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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zweifellos unter die Oberfläche des Planeten.
    „Welchen nehmen wir?"
    Ellert zuckte die Schultern.
    „Beide nacheinander. Zuerst nach oben."
    Das ewige Brausen des Orkans war hier drinnen kaum noch zu hören, und als sie ein Stück nach oben gegangen waren, herrschte absolute Stille. Schmalere Gänge führten rechts und links ab und verloren sich in der weißgrauen Dämmerung. Aber die beiden Männer achteten kaum auf sie. Beide hatten den gleichen Gedanken: sie wollten hinauf zum Dach, um einen besseren Überblick zu gewinnen.
    Sie erreichten auch das Dach, aber trotz ihrer unglaublichen Eigenschaften verzichteten sie darauf, es zu betreten, denn der Orkan raste mit einer derartigen Geschwindigkeit über die Eisfläche, daß er alles mit sich gerissen hätte, was sich auf ihr befand.
    Ellert streckte nur den Kopf hinaus.
    „Was kannst du sehen?" fragte Nachtlicht.
    „Nicht viel, es ist schon dunkel. Nur die Gebäude schimmern weißlich. Die Stadt dehnt sich bis zum Ringgebirge aus. Eine Stadt aus reinem Sauerstoff! Es ist unglaublich!"
    „Mich wundert nichts mehr", behauptete Nachtlicht und zog sich wieder in den Gang zurück. „Sehen wir uns mal in den Etagen um."
    Ellert zog den Kopf zurück und folgte dem Virenmann, der vorangegangen war.
    Sie nahmen einen der schmalen Gänge, die waagerecht verliefen.
    Von ihm aus zweigten nach beiden Seiten enge und erstaunlich niedrige Eingänge ab.
    Sie mußten sich bücken, um einen der dahinterliegenden Räume zu betreten. Einen Raum, der rechteckig und völlig leer war. Es gab nicht einen einzigen Gegenstand, der auf eventuelle Bewohner schließen ließ.
    „Müssen ja sehr genügsame Burschen gewesen sein", murmelte Ellert, nachdem sie zehn identisch angelegte Räume durchsucht hatten.
    „Denke an die Türen, die sich in nichts aufgelöst haben", erinnerte ihn Nachtlicht.
    „Vielleicht hat es nie welche gegeben, Stein. Aber weiter, sehen wir uns noch den Keller an, falls es einen solchen gibt."
    Hier allerdings erwartete sie eine Überraschung.
     
    *
     
    Der Gang führte nicht zu steil in die Tiefe und endete etwa zwanzig Meter unter der Oberfläche, indem er in einem riesigen Saal mündete, der die Ausmaße des darüber errichteten Hauses erreichte.
    Im Gegensatz zu den Räumen im Gebäude selbst war der Saal aber nicht leer.
    In einem unbeschreiblichen Durcheinander lagerten hier die Reste einer zweifellos technischen Anlage, die einst unbekannten Zwecken gedient hatte. Vielleicht zur Versorgung jener, die sie angelegt hatten?
    „Das ist kein Eis", sagte Ellert, als er mit der Hand über einen umgestürzten drei Meter hohen und spiralig geformten Turm strich. „Es ist ein Material, das ich nicht analysieren kann, aber es ist widerstandsfähig. Demnach muß dies hier alles mutwillig zerstört worden sein. Wann? Warum? Und von wem?"
    „Vielleicht weiß es ZUGVOGEL", hoffte Stein Nachtlicht, und die prompte Antwort des Schiffes lautete: „ZUGVOGEL weiß es leider auch nicht."
    Ellert richtete sich plötzlich auf. Gespannt lauschte er, dann deutete er zur gegenüberliegenden Seite des Saales.
    „Da war ein Geräusch, und ich meine, auch etwas gesehen zu haben. Etwas, das sich bewegte."
    Nachtlicht waren seine Zweifel anzusehen, aber er widersprach nicht, als Ellert sich in Bewegung setzte und einen Weg durch die Trümmer einer verschollenen Zivilisation suchte. Wortlos folgte er ihm.
    „Hier etwa", versicherte Ellert und blieb stehen. „Es muß zwischen den Blöcken gewesen sein."
    „Wenn du dich nicht geirrt hast und wenn es wirklich etwas Lebendiges gewesen ist, kann es längst über alle Berge sein, in diesem Fall eben über alle Trümmer und wieder oben im Haus oder draußen."
    „Dann hätte ZUGVOGEL es bemerkt, Stein."
    „Vielleicht", schränkte der andere ein.
    Sie suchten noch eine Weile herum, entdeckten aber nichts außer Trümmern, die nichts verrieten. Enttäuscht traten sie schließlich den Rückweg zur Oberfläche an.
    Ihr Schiff hatte erneut seinen Standort gewechselt und war unmittelbar vor dem durchsuchten Gebäude gelandet. Der Orkan schien ihm nicht das geringste auszumachen.
    „Kommt herein", sagte es und öffnete den schmalen Einstieg.
    Sie folgten der Aufforderung nur zu gern und waren froh, wieder in der gewohnten Umgebung zu sein. In der Zentrale erwartete sie ZUGVOGEL mit aktiviertem Holoschirm.
    „Ich habe einen fliegenden Minispion losgeschickt, dessen Kamera auch in der Dunkelheit sieht. Die Nacht ist nur kurz, aber warum

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