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1224 - Rückkehr in den Frostrubin

Titel: 1224 - Rückkehr in den Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Monturcomputer auf die Helminnenseite projizierte.
    Er stieß einen bewundernden Pfiff aus.
    Der positronische Weichzeichner-Effekt stilisierte das Antlitz der Frau nach dem Muster von einem Dutzend klassischer und moderner Schönheitsideale. Jedes Idealbild währte nur einen Sekundenbruchteil, dann wurde es durch ein anderes stilisiertes Muster ersetzt.
    Die Bildfolge war zu schnell, Um bewußt registriert zu werden, aber noch langsam genug, um dem selektiven Wahrnehmungsvermögen Gelegenheit zu geben, das persönliche Idealbild „herauszusehen". Jeder Mensch, der später die holografischen Aufnahmen dieser Frau betrachtete, würde sie so sehen, wie es seinem individuellen Schönheitsideal entsprach.
    Für Meysenhart war die Frau eine euroasiatische Schönheit mit hohen Wangenknochen, mandelförmigen Augen und dunklem Teint.
    Plötzlich zerlief das Bild.
    Der Nachrichtenmann fluchte; offenbar hatte der Sturz das integrierte Videosystem der Kom-Montur doch beschädigt... Aber dann erkannte er, daß die Veränderungen nicht auf das Kontrollbild beschränkt war - die Gesichtszüge der Terranerin veränderten sich tatsächlich! Meysenhart schaltete den Weichzeichner-Effekt ab und justierte das Videosystem auf eine kontrastreiche Folge von Groß- und Detailaufnahmen.
    Das Gesicht der Frau zerfloß.
    Ein goldbeflaumter, massiger Kopf mit geblähten Pausbacken und großen schwarzen Knopfaugen schälte sich heraus. Dann griff die Metamorphose auch auf den Körper über.
    Das Rot ihres SERUNS verblaßte, die menschlichen Umrisse verschwammen und formten sich neu, wurden zu einem plumpen, birnenförmigen Leib mit kurzen Beinen und grotesk großen Füßen. Die Arme bildeten sich zurück und verwandelten sich in stummeiförmige Greifextremitäten.
    Meysenhart wußte, wen er da vor sich hatte.
    Einen Margenan - ein Element der Maske!
    „Eine Maske", sagte Tifflor. Der Unsterbliche war lautlos neben Meysenhart getreten. „Also operieren immer noch einige Maskenelemente in der Milchstraße. Die Aktivierung des Chronofossils Magellan hat dem Gros der Masken zwar die Erinnerung an ihre wahre Herkunft zurückgegeben, aber die versprengten Überreste arbeiten noch immer für Kazzenkatt."
    Meysenhart drehte den Kopf. Zwei weitere Bewußtlose hatten sich ebenfalls in Maskenelemente verwandelt. Die übrigen zehn schienen echte Terraner zu sein.
    Aber was hatte sie zu diesem Amoklauf veranlaßt?
    Aus den Augenwinkeln registrierte Meysenhart eine Bewegung. Ruckartig drehte er den Kopf. Der Mann am äußersten linken Ende. Er war paralysiert, aber unter dem Brustteil seines SERUNS bewegte sich etwas. Wie eine große Spinne, die vom Kampflärm aufgeschreckt ihren Bau verließ.
    Meysenhart machte mehrere Großaufnahmen und zeigte dann in einem raschen Schwenk die Robotertrupps und die Lunawächter, die durch das ferne Eingangstor stürmten, als wären die Kämpfe noch immer in vollem Gang. Mit dem Impulsgeber dirigierte er dann eine der miniaturisierten Schwebekameras zu dem Bewußtlosen und ließ sie in zwei Metern Höhe kreisen. Dann justierte er das Richtmikrofon seines Helmkamms auf den Mann.
    Sofort hörte er ein nervöses Schaben.
    Dann schob sich ein silbernes, krebsartiges Bein aus der Halskrause des SERUNS hervor.
    „Ein Kriegselement!" sagte Tifflor.
    Der Erste Terraner drehte sich halb zur Seite und sprach in den Minikom seines SERUNS. Zwei Kampfroboter glitten näher und postierten sich neben dem Opfer des Kriegselements. Der Silberkrebs war jetzt unter der Helmscheibe und suchte nach einem Ausweg, einem Schalter, mit dem er den Helm öffnen konnte.
    Meysenhart wußte, daß das Element keine Chance hatte, solange sein Opfer bewußtlos war. Alle Funktionseinheiten eines SERUNS wurden von einem Servo für akustische Steueranweisungen geregelt, über den sich auch ein zweiseitiger Dialog mit dem Mikrocomputer führen ließ. Erst wenn der Bewußtlose den mündlichen Befehl zum Öffnen gab, würde der SERUN-Computer den Helm zurückklappen.
    Begeistert filmte er weiter.
    Auch bei den anderen paralysierten Terranern begann es sich unter den orangeroten Anzügen zu regen.
    „Der Angriff, liebe Televisionauten und Videonarren", sagte Meysenhart in das Innenmikro, das seinen Kommentar auf Audiodisc speicherte, „wurde von Elementen der Maske und des Krieges durchgeführt. Wie die Werkzeuge des Dekalogs in die streng gesicherten Anlagen des Mondgehirns eindringen konnten, diese Frage wird für die Regierung der LFT und die Sprecher

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