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1268 - Shao, der Zombie und wir

1268 - Shao, der Zombie und wir

Titel: 1268 - Shao, der Zombie und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit sie merkte, dass sich jemand um sie kümmerte. »Es wird sich schon alles wieder richten, Li, und das meine ich wirklich so wie ich es gesagt habe. Da brauchst du keine Angst zu haben…«
    »Ja, ich weiß, aber ich kann es nicht so recht glauben. Und ich weiß ja auch, was mit meinen Freundinnen passiert ist.«
    »Denk nicht daran, Li.«
    »Das ist nicht so einfach.«
    Shao wusste es. Auch sie musste ihre Furcht zurückdrängen, aber sie war jemand, der ein anderes Leben führte als Li, die sicherlich ausgenutzt wurde. Shao wusste von den Gefahren, die sie und auch ihren Partner sowie die Freunde umgaben. Sie wurde tagtäglich damit konfrontiert, wenn auch nicht unbedingt persönlich und am eigenen Leibe, dann aber durch Suko und seinen Freund John Sinclair. So war es ganz natürlich, dass sie gewisse Dinge mit anderen Augen sah.
    »Komm, wir müssen weiter, Li.«
    »Und wohin?«
    »Es wird einen Ausgang geben, da bin ich mir ganz sicher. Oder zumindest ein Ziel.«
    »Ja, hoffentlich.«
    Shao zog Li hinter sich her. Wieder musste die kleine Flamme des Feuerzeugs herhalten, um ihnen den Weg zu zeigen. Shao streckte auch den rechten Arm nach vorn, zwinkerte, weil sie so etwas wie eine Veränderung entdeckt hatte. Es konnte auch eine Täuschung sein. Das würde sich klären, wenn sie näher an das Ziel heranging.
    Sie hatte sich nicht geirrt, denn beide Frauen hatten das Ende des Stollens erreicht.
    Shao löste sich von Li. Sie ging jetzt schneller und nahm es hin, dass die Feuerzeugflamme erlosch.
    Sehr bald stieß ihre vorgestreckte Hand gegen das Hindernis, und sie fühlte auf der Stelle, dass es sich nicht um ein Gestein handelte.
    »He, wir sind da!«
    »Wo denn?«
    »Zumindest an einer Tür.«
    Li zog die Nase hoch. »Und jetzt?«
    »Werden wir versuchen, sie zu öffnen, wobei ich fast davon ausgehe, dass sie unverschlossen ist.«
    Shao machte noch mal Licht und bückte sich dabei. Die Flamme tanzte jetzt, und sie riss tatsächlich ein alte Klinke aus der Dunkelheit.
    »Na bitte, das ist doch was.«
    Diese Tür war nicht verschlossen und ließ sich leicht öffnen. Beide Frauen hielten sich in der Dunkelheit auf, aber sie brauchten kein Licht, um zu spüren, dass etwas vor ihnen lag, was mit dem Stollen nicht zu vergleichen war. Eine ganz andere Luft wehte ihnen entgegen. Sie war wärmer, und sie roch auch anders, was Li ebenfalls auffiel.
    »Den Geruch kenne ich, Shao.«
    »Und?«
    »Na ja, es ist schwer zu sagen, und bitte, lach mich nicht aus, aber er kommt mir vor, als würde er aus der Küche strömen. Ja, das kann sein. Wir sind vielleicht in der Nähe einer Küche. Ich kenne mich da aus, ich habe im ›Dreifachen Paradies‹ gearbeitet, und dazu gehört ja auch ein Restaurant.«
    »Moment mal«, sagte Shao, »dann glaubst du, dass wir uns unter dem Lokal befinden?«
    »Das weiß ich nicht, aber es könnte doch hinkommen.«
    Shao nickte, obwohl Li es nicht sah. Das war nicht so schlecht gedacht. Die toten Mädchen hatten zu ihren Lebzeiten in diesem Paradies gearbeitet, und es konnte durchaus sein, dass das Lokal nur Fassade für etwas viel Schlimmeres war. Dass von dort die Fäden gezogen wurden, die hinein in das Reich des Todes führten.
    »Sag was, Shao.«
    »Ich mache erst mal Licht!«
    Wieder tat das Feuerzeug seinen Dienst. Shao hielt die Hand sehr hoch. Sehr schnell stellten die beiden Frauen fest, dass sich ihre Umgebung verändert hatte. Sie befanden sich nicht mehr in einem Stollen, sondern in einem Gang, der mehr in einen Keller hineingepasst hätte. Davon zeugten die Rohre an der Decke und auch an den Wänden. Die Tür bildete gewissermaßen einen Abschluss zwischen den beiden verschiedenen Welten. Shao ging es jetzt etwas besser, denn vor ihr lag so etwas wie eine Zivilisation.
    Sie ging auf die rechte Wandseite zu. Sie zeigte eine Glätte, wie sie nur durch einen Verputz entstehen konnte. Shao suchte nach einem Lichtschalter, fand jedoch keinen. Dafür sah sie, dass einige Leitungen in der Decke und auch in der Wand verschwanden.
    Auch der Boden war eben. Man hatte hier Beton mit Kies gemischt und die Fläche geglättet, wobei die Kieskörner wie winzige Köpfe aus der Oberfläche hervorschauten.
    Es war staubig. Spinnweben hingen an der Decke und um die alten Rohre. Sie glitzerten im Licht der kleinen Flamme.
    Li hatte die Tür wieder zugedrückt. Shao löschte die Flamme. Wenn sie mit der jungen Frau sprach, brauchte sie kein Licht. »Wenn du davon ausgehst, dass wir uns unter dem

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