1214 - Ein Raumriese erwacht
so gut wie fort!" schrie ihm Taurec entgegen.
„Ja, geht nur!" höhnte der Herr der Elemente. „1-1-Helm hat versagt, aber meine Falle ist schon zugeschnappt. Geht auf die BASIS zu den anderen Verlorenen!"
Er lachte noch einmal, dann verschwand er.
„Ich habe Angst!" flüsterte Vishna.
„Wir können nicht zurück", erklärte Taurec.
Der Pedotransmitter streckte seine unsichtbaren und imaginären Hände nach ihnen aus, nahm die fünf Personen in sich auf und schleuderte sie durch ein Etwas jenseits von Raum und Zeit zu einem anderen Pedotransmitter.
Als Taurec und seine Gefährten dort rematerialisierten, wußten sie, daß sie verloren hatten.
Sie waren bereits erwartet worden.
Zwar gehörten die Gesichter, die sie sahen, Freunden oder Vertrauten, aber aus ihnen sprach nichts als blanker Haß und hinter ihnen standen dicht an dicht schwerbewaffnete Raumfahrer. Zwischen ihnen waren Strahlgeschütze aufgefahren und richteten ihre Mündungen auf die fünf Verlorenen.
Da gaben sie auf.
Als man sie abführte, spürten sie mentales Geraune, haßerfüllt, immer stärker anschwellend und Taurec und Vishna erlebten, wie Tschubai, Ellert und die Kotschistowa unter der Ausstrahlung von Millionen Tonnen Haßplasma seelisch zerbrachen.
Rando Iwar eine Falle.
Plötzlich schrie Vishna unterdrückt auf und deutete auf zwei schemenhaft erkennbare Gestalten, die blicklos vor sich hinstarrten: Perry Rhodan und Nachor von dem Loolandre.
„Das beweist, daß Rando Inicht nur eine Falle ist, sondern eine Chronodegeneration", sagte Taurec mit dumpfer Stimme. „Jetzt kann nur noch Stalion Dove mit seinem Okrill helfen."
„Aber wie?" fragte Vishna mutlos.
*
Als ich wieder zu mir kam, flüsterte Hilda: „Vorsicht, Shaggy!"
„Ich bin immer vorsichtig", gab ich unwillig zurück und blickte auf die zerrspiegelartige Innenfläche des Antipsi-Felds.
Ich sah ein ziemlich undeutliches und in die Breite gezogenes Spiegelbild von mir darin und eines von Hilda, denn die Fläche spiegelte ja keine materiellen Körper.
Doch ich sah noch mehr.
Die psionischen Schatten von Albert Einstein, Stalion Dove und Peruz!
Wie war das möglich?
Ich konnte sie nicht fragen, solange die Psi-Abwehr funktionierte, deshalb schaltete ich das Gerät aus. Die Innenfläche des Antipsi-Felds schillerte in allen Farben, dann erlosch sie.
„Ich hörte den Okrill brüllen und erblickte im gleichen Moment die realen Gestalten von Einstein, Stalion und Peruz. Weiter weg war die Hölle los. Es wimmelte von bewaffneten Protolebewesen, von geklonten Oxtornern und Okrills und von Kampfrobotern. Sie schienen die gesamte schwarze Protomaterieblase auszufüllen, auf deren Grund sich das Zentralplasma von der Hundertsonnenwelt befand und sie rückten gegen uns vor.
Sie kamen jedoch nur langsam voran, denn aus zwei faustgroßen Halbkugeln, die in meiner Nähe auf dem Boden standen, schlug ihnen ein verheerendes energetisches Sperrfeuer entgegen. Das waren sicher Waffen der Kosmokraten.
Doch wo waren Vishna und Taurec? Wo waren Tschubai und die Kotschistowa? Wo war Ellert?
„Warum stehst du herum wie ein Ölgötze!" meckerte Hilda. „Du solltest dich in Sicherheit bringen, solange noch Zeit dazu ist."
„Immer mit der Ruhe!" entgegnete ich.
Aber ich merkte, daß unsere Zeit knapp wurde. Das Sperrfeuer aus den Kosmokratenwaffen ließ nach und sofort stürmten die Truppen Helms wieder vor.
Rechts von uns befand sich ein Spalt in der Wandung der Protomaterieblase. Dahinter wogten seltsame, schattenhafte Gestalten vor einem Hintergrund bildhafter Symbole. Vielleicht fanden wir dort Sicherheit.
„Kommt!" rief ich den Gefährten zu und rannte los.
Einstein, Stalion und der Okrill zögerten nicht. Sie folgten mir. Wir hasteten durch den Spalt und befanden uns plötzlich in einem anderen Universum: in einer irrealen, traumhaften Welt voller unverständlicher Erscheinungen.
„Was ist mit Taurec und seiner Truppe?" stieß ich atemlos hervor.
„Ich fürchte, sie sind auf die BASIS zurückgekehrt", meinte Einstein. „Und wie ich die Lage einschätze, werden sie dort in eine Falle geraten sein."
„Wir müssen ihnen helfen!" stieß Stalion Dove hervor.
„Erst einmal müssen wir versuchen, zu überleben", erwiderte ich. „Vielleicht finden wir danach eine Möglichkeit, ihnen zu helfen, wer weiß!"
Der Okrill blickte mich eigenartig an und nieste schallend.
Vermochte er etwa in die Zukunft zu sehen...?
ENDE
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