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1245 - Satansblut

1245 - Satansblut

Titel: 1245 - Satansblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Gefühl herausgerissen, als die Gestalt auf den Lift zulief und damit auch auf sie.
    Das Messer war nicht zu übersehen, und die Schreie der Menschen konnten nicht überhört werden.
    Nicht alle waren ausgestiegen. Eine Person wollte noch in die vierte Etage fahren. Es war eine junge Frau in weißer Pelzjacke mit Kunstfell. Sie sah, was passierte, sie drängte sich gegen die Rückwand, denn sie konnte es nicht wagen, die Kabine zu verlassen, sonst wäre sie dem Killer genau ins Messer gelaufen.
    Das alles war mir klar geworden. Und ich war auch nicht stehen geblieben, sondern hatte die Verfolgung aufgenommen.
    Den Hundesohn noch vor dem Fahrstuhl zu erreichen, war die reine Utopie, denn das schaffe ich nie.
    Den Menschen war nichts passiert. Sie hatten sich schreiend vor dem Monster in Sicherheit gebracht, nur eben die Frau in der hellen Pelzjacke nicht.
    Sie kam auch nicht mehr weg. Mit einem letzten Sprung war der Killer in der Kabine verschwunden, wäre beina he noch gegen sie geprallt, fing sich aber und drehte sich um.
    Er sah mich kommen.
    Ich hetzte mit langen Sprüngen auf die Kabine zu, die ich erreichen wollte, bevor sich die beiden Türhälften schlossen.
    Es geschah alles sehr schnell, und dennoch bekam ich die Dinge mit, als würden sie verlangsamt ablaufen.
    Der Killer hatte sich die junge Frau gegriffen. Ja, anders war es nicht auszudrücken. Er hatte sie gepackt, sie herumgezerrt und sie bewegungslos wie ein Schild vor seinen Körper gerissen. Sie war sein lebendiger Schutz. Auch wenn ich die Waffe gezogen und geschossen hätte, ich hätte den Mann mit den Blutaugen nicht erwischt, sondern nur die junge Frau.
    Ich wollte mit in die Kabine. Es würde eine Todesfahrt werden, doch die blieb mir erspart.
    Bevor ich zum letzten Sprung ansetzen konnte, schlossen sich die beiden Hälften. Ich war noch so in Fahrt, dass ich nicht stoppen konnte und dagegenprallte. Als Schutz für mein Gesicht riss ich im letzten Moment beide Hände hoch.
    Der Aufprall war trotzdem hart. Ich stieß mich wieder ab und drehte mich um.
    Den Leuchtziffern der Skala entnahm ich, dass sich die Kabine auf dem Weg nach unten befand. Es konnte sein, dass der Killer sie im Erdgeschoss mit seiner Geisel verlassen würde, und ich wünschte mir, dass die junge Frau noch lebte.
    »Das ist ein Mörder!«, brüllte jemand.
    »Er hat eine Geisel!«
    »Verdammt, man muss was tun!«
    Sie hatten gut reden, aber was sollten sie auch machen?
    Niemand von ihnen war in der Lage, diesen Mörder zu stoppen. Das blieb einzig und allein mir überlassen.
    Es gab noch eine normale Treppe außerhalb der Rolltreppe.
    Ich hatte sie gesehen und wusste somit auch, in welche Richtung ich zu laufen hatte.
    Ein Mann in der Uniform eines Wächters trat mir in den Weg.
    Wahrscheinlich dachte er, dass ich das Problem hier oben war.
    Er wollte mich stoppen, und die Figur dazu hatte er.
    Er hielt auch einen Gummiknüppel in der Hand, schrie mich an, und bevor er zuschlagen konnte, hatte ich ihn schon aus dem Weg geräumt. Er prallte gegen ein Regal mit Video-Streifen und räumte einige davon mit einer wilden Handbewegung ab.
    Jetzt war der Weg zur Treppe frei. Allerdings wusste ich auch, dass ich nicht schneller war als der Fahrstuhl.
    Wenn ich das Erdgeschoss erreichte, würde sich dort bereits einiges verändert haben, das stand fest.
    Ich flog förmlich die Stufen hinab.
    Es gab auch Kunden, die hochgingen. Ihnen musste ich wie ein Schreckgespenst vorgekommen sein, denn kaum hatten sie mich gesehen, drückten sie sich zur Seite, um nicht von mir weggefegt zu werden.
    Ich befand mich noch in der ersten Etage, als ich von unten her bereits die Schrei hörte. Da schrie nicht nur eine Person, sondern eine Menschenmenge, der sich bestimmt ein Bild bot, das sie sonst nur aus Filmen kannte.
    Mehr Tempo konnte ich nicht zulegen. Ich nahm schon immer drei Stufen auf einmal, und die Welt um mich herum befand sich in einem makabren Tanz, der wild hin und her zuckte.
    Die letzte Treppe war breiter. Ich blieb zwar an ihrem Beginn nicht stehen, aber im Laufen bekam ich das Bild mit, das sich unten zu einer Szene zusammengedrängt hatte.
    Beim Eintreten in die Buchhandlung hatte ich mich über die Masse der Menschen gewundert und geärgert. Sie war nicht kleiner geworden, aber sie hatte sich verändert. Die Menschen drängten sich weg vom Aufzug. Sie ballten sich an einer Stelle zusammen, waren aber nicht starr geworden, sondern bewegten sich auf der Stelle.
    Einige

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