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1258 - Der Leichen-Skandal

1258 - Der Leichen-Skandal

Titel: 1258 - Der Leichen-Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden malträtiert und aufgerissen. An einigen Stellen war er sogar weggeschwemmt worden.
    Kleinere Schlammlawinen waren ins Tal gerutscht, ohne allerdings größere Zerstörungen anzurichten.
    Vor den ersten Häusern waren sie zum Stillstand gekommen. Aber sie hatten ihre Spuren in den Vorgärten hinterlassen. Da würden die Menschen noch lange arbeiten müssen, um sie wieder so hinzubekommen, wie sie mal gewesen waren.
    Der Hang sah nicht mehr so aus wie noch vor einem Monat. Den Förster ärgerte dies. Er dachte darüber nach, ihn wieder zu glätten. Es musste sehr bald mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden, was natürlich auch Geld kostete. Und das bewilligt zu bekommen, würde für ihn verdammt schwer werden. Da waren andere Landstriche wichtiger. Er kam sich manchmal vor wie am Ende der Welt. Das hatte auch seine Vorteile. Man redete ihm nicht so leicht in seine Arbeit hinein und ließ ihn in Ruhe.
    Er schaute weiterhin nach unten, aber er sah noch immer nichts, was seinen Hund so irritiert hatte.
    Deshalb hielt er das Glas vor seine Augen und versuchte, beim Schauen die Nervosität des Tieres einfach zu überhören.
    Er spähte den Hang hinab und sah, was die Natur angerichtet hatte. Das Wasser und der Schlamm hatten ganze Grasstücke gelöst oder sie in die Höhe gedrückt. Baumwurzeln lagen frei, und sogar den alten Friedhof jenseits des Krematoriums hatte es erwischt. Da war der Boden zum einen aufgerissen worden, zum anderen hatten sich durch den Schlamm neue Formationen ergeben, sodass eine völlig andere Landschaft entstanden war.
    Als der Friedhof in sein Blickfeld geriet, da verharrte der Förster länger auf diesem Bild. Sein Magen zog sich etwas zusammen, er musste schlucken, denn durch seinen Kopf huschte eine bestimmte Vorstellung. Er dachte daran, dass auch der Friedhof aufgewühlt worden war, und diese Vorstellung ließ ihn erblassen.
    Es war nichts Außergewöhnliches zu sehen. Nur wollte ihn das nicht beruhigen, weil auch Rowdy nicht ruhiger geworden war und noch immer an seiner Leine zerrte.
    Dick Paine streichelte ihn. »Bitte, Alter, was hast du denn? Es ist doch nichts.«
    Der Hund bellte. Auch das war kein normales Bellen. Es glich vielmehr einer Mischung aus Bellen und Knurren, und wieder zerrte er an der Leine. Er machte dem Förster deutlich, wo er hinwollte.
    Der Mensch konnte sich auf das Tier verlassen, und das Tier auf den Menschen. »Okay, dann los!«
    Auf diese Worte hatte Rowdy nur gewartet. Er zog noch stärker an der Leine, und der Förster hatte Mühe, ihm zu folgen. Er kannte auch die Regeln. Wenn sein Hund so stark reagierte, dann musste er etwas gesehen oder gespürt haben. Und es war kein anderes Tier, das er jagen wollte. Paine hatte ihn so gut abgerichtet, dass er dies ausschließen konnte.
    Er gab Rowdy frei!
    Das Tier war nicht mehr zu halten. Mit einem regelrechten Raketenstart schnellte es los. Rowdy flog fast den Abhang hinab, sprang über Steine hinweg, rutschte auf der glatten Fläche aus, schlitterte weiter, fing sich wieder, überschlug sich, bellte dabei, und Dick Paine, der seinem vierbeinigen Freund langsamer folgte, wunderte sich jetzt nicht mehr, sondern erlebte, wie ein bedrückendes und unangenehmes Gefühl in ihm aufstieg. Denn das Verhalten des Tieres war nicht normal, das stand für ihn fest. So hatte es sich in all den Jahren nie zuvor benommen. Da steckte einfach mehr dahinter.
    Rowdy war schnell wie der Blitz. Und ebenso schnell hatte er auch sein Ziel erreicht. Weiter unten am Hang. Er war nicht mehr zu sehen, aber zu hören, denn sein scharfes Bellen jagte den Hang hoch und erreichte auch die Ohren des Försters.
    Paines Ansicht nach musste Rowdy eine Mulde erreicht haben, die die Unwetter der letzten Wochen geschaffen hatten. Das Gelände hatte dort ein anderes Gesicht erhalten, und eine knorrige alte Eiche, die sich irgendwie an diese Stelle verirrt hatte, war durch einen Blitz getroffen und gespalten worden.
    Eine Hälfte stand noch aufrecht, die andere war nach vorn gebogen, aber nicht völlig abgeknickt, sodass sie wie ein krummer Brückenpfeiler über dem Hang hing.
    Dort befand sich auch der Hund. Er war auch weiterhin nicht zu sehen und in der Mulde verschwunden. Nur das scharfe Gebell hallte den Hang hoch.
    Es drängte Dick Paine, die Stelle zu erreichen.
    Rowdy bellte. Rowdy jaulte. Er knurrte auch. Diese Laute bildeten eine Kakophonie, die der Förster so nicht kannte. Nicht bei Rowdy. Was er entdeckt hatte, musste für ihn auch

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