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1221 - Der Oxtorner und der Admiral

Titel: 1221 - Der Oxtorner und der Admiral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann war er psionisch unterbelichtet. Allerdings hätte er dann sein Kichern nicht mental in mein Bewußtsein übertragen können.
    Ich begriff mit einemmal, was gespielt wurde.
    . Etwas oder jemand mit geradezu unheimlichen Psi-Kräften versuchte, Katz und Maus mit mir zu spielen, indem er einmal seine wahre Stärke zeigte und sie dann wieder verbarg.
    In mir breitete sich ein Gefühl bevorstehenden Triumphs aus. Wer immer das Psi-Spiel mit mir spielen wollte, er würde sich verrechnen. Immerhin war ich ein Jäger psionischer Strukturen und besaß alle einschlägigen Erfahrungen - und noch ein paar mehr. Zwar konnte ich ohne die Einrichtung meines Subtimers den Psi-Blinker nicht aktiv zum Fischen einsetzen, aber zweifellos war es seine Ausstrahlung, die das Psi-Monster angelockt hatte.
    Es hing schon so gut wie an meiner Angel, Perwela würde Augen machen. Natürlich würde sie versuchen, mich übers Ohr zu hauen, aber diesmal würde ich die besseren Karten besitzen...
     
    *
     
    Peruz saß auf dem schwankenden, mit Trümmern übersätem Boden, hatte den Schädel nach hinten geworfen und stieß ein schauerliches Geheul aus.
    „Er klagt um seine toten Artgenossen", erklärte Stalion Dove und musterte aus geröteten Augen das Schlachtfeld.
    Die Kämpfe waren seit wenigen Minuten abgeklungen. Aber auf ihrem Höhepunkt hatten sie der Armee der Okrills schwere Opfer abverlangt. Zwar war die Gegenoffensive des Dekalogs zerschlagen und seine Truppen fast völlig aufgerieben worden, doch der Sieg konnte nicht genutzt werden, weil die dazu erforderlichen eigenen Truppen fehlten.
    „Es waren nur Traumreale", stellte Normorken Shik fest.
    Der Oxtorner zuckte die Schultern. „Immerhin handelte es sich um geträumte Ebenbilder von ihm, die innerhalb von VERSTÄRKER materialisierten, also körperlich waren - und Peruz ist sehr sensibel."
    Schaudernd dachte er an die Kämpfe zurück. Er hätte sich noch vor wenigen Monaten nicht träumen lassen, daß es so etwas von Barbarei und Zerstörungswut überhaupt gab, wie es sich in den letzten sieben Stunden vor seinen Augen abgespielt hatte. Natürlich versuchte er sein Gewissen damit zu beschwichtigen, daß er sich immer wieder sagte, die traumrealen Okrills seien keine echten Lebewesen, sondern würden nur dank der Intensität des Traumes des Raumriesen von VERSTÄRKER materiell stabilisiert, aber die Trauer Peruz' verriet ihm, daß es sich eben doch ein wenig anders verhielt.
    „Auch wir haben Opfer gebracht, Stalion", erinnerte ihn der Gazbirder an die gefallenen ehemaligen Zeitkonservierten.
    „Ich weiß", erwiderte der Oxtorner.
    Er vermochte sich kaum noch auf den Beinen zu halten. Immer wieder war er mit Peruz zu den Brennpunkten der Schlacht geeilt und hatte gemeinsam mit seinem Okrill gefährliche Situationen bereinigt. Das war selbst für einen Oxtorner zuviel an Aderlässen gewesen. Er fühlte sich wie von hundert Mamubullen zertrampelt. Viermal war sein Individualschirm zusammengebrochen, viermal war sein SERUN verbrannt, zerfetzt und desintegriert worden, viermal war er mit knapper Not dem Tode entgangen. Der SERUN, den er jetzt trug, war der letzte von vier dieser Anzüge, die in einem Depot erbeutet worden waren.
    Er nickte unbemerkt ein - und erwachte erst wieder, als er polternd zu Boden fiel.
    Benommen rappelte er sich auf, rieb sich die Augen und versuchte, etwas von der Umgebung zu erkennen. Sie schien sich verändert zu haben. Alles war in ein rötliches Glühen getaucht, das nur von den wenigen noch blanken feilen der Megatonnen an Metall reflektiert wurde, die als Trümmer herumlagen.
    Stalion lächelte, als er sah, daß Normorken Shik sich auf dem Boden ausgestreckt hatte und seiner Ordonnanz Gefechtsberichte diktierte. Shahadl-Off bewegte die „Mundharmonika" hin und her.
    Der zweite Blick des Oxtorners fiel auf Peruz, der sich zu seinen Füßen ausgestreckt hatte und anscheinend noch fest schlief. Stalion hütete sich davor, ihn zu wecken. Der Okrill brauchte den Schlaf. Sein Körper war von tiefen Schnitt- und Brandwunden übersät, die ihm von den Kampfstrahlen schwerer Energiewaffen zugefügt worden waren.
    Etwas klirrte dezent.
    Stalion blickte nach rechts und wölbte überrascht die Brauen, als er in wenigen Metern Entfernung 33-Acha-11 entdeckte. Der Silihonn mit dem Äußeren einer kleinen stahlgrauen Straßenkehrmaschine hatte die Schlacht also überlebt. Stalion war davon überzeugt gewesen, daß er wie Albert Einstein schon während ihrer

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