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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es spielte keine Rolle, daß sie Rhodans Frau war. Sie hatte in der Vergangenheit bewiesen, daß sie jeder Situation gewachsen war, und jeder von uns hielt sie für eine wertvolle Bereicherung des Teams.
    Aber Satzinger?
    Gewiß, er war intelligent, tüchtig, unerschrocken und zuverlässig, aber an Bord der BASIS gab es rund 12 000 Männer und Frauen, auf die diese Beschreibung zutraf.
    Und dann das Krehl.
    Ein Wesen, das wie ein aufgeblähter weißer Kohlkopf aussah, Tag und Nacht an der Decke der KASCHMIR-Zentrale hing und mit knarrender Stimme schlechte Gedichte von sich gab. Satzinger hatte behauptet, daß es sich bei dem Krehl um ein Laufendes Moos handelte (eine Pflanzenspezies, die vor rund 1000 Jahren auf Terra heimisch geworden war; ein durchschnittliches Laufendes Moos war in etwa so intelligent wie eine von Guckys Karotten und rannte auf kurzen Wurzelbeinen so lange durch die terranischen Städte, bis es verdorrte). Durch den Eingriff der Xenos in die irdische Ökologie sollte sich eines dieser Gewächse in das Krehl verwandelt haben?
    Ich bin Krohn Meysenhart, der Nachrichtenmann. Ich arbeite seit einem Jahrhundert als Interstarkommunikationsspezialist, und ich habe viele Geschichten gehört. Bizarre Geschichten; unglaubliche Geschichten; erlogene Geschichten.
    Und wenn Satzingers Geschichte über das zum Krehl mutierte Laufende Moos nicht erlogen war, dann gibt es keine Lüge im Universum.
    „Das Krehl kommt mit", sagte Satzinger zu Perry Rhodan.
    Und Rhodan erwiderte: „Natürlich."
    Und keiner von uns - nicht einmal Taurec - wunderte sich.
    Wir legten die SERUNS an und sprangen hoch über Zülüt aus dem Schiff, wir stürzten der fernen Planetenoberfläche entgegen und hörten in unseren Funkempfängern das Krehl zufrieden knarren, und wir wunderten uns nicht.
    Erst als es zu spät war, kamen uns Bedenken.
    Als der Psychofrost mit kalten Fingern nach uns griff und wir entsetzt erkennen mußten, daß der Zwischenfall auf der KISCH nur ein Spiel gewesen war im Vergleich zu den Dingen, die uns auf Zülüt erwarteten.
     
    15.
     
    Unversehrt landeten wir an der Küste des sförmigen Binnenmeers, nur wenige Kilometer von der Space-Jet Yürns entfernt.
    Die Deflektor- und Anti-Ortungs-Systeme unserer SERUNS waren aktiviert und die KASCHMIR hatte schrecklich viel Energie verschwendet, um unseren Absprung zu tarnen. Die Wahrscheinlichkeit, daß wir während unseres Sturzes entdeckt worden waren, lag fast bei Null. Selbst die modernsten terranischen Ortungsgeräte hätten Mühe gehabt, unsere kleine Gruppe aufzuspüren. Und Taurec, der wieder seinen silbernen, geschmeidigen Raumanzug aus den Arsenalen der SYZ-ZEL trug, führte im Gepäck ein unscheinbares Gerät mit. Ein Produkt der Kosmokraten-Technik, das er als „Tarnkappe" bezeichnete.
    Wir waren überzeugt, daß weder die Hanen, noch Yürn oder etwaige andere Eisige von unserer Anwesenheit auf Zülüt wußten. Wir hatten recht damit, doch der Psychofrost nahm keine Rücksicht darauf, ob seine Opfer getarnt waren oder nicht.
    Der Psychofrost war überall, und obwohl wir seine Wirkung sahen, wußten wir die Zeichen nicht zu deuten. Für uns war seit dem Zwischenfall auf der KISCH der Psychofrost identisch mit der psychomotorischen Komponente, mit dem verhängnisvollen Wiederholungszwang, und wir hatten uns dagegen gewappnet.
    Im Cybermed eines jeden SERUNS waren die Symptome des Wiederholungszwangs gespeichert Sobald diese Symptome auftraten, würde der Cybermed mit Hilfe des SERUN-Mikrocomputers automatisch den Gravo-Pak aktivieren und das Opfer aus der Gefahrenzone schaffen. Der SERUN würde so lange in die Höhe steigen, bis sein Träger den Programmbefehl widerrief.
    Und er konnte den Befehl erst widerrufen, wenn er den Einflußbereich des Psychofrosts verlassen hatte.
    Damit hatten wir jedes Risiko ausgeschaltet, und für den unwahrscheinlichen Fall, daß dieser Schutzmechanismus versagte, standen an Bord der KASCHMIR mehrere Dutzend vollpositronische Roboter bereit, um uns zu retten.
    „Kalt hier", brummte der Überlebensspezialist Calincula, ein muskulöser Mann mit breitflächigem Gesicht und flaschengrünen Augen.
    Calincula hatte recht, wie ich im nächsten Moment selbst feststellen konnte: Meßwerte flimmerten über die Innenseite meiner Helmscheibe. Sprachlos starrte ich die Zahlen an.
    Die Außentemperatur lag bei -18 Grad Celsius, aber die verharschte Schneedecke, die von Horizont zu Horizont reichte, und die Eisschollen auf der

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