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1224 - Rückkehr in den Frostrubin

Titel: 1224 - Rückkehr in den Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bewaffneten aus der Bahn.
    Mit flackerndem Paratronschirm wirbelte er um seine eigene Achse und verschwand hinter einer träge treibenden Rauchwolke, die aus einem breiten Bodenspalt quoll.
    Schreie gellten in der hohen Kuppelhalle und wurden von einer krachenden Explosion übertönt. Meysenhart verließ seinen Platz und huschte zu Tifflor. Mit einem flinken Handgriff aktivierte er den Feldmikrofongenerator und justierte ihn so, daß die schallempfindlichen Miniaturkraftfelder die gesamte Halle abdeckten. Ein weiteres Mikrofon ließ er zwischen sich und Tifflor materialisieren und richtete dann das Frontobjektiv seines Helmvideosystems auf Tifflors düsteres Gesicht.
    „Liebe Freunde und Videonarren", sagte Meysenhart in das Innenmikrofon, „Krohn Meysenhart meldet sich von Luna, aus den Gewölben der Hyperinpotronik NATHAN.
    Unbekannte Gegner liefern sich in einer der unterlunaren Transmitterhallen ein erbittertes Gefecht mit dem terranischen Wachpersonal. Zweifellos gilt der heimtückische Überfall dem Ersten Terraner und Hanse-Sprecher Julian Tifflor, der soeben per Transmitter auf Luna eingetroffen ist. Julian, kannst du ein paar Worte zu den Gefühlen sagen, die dich im Augenblick akuter Lebensgefahr bewegen?"
    Tifflor starrte Meysenhart ungläubig an. „Ich will verdammt sein!" entfuhr es ihm.
    „Nun, wir hoffen, daß es nicht zum Schlimmsten kommt", erwiderte Meysenhart leutselig.
    Aus den Augenwinkeln nahm er mehrere Schatten wahr, und als er den Kopf drehte und die externen Videokameras auf die Schatten richtete, erkannte er, daß es sich bei ihnen um vier schwere Kampfroboter vom Typ TARA-III-Uh handelte. Kegelförmige Metallkolosse mit Halbkugelkopf und vier Waffenarmen, durch weitgespannte Paratron- und HÜ-Schirme vor dem Feuer geschützt, das ihnen aus den Rauchschwaden entgegenschlug.
    „Liebe Freunde und Videonarren", rief Meysenhart, „das Mondgehirn geht zum Gegenangriff über. Die Lage ist noch gespannt, aber zweifellos werden NATHANS positronische Streitkräfte den gnadenlosen Gegner bald in seine Schranken weisen. Bis es soweit ist, haben wir vielleicht Gelegenheit, Julian Tifflor doch noch ein paar erhellende Worte zu entlocken. Tiff - wer, glaubst du, steckt hinter diesem perfiden Anschlag?"
    Die Feuerlohen mehrerer Impulsstrahlen hüllten die Kampfroboter sekundenlang in gleißende Auren, dann verschlangen die Paratron-Strukturrisse die tödlichen Energiefluten, und die Roboter setzten unversehrt ihren Flug fort. Zufrieden sah Meysenhart, daß in unmittelbarer Nähe der Kampfmaschinen eine seiner Schwebekameras kreiste und alles aufzeichnete. Wenige Meter von ihm und Tifflor entfernt bildeten die Roboter eine Kette und erwiderten das Feuer der Angreifer, die wie kriegerische Raubameisen aus dem Rauch hervorsickerten.
    „Deprimiert es dich, daß es sich bei den Angreifern offensichtlich um Terraner handelt?" wandte sich Meysenhart wieder an Tifflor, nachdem er mit einem kurzen Schwenk das Dutzend bewaffneter Männer und Frauen gezeigt hatte, die unablässig schießend auf die Roboter losstürmten.
    „Was soll dieser Unfug?" fauchte Tifflor.
    „Zweifellos ist Tiff nervös", sagte Meysenhart in das Innenmikro. „Nun, liebe Freunde und Videonarren, vielleicht ergibt sich später eine Gelegenheit für ein Interview. Krohn Meysenhart, euer rasender Nachrichtenmann, wird weiter berichten."
    Er löschte das Feldmikrofon, grinste Tifflor an und kroch dann auf allen vieren zu, den Robotern, die inzwischen von einem halben Dutzend weiterer Maschinen verstärkt wurden. Die Bewaffneten zogen sich unter dem Feuer der Kampfmaschinen langsam zurück. Dann tauchten hinter ihnen mindestens zwanzig der kegelförmigen Roboter auf und schnitten ihnen den Fluchtweg ab. Die Schutzschirme der Angreifer flackerten unter dem konzentrierten Beschuß, lösten sich auf - und die tödlichen Energiestrahlen erloschen.
    Dafür erklang das trockene Knistern schwerer Paralysatoren.
    Die Bewaffneten brachen gelähmt zusammen.
    Der Kampflärm verstummte.
    Meysenhart schob sich an den Kampfrobotern vorbei und sprintete auf die Bewußtlosen zu. Seine Finger huschten über die Gürtelkontrollen. Großaufnahme eines verzerrten, bleichen Männergesichts, dann ein Schwenk auf das Dutzend anderer Gestalten, die bewegungslos auf dem Boden lagen, bis Meysenhart eine Frau entdeckte. Intuitiv schaltete er das Videosystem auf Weichzeichner-Effekt und überprüfte die Einstellung auf dem münzgroßen Kontrollbild, das der

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