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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lebte. Daß der Protest dieser jungen Leute ihrer Unreife entsprang und sinnlos war, wußte der Cro Magnon natürlich so gut wie Don Chapman. Irgendwann würden sie in ihre Heimat zurückkehren, und was ihnen dann blieb, das waren ein paar verlorene Jahre und Schwierigkeiten, sich im bürgerlichen Leben zurechtzufinden. Ein paar von ihnen würden völlig ausflippen, andere zu Landstreichern und Menschen herabsinken, die der Wohlfahrt zur Last fielen. Ein paar würden vielleicht als Bauern in Nepal oder sonstwo hängenbleiben und viele bestimmt ihre Jugendtorheiten vergessen und sich wieder dem Establishment zuwenden, von dem sie sich jetzt abgekehrt hatten.
    Nachdem alle gegessen hatten, kehrte Ruhe ein in der Hippiekommune. Die Hippies hatten die ganze Nacht nicht geschlafen und waren jetzt erschöpft. Die beste Kondition hatten sie ohnehin nicht, obwohl sie keine ganz harten Drogen nahmen und mit den stärkeren mäßig umgingen, wie Walt versicherte.
    Unga bekam für sich und Reena in der einen Kammer ein Lager zubereitet. Sie deckten sich mit Pelzen und Decken zu, denn die Kammer war ungeheizt, und der Kamin nebenan gab nicht sehr viel Wärme ab. Don Chapman schlief unter den Hippies. Sie kannten keine sexuellen Tabus, es gab aber trotzdem keine wüsten Sexorgien; die meisten hatten einen oder zwei ständige Partner. Und nach der durchwachten Nacht, dem Rauschgifttee des Chakravartin und dem Haschischgenuß hatten die Hippies ohnehin keine Lust, etwas miteinander anzufangen.
    Unga nahm Reena in die Arme. Sie fragte ihn nach dem Stützpunkt des Padma und wie er gedachte, Galahad und seine Vampire in die Irre zu führen. Unga beruhigte die schöne Padma-Sadhu, und bald schlief Reena in seinen Armen ein.
    Körperliche Liebe fand an diesem Tag nicht zwischen dem Cro Magnon und der exotisch schönen Reena statt; die Umstande waren nicht dafür geeignet.
    Unga brauchte noch eine Zeitlang, bis er einschlief; dann ruhte er bis zum Nachmittag.
    Als Unga und Reena sich erhoben, erhielten die Hippies erneut Besuch. Ein Bettelmönch war es, ein Lamaist, mit einem dicken Pelzumhang über der Kutte, Pelzstiefeln an den Füßen und einer Kapuze auf dem Kopf. Die freundlichen Hippies bewirteten auch ihn und gaben ihm heißen Tee mit einem Stück Butter, wie er hier in dieser Gegend getrunken wurde.
    Der Bettelmönch hatte seine Oberkleidung abgelegt und saß in seiner orangefarbenen Kutte am Kamin. Don Chapman ließ sich nicht sehen. Der Bettelmönch nannte sich Mazhang und sagte, er wäre auf dem Weg nach Katmandu. Er erzählte von dem seltsamen roten Mond und einem Dorf, das in der letzten Nacht ausgerottet worden sein sollte; kein Mensch, kein Tier waren dort mehr am Leben.
    „Es ist also etwas Wahres dran an den Sagen und Überlieferungen, daß beim roten Mond die Blutsauger fliegen", sagte er mit seiner näselnden Stimme auf hindi. „Schwere Heimsuchungen stehen der Welt bevor."
    Der Bettelmönch, ein Mongole mit zerfurchtem Gesicht, heftete nun den Blick seiner dunklen Augen auf Unga.
    „Du trägst eine große Bestimmung in dir", sagte er. „Soll ich dir aus der Hand lesen?"
    Etwas im Blick des Bettelmönchs ließ den Cro Magnon zustimmen.
    Mazhang nahm Ungas linke Hand, und murmelnd zeichnete er mit dem Zeigefinger die Linien nach. „Du bist auf dem Weg zu einem Großen und Mächtigen, der von seinen Feinden hart bedrängt wird", sagte er. „Du hast einen Pakt geschlossen und führst den König der Nacht und seine Gefolgsleute zu einem geheimen Ort."
    Unga war beeindruckt.
    „Das sind Tatsachen, Mazhang. Aber was liest du für meine Zukunft?"
    „Wenn du den Pakt erfüllst, wird alles gut. Wenn nicht, dann stirbst du mit deinen Begleitern einen gräßlichen Tod."
    Ein Schauer überlief Unga. Er biß die Zähne zusammen, und für einen Moment wurden seine Augen glasig; dann glätteten sich seine Züge wieder.
    „Ich danke dir, erhabener Sannyasin", sagte er, „denn du hast mir den Weg gewiesen. Ich weiß jetzt, was ich zu tun habe."
    Der Mönch trank seine Teeschale leer und verabschiedete sich, obwohl die Hippies sagten, es würde bald dunkel werden, und bei Nacht könnte er nicht wandern; ein kalter Wind heulte draußen, und Katmandu vermochte er in dieser Nacht nicht mehr zu erreichen.
    Der Bettelmönch ließ sich jedoch nicht aufhalten.
    „Ich muß den Weg gehen, den mein Karma mir vorschreibt", sagte er. Damit verließ er das Haus und verschwand in der Dämmerung.
    Unga aber nahm Reena und Don Chapman, der

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