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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fuß zu lassen. Er konnte keinen Schaden mehr anrichten. Wenn er dich bedroht hätte, wären wir eingeschritten."
    „Was waren das für Gründe, die dich zur Zurückhaltung bewogen?" wollte sie wissen.
    Deighton schwieg, er suchte nach den richtigen Worten.
    „Ich wollte nicht in dein Leben eingreifen", sagte er dann. „Ich wollte euch die paar glücklichen Tage gönnen, die euch zur Verfügung standen."
    „Auf einmal so sentimental?"
    Deighton zuckte nur die Schultern. Es entstand betretenes Schweigen.
    „Entschuldige", sagte Sheela, „ich wollte gar nicht so ekelhaft sein. Danke, daß du uns in Ruhe gelassen hast. Und was wird jetzt aus ihm? Was habt ihr mit ihm vor?"
    „Nichts, wir lassen ihm seine Freiheit, beobachten ihn aus der Distanz. Möchtest du ihn sehen?"
    „Nein", rief Sheela spontan, dann überlegte sie es sich anders. „Ja, doch, ich möchte ihn sehen. Auch wenn es vielleicht schmerzt."
    Während sie zum Parkplatz gingen, erkundigte sich Sheela: „Was ist das für eine Krankheit, an der er leidet?"
    „Seine Krankheit heißt Devolution", antwortete Deighton knapp.
    „Weißt du nicht mehr darüber?"
    „Vielleicht erzähle ich dir später die volle Wahrheit. Aber ich fürchte, du würdest sie jetzt noch nicht verkraften."
    Sie bestiegen einen Regierungsschweber, und Deighton gab dem Piloten durch ein Handzeichen zu verstehen, daß er starten solle.
    „Vor den Zeitflecken brauchen wir uns nicht zu fürchten", erklärte Deighton dann. „Das ist auf seinen Einfluß zurückzuführen. Wir haben aber noch nicht herausgefunden, wieso in seinem Umfeld die Rubinphänomene nicht wirksam werden. Vielleicht liegt es daran..."
    Deighton verstummte.
    „Wie geht es ihm jetzt?" erkundigte sich Sheela. „Wie weit ist seine Metamorphose ... die Deyolution fortgeschritten? Erzähle mir etwas über ihn, damit mich der Schock nicht zu hart trifft."
    „Ihm geht es, den Verhältnissen entsprechend, gut", erklärte Deighton. „Ich meine, er hat alles, was er zum Leben braucht. Er ernährt sich von Alligatorfleisch, reißt die Tiere mit bloßen Händen. Die Wildhüter mußten schon ein Dutzend Kadaver beiseite schaffen. Er haust in den Wipfeln der Sumpfzypressen und fühlt sich dort sichtlich wohl. Er wird nur noch von seinen Instinkten geleitet. Sein Intelligenzgrad ist so gering, daß er gar nicht mehr begreift, was mit ihm geschieht. Vielleicht sieht er in seinen Träumen Bilder aus seinen früheren Lebensstationen als Dr. Esperanto oder Osceola, aber Erinnerung hat er daran keine mehr."
    Sheela biß sich auf die Lippen.
    „Tut mir leid, daß ich das so brutal gesagt habe", entschuldigte sich Deighton, als er Sheelas Reaktion bemerkte.
    „Schon gut."
    Aber Sheela wollte nicht glauben, daß in Shandor nichts mehr von den Gefühlen zurückgeblieben war, die er für sie empfunden hatte.
    Sie flogen über eine Bauminsel hinweg und scheuchten einen Schwarm von Rosalöfflern auf. Sheela beobachtete einen dunkel gefiederten Vogel, wie er nach Fischen tauchte.
    „Der Anhinga muß nach dem Tauchen sein Gefieder in der Sonne trocknen", erklärte ihr Deighton. „Diese Vogelart war vor zwölfhundert Jahren oder so bereits ausgestorben und wurde erst durch Klonen wieder ins Leben gerufen. Wir sind gleich da."
    Sie kamen über einen ausgedehnten Wald aus Sumpfzypressen und flogen eine Stelle an, wo eine große Antigravplattform schwebte. Ihr Schweber legte an, Sheela und Deighton stiegen aus.
    Auf der Plattform waren zwei Frauen und ein Mann an einer Batterie von Meß- und Beobachtungsgeräten tätig. Deighton begrüßte sie und wandte sich an eine der beiden Frauen.
    „Wie steht es um ihn, Maria?" erkundigte sich Deighton.
    „Er befindet sich immer noch in der Hominidenphase", antwortete die Frau. „Aber natürlich ist er mit terranischen Hominiden nicht zu vergleichen. Er ist wesentlich größer und kräftiger, weitaus wilder, ein gefährliches Raubtier. Es kann nicht mehr lange dauern, bis er sich zum Primaten zurückentwickelt hat."
    „Ich möchte zu ihm hinunter", sagte Sheela spontan.
    „Das wäre Selbstmord", sagte die Frau, die Deighton Maria genannt hatte. „Wir haben ihm zu Testzwecken drei Dummys zur Verfügung gestellt. Und was, glaubst du, hat er mit ihnen angestellt?"
    „Mir wird er nichts tun", behauptete Sheela.
    „In Ordnung", gab Deighton nach. „Aber komme ihm nicht zu nahe, Sheela Rogard. Wir halten die Schockstrahler bereit."
    Sheela bekam von dem Mann ein Antigravgerät umgeschnallt. Die

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