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1258 - Der Leichen-Skandal

1258 - Der Leichen-Skandal

Titel: 1258 - Der Leichen-Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pfleger der Natur an. Zudem bezeichnete er sich selbst als einen Menschenfreund, und nun musste er dieses verdammte Grauen erleben. Dass die Toten einfach aus der Erde geschoben wurden, als wollte man sie dort nicht mehr haben.
    Sein nächster Weg würde ihn in das Tal führen. Nach Wexham und in die Nähe des Krematoriums.
    Dort konnte er noch immer entscheiden, wem er zuerst einen Besuch abstatten würde, der Polizei oder dem Direktor.
    Er wollte gehen, als er noch einmal einen Blick in die Tiefe warf. Da war es zu sehen. Es war keine Täuschung. Auf den Bau fuhr ein dunkler Wagen zu.
    Die kantige Limousine war ein schwarzer Volvo, und Dick Paine wusste genau, wer diesen Wagen fuhr. Es war Dave Frost, und er hatte jetzt seine Arbeitsstelle erreicht.
    »Okay, dann werde ich zuerst mit dir reden«, flüsterte der Förster. Er schnalzte mit der Zunge, was Rowdy sofort begriff. Er kläffte freudig, denn auch er war froh, diesen Ort mit seinen schlimmen Gerüchen zu verlassen.
    Optimismus erfüllte den Förster trotzdem nicht. Er hatte Dave Frost kaum gesehen und auch nichts mit ihm zu tun gehabt. Trotzdem war ihm dieser Mensch unsympathisch. So gefühlskalt, und er kam ihm vor, als wäre er selbst eine Leiche.
    Allerdings eine lebende, ein Zombie.
    Noch vor einer Stunde hätte Dick Paine über einen derartigen Begriff gelacht. Das kam ihm jetzt nicht in den Sinn, denn er spürte die schleichende Angst in sich hochsteigen…
    ***
    Helen Carver war nicht mit dem Auto, sondern mit dem Zug gekommen, und so war sie froh, dass wir sie mitnehmen wollten. Bevor wir uns auf den Weg machten, sprach ich noch einige Sätze mit unserem Chef, Sir James Powell, und sah, dass er ergeben nickte.
    »Ja, kümmern Sie sich um den Fall. Diese Frau hat mir wirklich keine Ruhe gelassen.«
    An seiner Reaktion merkte ich, dass er sie nicht so ganz ernst nahm. Da war ich schon anderer Ansicht, und ich hielt damit auch nicht hinter dem Berg.
    »Die Analyse der Asche war echt, Sir. Zumindest gehe ich davon aus. Ich denke nicht, dass uns Helen Carver reinlegen wollte. Da ist irgendeine Schweinerei passiert.«
    Hinter den dicken Gläsern der Brille verengten sich die Augen leicht. »Glauben Sie, dass mehr hinter der Sache steckt?«
    »Ich schließe nichts aus.«
    »Okay, dann kümmern Sie sich um die Sache.«
    »Das werden wir machen, Sir.«
    Helen Carver und Suko warteten schon im Wagen auf mich. Suko hatte sich den Weg erklären lassen.
    Sehr weit war es nicht, doch es dauerte schon seine Zeit, bis wir es geschafft hatten, London hinter uns zu lassen. Die Stadt steckte mal wieder zu, und wie so oft wunderte ich mich darüber, woher die vielen Autos kamen.
    Auch dieses Problem lag irgendwann hinter uns, und über die M 4 fuhren wir in Richtung Windsor Castle und Eton. Bis dorthin brauchten wir nicht, sondern bogen zuvor nach rechts hin ab in nördliche Richtung und damit in eine ländliche und ein wenig hügelige Gegend hinein, in der die Ortschaften jetzt weiter auseinander lagen.
    Es war eigentlich ein Tag, an dem die Menschen gute Laune hätten bekommen können. Ein fast blauer Himmel, Sonnenstrahlen, die auf den nahen Frühling hinwiesen und die Landschaft hell machten.
    So etwas konnte man genießen, doch wir hatten keinen Urlaub und mussten etwas durchziehen.
    Der Plan war zuvor abgesprochen worden. Wir wollten einen gewissen David Frost besuchen. Er war der Chef des Krematoriums. Und wir würden ihn mit der Asche und der Analyse konfrontieren und dann auf seine Reaktion warten.
    Das war der erste Schritt. Ein zweiter würde folgen, aber wie der aussah, mussten wir abwarten.
    Die Frau saß auf dem Rücksitz. Sie hatte ihr Einweckglas in einer Tragetasche aus Leinen verstaut.
    Das Gefäß stand neben ihr, und sie hatte sogar die Hand darauf gelegt.
    Ich drehte meinen Kopf so weit herum, dass ich sie sehen konnte. Sie saß am rechten Fenster und schaute mit stoischem Blick hinaus in die Landschaft.
    Als ich sie ansprach, zuckte sie leicht zusammen. »Mrs. Carver, eine Frage.«
    »Bitte.«
    »Wie gut oder schlecht kennen Sie diesen David Frost?«
    Sie sagte zunächst nichts. Aber ihre Miene ließ darauf schließen, dass sie ihn nicht besonders mochte. »Er ist ein freundlicher und auch ein kalter Typ«, erklärte sie. Sie überlegte noch und sprach dann weiter. »Wissen Sie, Mr. Sinclair, es gibt Menschen, die sind immer so verbindlich und freundlich. Zu diesen Typen gehört Frost auch. Aber ich weiß, dass es nicht echt ist. Hinter dieser

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