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1258 - Der Leichen-Skandal

1258 - Der Leichen-Skandal

Titel: 1258 - Der Leichen-Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht. Wir glaubten, es dicht unterhalb der Schleimschicht zu sehen. Eine schiefe Fratze aus Augen, Mund und Nase.
    Er hatte Hunger. Aber er fraß nur Leichen!
    Und genau deshalb wollte er dafür sorgen, dass aus dem lebendigen Menschen eine Leiche wurde.
    Wenn er es schaffte, Dave Frost zu erwürgen, konnte er ihn in die Masse hineinziehen und vertilgen.
    Dann würden auch seine scharfen Zähne zum Vorschein kommen.
    Ich warf mich nicht in das stinkende Schleimungeheuer hinein, sondern packte Frost an beiden Schultern und zerrte ihn nach hinten. Der Ghoul wollte sein Opfer nicht loslassen, aber wieder stand ihm seine Konsistenz im Weg.
    Mit seinen Schleimklauen konnte er nicht so hart zugreifen, wie er es sich vorstellte. So zerrte ich den Mann weg, der schwer nach Atem rang. Aus seiner Kehle drangen Geräusche, die kaum noch zu beschreiben waren. Ich legte ihn zu Boden und wollte zur Beretta greifen. Geweihte Silberkugeln reichten für einen Ghoul. Sie würden den Schleimkörper austrocknen, sodass er aussah wie ein zuckriges Etwas, das leicht mit einigen Tritten zu zerstören war.
    »Überlass ihn mir, John.«
    Suko hatte mich darum gebeten. Er war schon kampfbereit. In der Zwischenzeit hatte er die Dämonenpeitsche gezogen und einmal den Kreis geschlagen.
    Die drei Riemen hatten den Griff verlassen und hingen dabei wie träge Schlangen nach unten.
    Der Ghoul rollte sich geschickt herum und baute sich dann auf. Er bestand aus einem gewaltigen Schleimklumpen, in dessen oberer Hälfte sich das schiefe Gesicht mit einem jetzt noch schiefer sitzenden Maul abmalte, aus dem Zähne wuchsen wie die Zinken eines Kamms.
    Suko schlug zu. Die Handbewegung war kaum zu sehen, aber die drei Riemen flogen vor, und sie klatschten in die unförmige Masse hinein, bevor der Ghoul sich noch zur Seite bewegen konnte.
    Es gab Leichenfresser, die sich den Menschen angepasst hatten und auch so aussahen. Sie waren dann nur durch ihren Gestank als Ghouls zu identifizieren, der hier aber zeigte sich in seiner Urform, und er zuckte mehrmals zusammen, als ihn die drei Riemen trafen und sich tief in die Masse hineinbohrten.
    Das Maul verzerrte sich. Wir hörten keinen Schrei, sondern nur ein Blubbern. Zugleich veränderte sich sein Körper von innen her. Der Schleim verlor seine Beweglichkeit. Er trocknete aus. Alles an und in ihm erstarrte, und der Ghoul verwandelte sich in eine starre, stinkende und zuckrige Masse, die zur Bewegungsunfähigkeit verdammt war.
    Suko schaute zu. Einen zweiten Schlag musste er nicht mehr ansetzen. Er kannte die Wirkung der Dämonenpeitsche.
    Ich stand neben Dave Frost, der sich aufgesetzt hatte und auf den Ghoul glotzte. Er sah alles, konnte jedoch nichts dagegen unternehmen, und sein Erstaunen wurde noch größer, als er sah, was mein Freund tat.
    Suko steckte die Peitsche wieder weg und griff nach der Mistgabel. Nur rührte er nicht den Komposthaufen damit um, sondern kümmerte sich um den Ghoul.
    Er stach immer wieder in die Masse hinein und brauchte nicht unbedingt viel Kraft einzusetzen, denn das Zeug zersprang und zerbröselte von allein. In kleinen Stücken blieb es liegen. Der Haufen sah aus, als wären dort mehrere Autoscheiben zertrümmert worden.
    »Noch Fragen, Frost?«
    Er schaute mich an und schüttelte den Kopf.
    »Dann können wir ja gehen.« Ich half ihm dabei, auf die Beine zu kommen.
    »Und was ist mit dem Ghoul?«, fragte er.
    »Den können Sie vergessen, und auch um die Leichen werden sich andere Menschen kümmern, denn für Sie, Frost, beginnt jetzt eine neue Zeit, die Ihnen bestimmt nicht gefallen wird…«
    ENDE

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