig besiedelt, nachdem Schiffbrüchige dort strandeten. Da die Verhältnisse auf Oxtorne für normale Menschen mörderisch sind, wurde das Erbgut der Schiffbrüchigen verändert und den Bedingungen dort innerhalb von vier Generationen angepaßt. Man nennt uns Umweltangepaßte mit Kompaktkonstitution, weil wir dadurch körperlich nicht größer geworden sind als unsere Vorfahren. Aber innerlich, da sind unsere Skelette und Muskeln so widerstandsfähig wie Stahlplastik."
    Er ballte die Faust und schlug mit den Fingerknöcheln Dellen in den Robotertorso.
    „Hui, bist du stark!" staunte die Tjan. „Ich glaube, du könntest sogar 1-1-Helm besiegen."
    Stalion nickte.
    „Wenn er jetzt vor mir auftauchte, ich würde ihn lang ziehen und dann verknoten."
    Er stolperte, weil der Okrill stehen geblieben war und die Vorderbeine gespreizt hatte.
    Nach einer Kanonade von Verwünschungen fing er sich wieder und blickte das Tier ärgerlich an.
    „Was ist bloß in dich gefahren, Peruz?" erkundigte er sich.
    Der Okrill blickte starr auf den Robotertorso auf Stalions rechter Schulter, dann gab er ein ärgerliches Schnalzen von sich und schüttelte heftig den Kopf.
    Stalion lachte erheitert.
    „Ich verstehe. Du bist eifersüchtig, Peruz. Dazu besteht aber kein Grund. Also, sei lieb und stell mir kein Bein mehr!"
    Er sah sich um und bemerkte, daß sie den Tunnel am anderen Ende wieder verlassen hatten. Die Protomaterieblase, in der sie sich jetzt befanden, schien von graublauem Nebel erfüllt zu sein, der sich ständig auf und ab bewegte.
    Der Oxtorner atmete auf.
    „Endlich haben wir den verflixten Tunnel hinter uns", stellte er fest. „Jetzt wollen wir mal überlegen; in welche Richtung wir uns wenden sollen."
    „Du bist auf

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