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1254 - Welt ohne Hoffnung

Titel: 1254 - Welt ohne Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kraters bot ihm keinen Halt. Er rollte über das aufgeschüttete Erdreich in die Tiefe. Mehr als zehn Meter waren es an dieser Stelle von der Krone des Trichters bis hinab zur Talsohle. Bull war von dem Fremden mit einer tödlichen Waffe angegriffen worden. Aber es lag ihm seinerzeit nichts daran, den Cloreonen sich zu Tode stürzen zu sehen. Ein knapper Befehl an das Gravo-Pak. Das Gerät verstand. Wie ein Stein sackte Reginald Bull in die Tiefe. Er überholte den Stürzenden. Kurz vor einem Vorsprung, über den er abgerollt und weit in die qualmende Talebene hinausgeschleudert worden wäre, fing er ihn auf. Er hatte den Feldschirm desaktiviert. Das Gravo-Pak neutralisierte den Aufprall und verhinderte, daß Bull von der Wucht des aufgefangenen Körpers davongetrieben wurde.
    Langsam stieg er an der Wand des Kraters entlang wieder in die Höhe. In den Armen hielt er den Bewußtlosen. Er war kaum mehr als anderthalb Meter groß, aber ungemein stämmig gebaut. Das rostrote Gewand, das er trug, war wenig mehr als eine Allzweck-Montur. Sie war mit Taschen und beutelähnlichen Behältnissen überreich ausgestattet, aber soweit Bull erkennen konnte, besaß sie keine Vorrichtungen etwa zur Erzeugung eines Schutzschirms oder zur Projektion eines Feldes, mit dem der Cloreone seinen Sturz hätte bremsen können. In der Mitte des Leibes hatte die Montur eine Öffnung, aus der ein von zäher, dunkelbrauner Haut bedecktes, rüsselförmiges Organ hervorragte. Er diente der Nahrungsaufnahme, vermutete Bull. Als faszinierend empfand er den Anblick des Schädels. Er wuchs halslos aus den Schultern hervor und hatte die Form einer Halbkugel. In zahlreichen, knochigen Höhlen verborgen lagen die Sehorgane des Fremden, mehr als fünfzehn allein auf der Vorderseite des Schädels, die sich in Bulls Blickfeld befand.
    Starr und feindselig glitzerten ihm die Augen wie winzige Kristalle entgegen, obwohl der, den er mit eigenen Händen vor dem tödlichen Sturz in die Tiefe gerettet hatte, im Augenblick keinerlei Emotionen mehr empfand. An der Basis - dort, wo die Halbkugel auf den Schultern ruhte - hatte der Schädel einen waagerechten Schlitz. Dort, vermutete Bull, besorgte der Cloreone das Atmen, und aus dem Schlitz kamen die Laute seiner Sprache hervor, wenn es ihm nach Sprechen zumute war.
    Er landete auf der Krone des Walles und ließ seine Last behutsam zu Boden gleiten. Colophon Bytargeau und Mirandola Cainz hatten inzwischen die Höhe des Kraterrands erreicht. Bull schenkte ihnen keine Beachtung. Stronker Keen schien die Lage richtig begriffen zu haben. Bull hörte seine Stimme im Helmempfänger. „Boot?"
    „Boot hier", meldete sich das sanfte, weibliche Organ. „Bist du bereit, uns aufzunehmen?"
    „Die Lage klärt sich", antwortete das Boot. „Die Geschützstellungen sind ausgeschaltet, die Cloreonen auf der Flucht.
    Fünf ihrer Fahrzeuge haben bereits abgehoben. Sie unternehmen nichts, ihre Bewußtlosen und Verwundeten zu retten. Es gibt keine Gefahr mehr. Ich komme euch holen."
    Knapp eine Minute später schwebte der unsymmetrische Umriß des Bootes über der Mündung des Kraters. Ein Saugfeld trat in Tätigkeit. Der bewußtlose Cloreone war der erste, der an Bord ging. Reginald Bull blieb noch eine Zeitlang zurück. Über den Kraterwall hinweg ging sein Blick hinab in die Ebene des Tales. Dutzende von rostrot gekleideten Körpern lagen reglos im finstern Grau der Asche, die der Brand hinterlassen hatte.
    Ihr seid nur bewußtlos, dachte Bull. Ihr werdet wieder aufstehen und euch daran erinnern, daß man sich lächerlich macht, wenn man den Kriegerspielt.
    Dann richtete er sich auf. Sein Blick suchte den in blassem Bernsteingelb leuchtenden Zylinder des Saugfelds und fand ihn. Er schwebte hinüber. Das Feld nahm ihn in sich auf und hob ihn an Bord
     
    2.
     
    Nachdem Or Mendin seinen Entschluß einmal gefaßt hatte, ergab sich alles andere quasi von selbst. Die unmittelbare Gefahr ging von Ne Nudruv aus. Es gab zwei Möglichkeiten, wie Nudruv die Gehirnzelle Ge Allini über seine Beobachtung informieren konnte. Ge Allini war es jederzeit möglich, auf telepathischem Wege< in die Bewußtseine der ihm unterstellten Nervenzellen einzugreifen und zu lesen, was sich an Gedanken, Erinnerungen und mentalen Aufzeichnungen darin befand. Or Mendin wußte nicht, wie oft Ge Allini diesen Kommunikationsweg benützte, aber es war durchaus möglich, daß er schon in der nächsten Minute erfuhr, welchen Verdacht Ne Nudruv dem Organtyp Mendin

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