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1224 - Rückkehr in den Frostrubin

Titel: 1224 - Rückkehr in den Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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purem Stahl zu bestehen schien und dennoch weich gepolstert war. Ein zweiter Sessel war direkt neben seinem angebracht, und dort saß Taurec. Die Sessel waren in der Mitte der Scheibe verankert, die jetzt nicht mehr leuchtete, sondern von einem hellen, freundlichen Rot war.
    Das war alles.
    Keine Kontrollpulte; keine Kanzelkuppel; nichts.
    Wir existieren nicht körperlich, kamen ihm wieder Taurecs Worte in den Sinn.
    „Unsere Körper", sagte er. „Wo sind sie?"
    „In uns", erklärte Taurec. „In dem ehernen Gehäuse, das wir aus unseren Gedanken erschaffen haben. Wo sie geschützt sind vor den Gefahren, die uns im Innern des Rubins drohen. Unsere Körper existieren derzeit in Form eines fünfdimensionalen Impulses. Wir sehen, hören, reden, fühlen und agieren mit der Essenz unseres Ichs, unseres mentalen Bewußtseinspotentials, das sich in quasistofflicher Form materialisiert hat."
    „Konzepte!" erkannte Rhodan. „Wir sind Konzepte!"
    Taurec lachte. „Es ist einfacher ausgedrückt; ja. Wir sind Konzepte. Für kurze Zeit. Bis wir unseren Auftrag ausgeführt haben."
    Der Botschafter der Kosmokraten hob die Rechte, ballte sie zur Faust und rief den Sternen, den verstreuten Lichtpunkten in der Unendlichkeit des Universums, zu: „Zum Frostrubin! Zu dem Ort, der keinem anderen Ort in diesem Kosmos gleicht! Zum Kreuzweg allen Seins!"
    Und das rote, fremdartige Material glühte wie in stummer Antwort auf, und die Sterne verschwammen, das Schwarz des intergalaktischen Leerraums zerriß, und der Transferjet tauchte mit seinen beiden Passagieren in die surreale Fremdheit der Dakkarzone ein, in den Bereich zwischen der fünften und der sechsten Dimension.
     
    3.
     
    Krohn Meysenhart sprang 1500 Millionen Kilometer weit durch den interplanetaren Raum, vom Saturnmond Titan zum Erdmond Luna, und der Sprung dauerte nur einen zeitlosen Moment. Aufgelöst in ein fünfdimensionales Strukturmuster überbrückte er den kosmischen Abgrund, und als die Welt, die in der Transmitterkammer der Titanfestung in Myriaden Teile zerbrochen war, sich in den Gewölben des Mondgehirns wieder zusammensetzte, schlug ein Impulsstrahl vor seinen Füßen ein.
    Das Stahlplastmaterial der Transmitterplattform glühte auf, kochte, verdampfte. Hitze leckte an Meysenharts Raumanzug hoch. Automatisch schloß sich der Helm. Automatisch aktivierte sich das integrierte Videosystem.
    Irgendwo wimmerte eine Sirene.
    Rauch hing in der weiten Halle, und durch den Rauch huschten nur schemenhaft erkennbare Gestalten. Energiestrahlen sengten sich ihren feurigen Weg durch den Qualm.
    Wonnejunge kreischte.
    „Rette mich, Krohn, so rette mich!"
    Ein zweiter Impulsstrahl. Er schmorte eine schlackige Rinne in die kurze Treppe, die von der Plattform in die Halle führte, und dann flackerte der Entladungsblitz einer heftigen Detonation auf.
    Eine unsichtbare Faust packte Meysenhart, hob ihn in die Höhe und schmetterte ihn gegen ein rußgeschwärztes Kontrollpult. Zischend entwich die Luft aus seiner Lunge. Als er den Kopf drehte, um mit dem externen Videosystem des Helms das Zerstörungswerk zu filmen, entdeckte er Wonnejunge. Der transparente Schutzanzug des Matten-Willys war angesengt. Mit wild kreisenden Stielaugen raste Wonnejunge in die Rauchschwaden hinein, prallte mit einem Terraner zusammen, der unablässig aus seinem schweren Kombistrahler auf einen Pulk kegelförmiger Kampfroboter schoß, warf ihn von den Beinen und war dann mit einem letzten „Rette mich, Krohn, so rette mich!" in dem rußigen Dunst verschwunden.
    „Was für Bilder!" ächzte Meysenhart begeistert.
    Ungeachtet der Prellungen, die er sich beim Aufprall zugezogen hatte, sprang er auf die Beine und eilte geduckt auf Julian Tifflor zu. Der Erste Terraner lag verkrümmt neben den verschmorten Überresten des Kontrollpults. Hinter ihm flackerte und leuchtete der schenkeldicke Energiekranz des Transmitterbogens, und aus dem wallenden Hyperdimfeld zwischen dem Säulenbogen blitzten farbenprächtige Entladungen. Ein giftgrüner Funkenregen aus übergeordneter Energie ging auf Tifflor nieder. Das Defensivsystem seines SERUNS reagierte sofort. Die milchweiße Glocke eines Paratronschirms bildete sich um Tifflors Konturen. Als die grünen Funken das Paratrongespinst berührten, bildete sich mit einem donnernden Krachen ein schlauchförmiger Strukturriß, der die tödliche Energie in den Hyperraum leitete.
    Meysenhart lachte begeistert. Seine Augen glänzten. Fiebrige Erregung hatte ihn gepackt. Was

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