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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollen wir Zeit verschenken. So also sieht die Stadt von oben aus..."
    Sie war in der Form eines Halbkreises angelegt worden, dessen Rundfront sich dem Ringgebirge anpaßte. Mit der ZUGVOGEL standen sie an der gerade verlaufenden Seite der Stadt. Die Straßen und Gebäude selbst, das war erst jetzt von oben her zu erkennen, verliefen gerade und rechtwinklig. Im Gegensatz zu dem chaotischen Kellersaal mit den zerstörten Anlagen schien es an der Oberfläche und damit an den Häusern keine Beschädigungen gegeben zu haben, was ohne jede vernünftige Erklärung blieb.
    „Es muß Leben hier geben!" sagte ZUGVOGEL mit ungewohnt ernster Stimme, der das weibliche Fluidum jedoch nicht abging. „Wir müssen es entdecken, und das wäre mir längst gelungen, wenn nicht alles so verwirrend wäre. Manchmal habe ich die Vermutung, daß ein einziges dieser Wesen, die zweifellos hier irgendwo existieren, zwei unterschiedliche Gedankenimpulse abstrahlt manchmal wenigstens. Die einen verraten eine hohe Intelligenz, die anderen weniger. Ich wage es noch nicht, Schlüsse daraus zu ziehen."
    „Wie eine Intelligenz mit zwei unterschiedlichen Gehirnen?" wagte Ellert eine Vermutung.
    „So ähnlich", schränkte ZUGVOGEL ein.
    „Dann wage trotzdem mal eine Theorie", forderte Ellert ein wenig ungeduldig.
    „Wenn es Tag wird, Ernst, und wenn diese Wesen sich aus ihren Verstecken wagen, benötigen wir keine Theorien mehr", lehnte das Schiff ab. „Schließlich wurden wir um Hilfe gebeten und umgekehrt benötigen auch wir Hilfe. Wir müssen warten. Ruht euch die paar Stunden aus."
    „Nichts lieber als das", gab Ellert zu, obwohl er auch völlig ohne Schlaf auskommen konnte.
    Er liebte das „Normal-Menschliche" noch zu sehr.
     
    *
     
    Weder Ellert noch Nachtlicht hatten während ihrer kurzen Ruhepause bemerkt, daß die ZUGVOGEL gestartet und an einer anderen Stelle wieder gelandet war. Das Schiff stand nun auf der schmalen Fläche zwischen dem nördlichen Stadtrand und dem Ringgebirge.
    Abgesehen von unzähligen Fels- und Eisbrocken war diese Fläche leer. Es gab keine künstlichen Gebilde, keine Häuser.
    Dafür gab es etwas anderes.
    „Was ist das dort?" fragte Nachtlicht, als sie das Schiff verlassen hatten und im Freien standen. „Da drüben! Es kommt gerade hinter dem großen Felsbrocken hervor. Siehst du es?"
    Ellert sah es.
    Das Wesen mochte etwa zwei Meter lang und knapp einen Meter hoch sein, besaß einen wurmähnlichen Körper und bewegte sich schwerfällig auf acht Beinen voran. Ellert dachte unwillkürlich an ein übergroßes Gürteltier, wie er sie von Terra her kannte.
    „Ein Psiker?" fragte er sich und gleichzeitig das Schiff.
    „Nein", klärte ZUGVOGEL ihn mit Bestimmtheit auf. „Die Gedankenimpulse, die ich empfange, sind einfach und primitiv. Aber sie leben hier, und vielleicht sind sie die am höchsten entwickelte Lebensform auf Crabb, denn wir wissen nicht, ob die Psiker auch hier leben."
    „Die Stadt jedenfalls können sie kaum gebaut haben", meinte Nachtlicht. „Sehen wir uns das Ding mal näher an."
    „Weiter hinten sind noch mehrere von ihnen", beobachtete Ellert. „Ich möchte wissen, wovon sie sich ernähren."
    Der zuerst gesichtete Crabber - so tauften sie die seltsamen Bewohner des Planeten Crabb - hielt in seinen langsamen Bewegungen inne, als er die beiden Männer bemerkte, machte jedoch keine Anstalten, sich in Sicherheit zu bringen. In dem flachen Rundkopf, der halslos den Rumpf abschloß, saßen zwei starr blickende Augen, die ausdruckslos den Fremden entgegenblickten.
    Jedenfalls schien der Crabber keine Furcht zu empfinden.
    Ellert blieb stehen, Nachtlicht ebenfalls.
    „Und was nun?" fragte der Ordensmann.
    Das Wesen war offensichtlich friedlicher Natur, was Ellert dazu bewegte, in die Hocke zu gehen, damit sich sein Gesicht in der Höhe der Augen des Crabbers befand. Vergeblich versuchte er in den starr blickenden Augen die unmißverständlichen Anzeichen einer vorhandenen Intelligenz zu entdecken.
    Nachtlicht war inzwischen ein Stück weitergegangen und kümmerte sich um einen zweiten Crabber, der auf einem flachen Felsbrocken lag, um allem Anschein nach das Dämmerlicht des Tages zu genießen. In dem ewig grauen Himmel schwamm ein schwach schimmernder rötlicher Fleck - die Sonne des Planeten Crabb.
    Für einen Augenblick erschrak Ellert, als der Crabber plötzlich einige unartikulierte Laute von sich gab, zweifellos eine Art Sprache, von der er natürlich kein Wort verstand.
    „Was ist

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