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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht auf den
Gedanken, da drin etwas anzurühren!«
    Die Stimme des Wirtes hallte laut an seine Ohren.
    Nur die ersten Schritte führte der Tunnel geradewegs in den Berg
Dann schien ihn ein mächtiger Felsblock vorn abzugrenzen. Anton Gessler wußte
genau, wohin es ging. Kunaritschew blieb ihm auf den Fersen. Der Geruch von
Wachslichtern und blakenden Fackeln lag in der Luft.
    In ihrem Schein sah Iwan Kunaritschew den fetten Wirt auf eine Art
steinernen Altar zu rennen, vor dem sein Sohn Martin saß, der den Kopf in die Hände
gestützt hielt und ihm wartend entgegenblickte.
    Als Anton Gessler bis auf drei Schritte heran war, erhob auch
Martin sich.
    »Was hast du angestellt?« herrschte der Wirt den jungen Mann an.
    »Noch nichts, Vater«, lautete die Antwort.
    »Aber ich werde noch etwas anstellen! Ich weiß jetzt genau, daß
ich’s tun werde. Ich hatte lange genug Zeit zum Überlegen. Ich werde es
riskieren .«
    Seine Stimme klang fest und sicher.
    »Vielleicht habe ich schon zu lange gewartet«, fuhr Martin Gessler
beherrscht und ruhig fort. Er stand seinem Vater genau gegenüber und deutete
auf die düsteren Symbole und Gegenstände, die auf der Felsenplatte
nebeneinander standen.
    In dem flackernden Licht erblickte Kunaritschew aus Holz und Stein
geformte Gegenstände, die schwarz waren wie die Nacht, als hätte eine Flamme
sie verbrannt.
    Wie schützend stellte Martin Gessler sich vor dem düsteren Altar
auf, dem sein Vater sich näherte.
    »Geh zurück, Vater! Du kannst mich nicht davon abhalten zu tun,
wozu ich mich entschlossen habe«, stieß der junge Mann hervor.
    »Den ganzen Abend bin ich unterwegs wie ein Gehetzter, der nicht
weiß, was er tun soll. Ich befand mich im Widerstreit meiner Gefühle zwischen
Gehorsam, Pflichterfüllung und dem, was ich für richtig hielt. Ich habe den Ruf
meines verfluchten Ahnen vernommen. Es geschah in dem Augenblick, als du dem
Gast vom >Blutmoor< berichtet hast. Ich konnte es nicht länger ertragen,
als ich deine Heuchelei hörte. Da schon merkte ich, daß ich nicht ganz so
reagieren würde wie du in deiner Jugend, wie dein Vater, dein Großvater . ich
war nicht bereit, völlig widerstandslos der Stimme nachzugeben, die mich zwang fortzusetzen,
was damals ein Wahnsinniger vorbereitet hat und womit er sieben Generationen
dem Satan preisgab.
    Preiszugeben glaubte, denn ich werde das Risiko auf mich nehmen .«
    »Tu’s nicht, Martin!«
    »Der alles begann, hatte kein Recht, über die Seelen derer zu
entscheiden, die mal nach ihm kamen .«
    »Aber sie haben ihn dazu gezwungen«, widersprach Anton Gessler.
    »Was sie damals taten, interessiert mich nicht. Ich bin bei vollem
Bewußtsein, bei klarem Verstand. Jener junge Gessler von damals hat kein Recht
auf unser Leben, Vater. Er hat Symbole des Bösen überall im Land
zusammengetragen und hier in dieser Höhle gesammelt. Seit damals befinden sich
die Dinge hier, die nie entdeckt wurden, weil kein Außenstehender außer einem
Gessler die Höhle je betreten hat.
    Durch seine Sammlerleidenschaft ist jener junge Gessler von damals
ganz unter den Einfluß des Bösen geraten. Ich selbst habe dieses Böse gespürt
und die Schreie gehört, die diejenigen ausstießen, die im Moorgasthaus und im
Sumpf ihr Leben verloren, weil einige Angehörige unserer Familie sie dorthin
lockten und töteten.
    Ich will - wie Petra - diese Schreie in jenen Nebelnächten, wenn
der Vollmond sein fahles Licht zur Erde schickt, nicht mehr hören! Schon vor
heute abend habe ich entfernt immer wieder die Einflüsse vernommen, die Stimmen
wispernd gehört, die damals das Schicksal unserer Ahnen bestimmten. Ich bin nicht
gewillt, so weiterzumachen!
    Heute abend war ich noch unschlüssig. Ich bin zum Moor gefahren,
weil es mich rief.
    Ich wußte, ich würde irgendjemand, irgendetwas begegnen. Ich habe
wie unter Hypnose ein Fahrzeug dort fortgenommen, das einem Paar gehört, welches
den Moorleichen und dem Fluch zum Opfer fiel. Ich habe den Wagen einfach
genommen und bin hier hochgefahren. Ich wollte ihn verstecken, damit niemand
merkt, was sich wirklich ereignet hat. Dann bin ich zurückgekehrt zum Moor, um
mit meinem eigenen Fahrzeug nach Hause zu kommen. Doch einer aus der Tiefe des
Sumpfes machte mit dem Auto einen Mordanschlag auf die beiden Männer, die heute
abend in unserem Gasthaus weilten.
    Ich habe alles mit angesehen, ohne einzugreifen, ohne mich zu
rühren ...
    Und dann konnten die beiden sich retten und fuhren davon, und die
Moorleiche tauchte

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