1252 - Start der Vironauten
Gershwin."
„Du könntest uns dabei helfen, mehr über dich in Erfahrung zu bringen, Stalker", sagte Adams darauf. „Wenn es nicht gegen meinen Kodex verstößt, dann gerne", erwiderte Stalker. „Worum geht es, Gershwin, mein Freund? Hab keine Scheu, es mir zu sagen. Mit mir kann man über alles reden, wenn man sich nicht in ganz bestimmte Antworten verrennt."
„Hättest du etwas dagegen, dich mit Telepathen zu unterhalten, Stalker?"
„Aber keineswegs, Gershwin", sagte Stalker und lächelte erfreut. „Ich wollte Gucky und Fellmer Lloyd schon längst näher kennenlernen."
Und wieder deutete Stalker mit keinem Wort an, ob er bereits wußte, daß die beiden Telepathen schon einige Zeit in seiner Nähe waren, um seine Gedanken auszuspionieren. Nur Skorsh, der Stalker rittlings im Nacken saß, machte eine abfällige Bemerkung. „Auch in ESTARTU gibt es Gedankenschnüffler", keifte er. „Aber man gewöhnt sich an sie."
Gucky und Fellmer Lloyd hörten in der nahegelegenen Überwachungszentrale das Gespräch mit. „Wieder nichts", seufzte der Mausbiber. „Es ist, als würden die beiden überhaupt nicht denken. Ich verspreche mir von einer Gegenüberstellung auch nicht mehr."
„Was Skorsh gesagt hat, war ein Wink mit dem Zaunpfahl", sagte Fellmer Lloyd. „Wir könnten uns die Mühe wirklich sparen, aber tun wir Galbraith den Gefallen."
Die beiden Telepathen machten sich auf den Weg. Bevor sie jedoch die Tür erreichten, ergriff Gucky rasch Fellmers Hand und teleportierte in Stalkers Unterkunft. Skorsh stieß einen sehrillen Schrei aus, als die beiden Mutanten unvermittelt auftauchten, suchte Deckung hinter Stalkers Tornister und spähte dann zornig über dessen Schulter auf die beiden. „Das war ein ganz übler Trick", schimpfte er. „Es kann auch auf Terra nicht zum guten Ton gehören, seine Gäste derartig zu erschrecken."
Stalker brachte Skorsh durch einen Klaps zum Schweigen und strahlte seine beiden Besucher an. „Willkommen in meinem kleinen Reich", begrüßte er sie mit ausgebreiteten Armen. „Aus den Unterlagen der TSUNAMI-114 habe ich einiges über euch erfahren.
Es ist eine Ehre für mich, daß ihr mir eure Aufmerksamkeit schenkt" Stalker hatte darauf bestanden, seine mehrere Zimmer umfassende Unterkunft mit terranischen Möbeln einzurichten, obwohl sie nicht ganz seinen Bedürfnissen entsprachen.
Besonders deutlich wurde das bei den Sitzgelegenheiten, die für seine überlangen Unterschenkel zu niedrig waren. Er konnte in den Sesseln nicht entspannt sitzen, sondern mußte die Beine entweder ausstrekken oder aber eine kauernde Haltung einnehmen. „Das ist kein reiner Höflichkeitsbesuch", sagte Fellmer Lloyd. Er hatte von Anfang an eine Abwehrhaltung gegen Stalker eingenommen, aber im Lauf ihres Gesprächs baute er sein Mißtrauen allmählich ab. Alles, was Stalker sagte, klang ehrlich und überzeugend, nie war ein spöttischer Unterton herauszuhören. Selbst als er sein Bedauern darüber ausdrückte, daß seine Gedanken nicht von Telepathen gelesen werden konnten, klang das für Fellmer aufrichtig.
Nicht aber für Gucky. Der Mausbiber konnte seinen Ärger über sein Versagen nicht verkraften. „Du könntest deine Mentalsperre aufheben, wenn du nichts vor uns zu verbergen hast, Stalker", sagte er herausfordernd. „Oder denkst du wirklich nicht, so daß du keinerlei psionische Ausstrahlung hast?"
Fellmer fand, daß Gucky etwas zu weit ging und nicht den richtigen Ton fand.
Derselben Meinung war offenbar auch Skorsh, denn er rief aufgebracht: „Was sind denn das für Manieren, du pelzverpackter Nagezahn. Weißt du denn überhaupt, wen du vor dir hast? Du sprichst mit dem Gesandten von ESTARTU.
Stalker ist die rechte Hand der Superintelligenz!"
Aber Stalker lächelte nur. „Halt den Schnabel, Skorsh!" wies er seinen Animateur zurecht, ohne die Aufmerksamkeit von seinen Besuchern zu lassen. An Gucky gewandt, fuhr er fort: „Ich habe durchaus Verständnis für deine angeborene Neugier. Wozu haben Telepathen ihre Fähigkeit, wenn sie davon nicht Gebrauch machen dürfen? Aber ich kann nichts für dich tun. Selbst wenn ich dir meine Gedankenwelt offenbaren wollte, ich könnte es nicht. Ich bin einfach nicht in der Lage, laut zu denken. Tut mir leid, das hat ESTARTU so bestimmt, es ist ein bedingter Reflex, Bestandteil meines Kodex. Man könnte sagen, daß ich mentalstabilisiert bin, aber das ist eine unzulängliche Bezeichnung. Meine Immunität gegen parapsychische Beeinflussung ist eher
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