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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese beiden Komponenten aus einem Menschen machen konnten.
    Die KISCH hatte indessen Zülüt erreicht. Die automatischen Spionsonden meldeten, daß der Tender in einen Orbit einschwenkte. Das war alles. Weder nahm Yürn Funkkontakt mit den Hanen auf, noch versuchte er, sich mit den Eisigen in Verbindung zu setzen, die wir auf dem zweiten Planeten Pliyirts vermuteten. Außerdem war Zülüt funktechnisch tot. Die Hypersender des Planeten schwiegen noch immer.
    Und die Vereisung weiter Teile des Planeten schritt voran. Die Satellitenbilder der Sonden zeigten uns eine Welt, die wie im Zeitraffertempo von einer Eiszeit heimgesucht wurde. Schneestürme, zugefrorene Binnenseen, Eisschollen, groß wie ganze Städte, auf den Meeren.
    Während des Fluges herrschte an Bord der KASCHMIR eine überaus gedrückte Stimmung. Die Gespräche beschränkten sich auf das Wesentliche, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, und was mich betrifft, so kann ich versichern, daß es keine angenehmen Gedanken waren. Wie die anderen war ich deprimiert. Die Bilder der Sonden, Zülüts Schweigen, die Sorgen um die hanische Bevölkerung ... Obwohl ich mir auf der BASIS eine nagelneue Kommunikationsmontur organisiert hatte, war ich nicht in der Lage, meinen ursprünglichen Plan auszuführen und die anwesende Prominenz zu interviewen.
    Und Prominenz gab es auf der KASCHMIR genug.
    Neben einem halben Dutzend Überlebensspezialisten - zu denen auch die feuerhaarige Irisne gehörte - nahmen an dem Unternehmen Winterplanet eine ganze Reihe big names teil (wie man prominente Persönlichkeiten in der Zunft der Nachrichtenmänner auch nennt.) Perry Rhodan, Ras Tschubai, Gucky und Taurec, die bereits Erfahrungen mit dem Psychofrost gesammelt hatten und ihm zu kurz ausgesetzt gewesen waren, um wie meine Crew dem Aberwitz zu verfallen. Dann Ernst Ellert, der Virenmann, eine legendäre Figur, geheimnisumwittert wie kein anderer von Rhodans unsterblichen Mitstreitern aus den Tagen der Dritten Macht und Gesil, Perry Rhodans Frau, die im Jahr 425 NGZ von Atlan im ausgehöhlten Planetoiden Spoodie-Schlacke gefunden worden und mit der SOL zur Milchstraße gelangt war.
    Gesil...
    Groß und hellhäutig, das Haar schulterlang und schwarz wie ihre Augen. Es hieß, daß noch vor kurzem jeder, der in diese abgrundtiefen Augen sah, Visionen von schwarzen Flammen erblickte, und daß dieses Phänomen aufhörte, ohne daß man den Grund dafür kannte.
    Ich habe nie eine schönere Frau gesehen, aber Gesils Schönheit beruht nur zum Teil auf ihrer äußeren Erscheinung, ihrem ausdrucksstarkem Gesicht, ihrer perfekten Figur.
    Gesils Schönheit lebt vor allem durch ihre persönliche Ausstrahlung.
    Kein Wunder, daß es zwischen Rhodan und Atlan zu Rivalitäten kam, daß diese beiden Unsterblichen wie unreife Jünglinge um die Gunst dieser Frau stritten.
    Schon während der Lagebesprechung auf der BASIS hatte Gesil meine Aufmerksamkeit erregt. Und als ich sie verstohlen betrachtet hatte, war mir etwas aufgefallen.
    Etwas, das erst viel später seine wirkliche Bedeutung enthüllte, Gesil vermied jeden Blickkontakt, jedes Gespräch mit Vishna. Die Kosmokratin hätte ,was Gesil betraf ebensogut nicht existieren können. Und Vishna reagierte auf diese ostentative Nichtachtung hin und wieder mit einem angedeuteten, kurzen Lächeln. Das Lächeln einer Frau, die um ein Geheimnis weiß...
    Die merkwürdige Beziehung zwischen Gesil und Vishna reizte meine Phantasie und ich gab mich einigen äußerst obskuren Spekulationen hin.
    Und dann erreichten wir das Pliyirt-System.
    Die KASCHMIR stürzte zurück in den normalen Kosmos, und zum erstenmal spürte ich am eigenen Leib die Wirkung jener Pax-Aura, von der ich bisher nur gehört hatte.
     
    13.
     
    Plötzlich wich meine Niedergeschlagenheit. Ein warmes, intensives Gefühl der Ausgeglichenheit, des inneren Friedens, erfüllte mich. Und ich spürte an der Veränderung der Atmosphäre, daß auch die anderen das empfanden, was ich empfand: Harmonie.
    Natürlich reagierten die Mentalstabilisierten und Taurec viel weniger auf die psionische Friedensstrahlung, die von der Signalflamme im Pliyirt-System zurückgelassen worden war.
    Und das Krehl zeigte sich völlig unbeeindruckt.
    Die ganze Zeit hatte das skurrile Geschöpf an der Decke gehangen und gelegentlich ein Knarren von sich gegeben, doch jetzt meldete es sich zu Wort.
    Das Krehl rezitierte ein abscheuliches Gedicht.
    „Das Schiff dort draußen im Orbit /um den fremden Planeten Zülüt -

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