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1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure

Titel: 1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es, wo? Bei deinem letzten Besuch hing es noch dort, mir genau gegenüber. Und Jhaam! Jhaams Porträt ist auch verschwunden! Und Foolgal, Bouburlen, Laschiin ... Alle sind fort! Was ist seit deinem letzten Besuch geschehen?"
    „Tausend Tiefenjahre sind eine lange Zeit", sagte Myzelhinn leise. „Schon damals, bei unserem letzten Gespräch, gab es nicht einmal mehr vierzig von uns. Das Unglück geschah vor elf Tiefenjahren. Wir entdeckten, daß die psionischen Siegel des Tors am Berg der Schöpfung schwächer geworden waren. Nildefin, Jhaam, Foolgal, Douburlen, Laschiin und fünfundzwanzig andere zogen zum Berg, brachen die Siegel und öffneten das Tor - gerade weit genug, um eine Botschaft ins Hochland zu senden ... Einen Hilferuf an die Kosmokraten. Aber das Tor wurde plötzlich instabil, und als die dreißig versuchten, die Verbindung aufrechtzuerhalten, da atmete die Tiefe sie ein. Wir konnten ihnen nicht helfen. Wir kamen zu spät."
    „Also sind auch sie den grauen Weg gegangen", stellte das Porträt bekümmert fest. „War es wirklich ein Unglück, oder ...?"
    „Es war eine Falle der Lords", sagte Myzelhinn. „Sie haben auf irgendeine Weise vom Plan erfahren und versucht, den Rufimpuls an die Kosmokraten zu stören. Als ihnen das nur unvollständig gelang, zerrten sie die dreißig in die Tiefe."
    „Und der Hilferuf?" fragte das Porträt piepsend. „Wurde er beantwortet? Haben die Kosmokraten Hilfe geschickt?"
    Myzelhinn preßte die Lippen zusammen. Die alte Bitterkeit schnürte ihm sekundenlang die Kehle zu. „Hilfe ... Ja, sie haben Hilfe geschickt, diese Hohen Mächte aus der Region jenseits der Materiequellen! Aber ... wir haben sie um die sofortige Entsendung einer Streitmacht gebeten, mächtig wie die Heerscharen Ordobans. Wir haben sie angefleht, so schnell wie möglich Hilfe zu schicken. Wir haben ihnen gestanden, daß wir die Kontrolle über das Tiefenland verloren haben und daß es ohne Hilfe von außen zu einer Katastrophe kommen muß. Wir haben erklärt, daß es nicht um unsere Rettung, sondern um die Rettung der Tiefenvölker geht. Wir haben die Situation schonungslos dargelegt ..."
    Myzelhinns Stimme überschlug sich vor Erregung. Er zwang sich zur Ruhe, sprach gepreßt weiter. „Für diesen Hilferuf mußten dreißig von uns den grauen Weg gehen. Wir, die wir übrigblieben, trösteten uns mit dem Gedanken, daß uns die Kosmokraten nicht im Stich lassen würden. Also warteten wir. Auf eine Armee oder auf Beauftragte der Kosmokraten vom Rang der Sieben Mächtigen, ausgerüstet mit den notwendigen Mitteln, um die Verbindung von der Tiefe zum Hochland wiederherzustellen, die Macht der Lords zu brechen, den Graueinfluß zu besiegen."
    „Und?" drängte das Zeit-Porträt. „Ist die Armee eingetroffen? Ist die Verbindung von der Tiefe zum Hochland wiederhergestellt, Myzelhinn? Wen haben die Kosmokraten geschickt?"
    „Drei Kundschafter", sagte Myzelhinn. „Drei Kundschafter, mehr nicht. Aber die Kundschafter aus dem Hochland - sie tragen die Aura der Kosmokraten. Sie sind Ritter der Tiefe!"
    Myzelhinn und das Zeit-Porträt sahen sich an. „Du weißt, was das bedeutet, Myzelhinn?" fragte das Zeit-Porträt. „Ja", nickte Myzelhinn. „Jeder von uns fünf, die noch nicht den grauen Weg gegangen sind, weiß es: Das Tiefenland spielt in den Plänen der Kosmokraten keine Rolle mehr. Jenseits der Materiequellen ist man überzeugt, nicht mehr auf unsere Hilfe bei der Reparatur des Moralischen Kodes angewiesen zu sein. Die Kosmokraten sind bereit, das Tiefenland zu opfern."
    „Weil Ordobans Suche nach all den Äonen doch noch zum Ziel geführt hat", sagte das Porträt. „TRIICLE-9! Ordoban hat das alte Feld endlich gefunden! Und ..." Das Porträt zögerte. „Und die Kosmokraten haben TRIICLE-9 vielleicht schon für die Rückkehr in die Tiefe präpariert! TRIICLE-9 wird sich wieder in die psionische Doppelhelix einfügen und ... und ..."
    „Und das Tiefenland wird im gleichen Moment in das Normaluniversum stürzen", schloß Myzelhinn.
    Seine Stimme war ausdruckslos; nur seine Augen verrieten etwas von seinen Gefühlen: Verbitterung, Entsetzen, Zorn - und Resignation. „Dann unterliegt das Tiefenland wieder den normalen physikalischen Gesetzen. Es wird in Myriaden Stücke zerfallen, und die Völker der Tiefe werden sterben."
    „Es ist unmöglich", flüsterte das Porträt. „So etwas können sie nicht tun!"
    „Sie sind allwissend", erinnerte Myzelhinn. „Sie wissen auch, welche Folgen es haben

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