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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Drangwäsche unterliegen, können sie zum Problem werden."
    „Das sind sie bei uns noch niemals geworden", bemerkte der Tizide.
    „Dabei sind die Haluter bereits in der fünften Generation bei uns.
    Alle Vorfahren Domo Sokrats unterlagen einige Male in ihrem Leben der Drangwäsche.
    Mir ist jedoch kein einziger Zwischenfall bekannt, bei dem irgend jemand zu Schaden gekommen ist."
    „Was nicht ist, kann noch werden", entgegnete Atlan. Er erinnerte sich an mehrere Begegnungen mit Halutern, bei denen die Fetzen geflogen waren. Im Zustand der Drangwäsche konnten diese Kolosse sich vollkommen verändern. Dann wurde deutlich, daß nach wie vor eine Beziehung zu ihren Vorfahren bestand, die man „Bestien" genannt hatte.
    Torleman hob abwehrend die Hände.
    „Unterlaßt solche Bemerkungen", bat er. „Wir betrachten den Haluter als unseren Freund. Vermutungen und Spekulationen über ihn sind nicht angebracht. Sie könnten das Klima verschlechtern."
    Vorsicht! mahnte das Extrahirn. Entweder ist er ahnungslos, oder er lügt. In beiden Fällen ist es besser, nichts mehr über den Haluter zu sagen. Möglich ist aber auch, daß er oder seine Vorgänge Experimente mit Halutern durchgeführt und dabei deren Erbgut geändert haben.
    So daß es nun nicht mehr zur Drangwäsche kommt?
    Hier scheint alles möglich. Du bist nicht mehr im Einstein-Universum.
    Torleman führte die beiden Ritter der Tiefe zu einer Wohneinheit, die aus vier Zimmern und einer geräumigen Hygienekabine bestand und jeden nur erdenklichen Komfort enthielt. In ihr war mehr als genug Platz für die beiden Männer. Es waren sogar zwei Videogeräte vorhanden, die zur Peripherie eines Computersystems gehörten. Dieses stellte jedoch nur in sehr beschränktem Maß Informationen zur Verfügung und war zur Hauptsache zur Unterhaltung gedacht. Vergeblich versuchte Atlan, Verbindung zu anderen Systemen zu bekommen, um sein Wissen über die Tiefe und die hier herrschenden Bedingungen auszubauen. Er erfuhr nicht mehr, als er bisher ohnehin wußte.
    Mit Hilfe ihrer TIRUNS stellten die beiden Ritter fest, daß sie nicht abgehört oder heimlich beobachtet wurden. Dennoch schalteten sie die ID-Schirme ihrer TIRUNS ein, um wirklich sicher sein zu können, daß sie ungefährdet sprechen konnten.
    „Was hältst du von Domo Sokrat?" fragte der Arkonide.
    „Ein Haluter wäre natürlich ein idealer Verbündeter für uns", erwiderte Jen Salik. „Die Frage ist nur, ob wir ihm vertrauen dürfen. Mir gefällt nicht, daß Torleman nichts von Drangwäsche wissen will. Wenn tatsächlich schon in der fünften Generation ein Haluter hier lebt, dann muß es irgendwann zu einem Zwischenfall gekommen sein, der einem Leiter einer solchen Forschungsstation im Gedächtnis haftet."
    „Ganz meiner Meinung. Was aber ist, wenn man den oder die Haluter manipuliert hat."
    „Wenn man harmlose Schäfchen aus ihnen gemacht hat?"
    „Genau. Torleman ist Gen-Forscher. Ich bin davon überzeugt, daß er und die anderen Tiziden das Erbgut auch hochentwickelter Wesen verändern und in ihrem Sinne steuern können. Warum sollte das nicht bei dem Haluter geschehen sein?"
    „Kannst du dir wirklich vorstellen, daß so etwas gegen den Willen dieser Kolosse gelingt?" Jen Salik lächelte. „Und was ist mit ihrer Molekularstruktur? Was meinst du, was, geschieht, wenn ihnen jemand Zellmaterial gegen ihren Willen abnehmen will? Sie verändern ihre Molekularstruktur und werden zu Kampfmaschinen, die selbst Arkonstahl mit bloßer Faust zerschmettern könnten."
    „Das ist richtig. Vielleicht aber hat man Domo Sokrat oder einem seiner Vorfahren Zellmaterial mit seinem Einverständnis genommen. Eine überzeugende Begründung dafür hat sich sicherlich finden lassen."
    „Wir werden das klären, Atlan. Auf jeden Fall dürfen wir uns den Haluter als potentiellen Verbündeten nicht entgehen lassen. Wenn sich das Blatt zu unseren Ungunsten wenden sollte, kann er uns womöglich heraushauen, wo wir allein auf uns gestellt verloren wären."
    „Wir werden uns mit ihm unterhalten, Jen. Wir müssen vor allem klären, ob Domo Sokrat schon grau ist oder nicht."
    „Wenn er bereits grau ist, können wir nichts mehr mit ihm anfangen."
    Sie hatten Torleman nicht gefragt, ob sie sich frei in Eugen-3 bewegen konnten, hatten daher auch keine abschlägige Antwort erhalten. Sie verließen ihre Wohneinheit, nachdem sie dort etwa acht Stunden lang allein gewesen waren, und trennten sich vor der Tür. Sie gingen in verschiedenen

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