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1221 - Der Oxtorner und der Admiral

Titel: 1221 - Der Oxtorner und der Admiral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn sowie die ehemaligen Zeitkonservierten in der Nähe des Komplexes treffen, in dem sich die Notfallschaltungen befanden. Es handelte sich um rund sechzig Tiere.
    Rund vierzig Tiere waren zu schwer verletzt, als daß sie weite Strecken laufen und dann noch hätten kämpfen können. Sie hatte der Oxtorner in gerader Linie fortgeschickt. Es war die Richtung, in der die Kampfgruppe des Dekalogs vorstoßen würde. Wenn die Okrills nicht mehr weiterkamen, sollten sie sich verbergen und einen Hinterhalt aufbauen. Stalion wußte, daß von ihnen keiner überleben würde. Doch das wäre mit ihren schweren Verletzungen sowieso nicht möglich gewesen. Sie wären nur langsamer und qualvoller gestorben.
    Stalion Dove selbst hatte mit Shik, Shahadl-Off, 33-Acha-11 und den drei Kopturs einen weiten Bogen nach links eingeschlagen. Später schwenkten sie dann nach rechts ab, um den Treffpunkt mit den Okrills zu erreichen. Der Silihonn rollte ratternd voraus und zeigte ihnen den Weg.
    Ungefähr zwei Stunden nach dem Aufbruch trafen sie mit den sechzig Okrills zusammen. Vor ihnen lag unter dem stahlblauen Leuchten einer riesigen Protomaterieblase ein weiter halbrunder Platz, hinter dem zahllose miteinander verschachtelte Bauwerke standen. Sie waren alle fensterlos und von stumpfer dunkelbrauner Färbung.
    „Irgendwo dort drinnen befinden sich die Notschaltungen", erklärte der Silihonn. „Die genaue Position habe ich auch mit der Interdimdurchleuchtung nicht ermitteln können. Zu viele dimensional übergeordnete Energiefelder überlappen sich dort und verursachen die merkwürdigsten Effekte."
    Stalion musterte die sechzig Okrills, die sich rings um Peruz auf dem Boden ausgestreckt hatten. Auf den ersten Blick schienen sie zu schlafen, aber der Oxtorner kannte sich inzwischen mit Okrills gut genug aus, um zu bemerken, daß sie dem nächsten Kampf förmlich entgegenfieberten.
    Als Stalion sich abwandte, glaubte er Shiks Blick zu begegnen. Das war natürlich nicht möglich, da der Gazbirder keine Augen besaß. Aber Stalion war sich dennoch sicher, daß Shik ihn mit Hilfe seines psionischen Wahrnehmungsfelds „angesehen" hatte.
    „Mir scheint, wir denken beide das gleiche", sagte der Oxtorner.
    „Es wäre Vergeudung, die Okrills in den Komplex zu schicken", erwiderte Shik. „Sie würden von den Fallen dezimiert, die es dort zweifellos gibt."
    „Das ist genau das, was ich selbst überlegte", erklärte Stalion. „Wir sollten die Tiere statt dessen um den Komplex herum in Stellung gehen lassen, so daß sie ihn gegen alle Angreifer verteidigen können. Dadurch hätten wir den Rücken frei. Peruz werde ich allerdings mitnehmen. Er kann mir bei der Aufspürung der Fallen behilflich sein."
    „Das ist nicht nötig", wandte 33-Acha-11 ein. „Ich werde ebenfalls jede Falle aufspüren und unschädlich machen."
    „Ich auch", erklärte Shik. „Ihr habt es während der Schlacht wahrscheinlich nicht bemerkt, aber ich kann mein psionisches Feld punktuell so verstärken, daß es anorganische Objekte desintegriert und auf organische Wesen lähmend oder tödlich wirkt."
    „Das war mir bisher tatsächlich entgangen", meinte Stalion.
    Es behagte ihm gar nicht, daß er Peruz bei den anderen Okrills zurücklassen sollte. Er fürchtete, daß sie den bevorstehenden Kampf nicht überleben würden, und wollte ihn gern vor diesem Schicksal bewahren. Andererseits könnten die sechzig Okrills unter seiner Lenkung viel effektiver agieren, denn auf sich allein gestellt waren sie nur zu blindwütigem Kampf fähig. Unter diesen Umständen wäre es egoistisch von ihm gewesen, Peruz für sich reklamieren zu wollen.
    „Einverstanden", sagte er deshalb.
    Leicht amüsiert bemerkte er, daß Normorken Shik dem Wesen von Vigpander schon wieder einen Rapport diktierte. Ohne Ordonnanz und Bürokratie konnte der gazbirdische Admiral anscheinend nicht ins Gefecht gehen.
    „Ich rolle schon einmal voraus", sagte 33-Acha-11. „Die Außenbezirke des Komplexes dürften kaum gefährlich sein. Ich will sie dennoch vorsichtshalber auf getarnte Fallensysteme absuchen."
    Stalion Dove blickte der kleinen „Straßenkehrmaschine" eine Weile nach, dann pfiff er Peruz und erteilte ihm Instruktionen, Der Okrill hörte aufmerksam zu - und Stalion war sicher, daß er jedes Wort verstand. Ihm wurde das Herz schwer, als er daran dachte, daß er, wenn er jetzt in den Komplex eindrang, Peruz zum letzten Mal lebend sah.
    Dennoch mußte der Abschied sein.
    Stalion trennte sich von Peruz,

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