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1221 - Der Oxtorner und der Admiral

Titel: 1221 - Der Oxtorner und der Admiral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlassen dürfte", antwortete der Admiral. „Shahadl-Off kann sie viel besser gebrauchen."
    „Aber sie hat doch gar nichts gesagt!" protestierte der Hanse-Spezialist angewidert.
    „Das ist wahr!" gab Shik verblüfft zu. „Wie bin ich nur darauf gekommen, daß..."
    „Verzeih mir, bitte!" flüsterte Shahadl-Off. „Ich bat dich mental darum, Admiral."
    „Mental?" echote Stalion. „Du bist psionisch begabt, Shahadl-Off?"
    „Nur latent, mein Ritter", erklärte das Vigpander-Wesen. „Ein einziges Mal im Dasein eines Wesens meiner Art wird diese Fähigkeit akut. Das ist immer kurz vor seinem Tod.
    Nur zu diesem Zeitpunkt nehmen wir auch tierische Biomasse zu uns. Es erleichtert uns das Sterben."
    „Das Sterben?" echote Shik. „Aber wieso redest du von deinem Sterben? Bist du todkrank?"
    „Nein", erwiderte Shahadl-Off. „Dennoch werde ich bald sterben. Wesen meiner Art wissen das vorher."
    Der Oxtorner fröstelte. Er wußte, daß es Wesen gab, die in der Art einer spontanen Eingebung kurz vor ihrem Tod plötzlich wußten, daß sie sterben würden. Auch unter Menschen waren solche Vorahnungen keine Seltenheit, Die Tatsache an sich machte Stalion kaum zu schaffen. Es waren die philosophischen Konsequenzen, die sich zwingend daraus ergaben und vor denen der Oxtorner zurückschreckte, weil dadurch nur immer neue Fragen aufgeworfen wurden.
    „Wir sollten weiter gehen!" murmelte der Chor der drei Kopturs.
    „In Ordnung", erwiderte Normorken Shik. „Schicke deinen Okrill zurück, Stalion!"
    „Bist du sicher, daß du keine Falle übersehen wirst?" erkundigte sich der Oxtorner.
    „Ziemlich sicher", antwortete der Admiral. „Du wirst ja keine absolute Sicherheit erwarten, oder?"
    „Natürlich nicht", gab Stalion zurück.
    Er rief den Okrill zu sich, redete auf ihn ein und umarmte ihn, bevor er ihn zu den anderen Okrills zurückschickte.
    Unterdessen hatte der Gazbirder schon die Grenze zu den benachbarten Räumlichkeiten überschritten und lebte immer noch. Stalion beeilte sich, ihm zu folgen.
     
    *
     
    Seitdem waren dreieinhalb Stunden vergangen.
    Nach Stalions Schätzung waren sie in dieser Zeit etwa 1500 Meter tief in den Komplex eingedrungen. Normorken Shik hatte sich als Fallenspürer bewährt. Bisher waren mit Hilfe seines psionischen Feldes zweiundsiebzig Fallen - darunter neunzehn Minen - gefunden und durch seine punktuelle Verstärkung entweder desintegriert oder entschärft worden.
    Es waren faszinierende Todesmaschinen dabei gewesen, und Stalion hatte gut zwei Dutzend von ihnen umgebaut und so deponiert, daß sogar diejenigen, die sie einst installiert hatten, sie übersahen und von ihnen ausgeschaltet wurden.
    Die Räumlichkeit, die der Admiral soeben betreten hatte, schien die letzte zu sein, die den Trupp vom Ziel seiner Wünsche noch trennte. Die dem Eingang in zirka zwanzig Metern Entfernung gegenüberliegende Wand war transparent - und dahinter erstreckte sich ein rechteckiger Saal, in dem links und rechts Aggregate standen, die den Hanse-Spezialisten sofort an Dakkardim-Technik erinnerten. Er vermutete, daß es sich um etwas Ähnliches wir Dakkarkome handelte und daß mit ihrer Hilfe Schaltimpulse für die Mentalzapfer in LAGER aus VERSTÄRKER durch die ÜBSEF-Konstante seines Raumriesen und durch die ÜBSEF-Konstante des Raumriesen von LAGER nach dort übermittelt wurden. Die Schaltungen, mit denen sich die Impulse erzeugen ließen, befanden sich in schmalen Konsolen an den Sockeln der Aggregate.
    „Alles frei", stellte Shik fest, nachdem er seine psionische Wahrnehmung hatte schweifen lassen.
    Im nächsten Augenblick kippte der Boden, auf dem er stand, um zirka dreißig Grad. Shik verlor den Halt, ruderte wild mit den Pseudopodien und verlor seine Strahlwaffe.
    Der Oxtorner sah aus den Augenwinkeln, daß Shahadl-Off dem Admiral zu Hilfe eilen wollte. Er rief ihr eine Warnung zu, während er die Verbindungsleine vom Außengürtel riß, die zur Standardausrüstung jedes SERUNS gehörte. Sie war nicht für den Zweck gedacht, für den Stalion sie benutzte, aber sie eignete sich gar nicht so schlecht dafür.
    Schon Stalions erster Wurf erreichte den Gazbirder. Shik bewies, daß seine Reflexe ausgezeichnet waren. Die Leine glitt nur flüchtig über seinen Fladenkörper, aber da ruckte er auch schon blitzartig mitsamt allen Pseudopodien zusammen gleich einer zuschnappenden Venus-Fliegenfalle.
    Als die Leine sich straffte, „faltete" sich der Boden hinter den unteren Pseudopodien Shiks zu einem

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