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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herrschaft über meinen Körper zurückhielt. „Hier spricht Longasc. Es wäre sein Tod, ein Tod für immer..."
    Er erkannte meinen Verrat und würgte mich wieder ab.
    Aber nun wußte es Tek! Und ich hatte es ihm sagen können. Und daß der Querione für die Vironauten sehr wichtig war, hatte ich längst erkannt. Zwar sagten mir die Namen und Begriffe, die hier erwähnt worden waren, nichts. Aber für Tek traf das wohl nicht zu. Und diese Kytoma mußte eine Schlüsselfigur sein.
    „Du hast es versprochen, Ronald Tekener." Laymonen gewann noch einmal die ganze Gewalt über sich. „Ich kann die Maschine nicht zerstören. Mein Bewußtsein selbst läßt das nicht zu, obwohl ich es will. Ich habe es schon viele Male versucht, aber es geht nicht.
    Du mußt es tun."
    Der Smiler war betroffen.
    „Du mußt auch uns verstehen", versuchte er Laymonen zu überzeugen. „Ich konnte nicht ahnen, daß du eine solche Forderung an mich stellst. Selbst wenn du mein Feind wärst, Laymonen, so könnte ich dich nicht töten."
    „Du sollst mich nicht töten", widersprach der Querione. „Zerstöre diesen Materieprojektor. Dann kann mein Bewußtsein nie mehr in eine stoffliche Projektion überführt werden. Es wäre meine Erlösung."
    „Ich verstehe dich sehr gut." Tek blieb hart. „Es wäre dein Tod. Und genau den will ich nicht."
    „Aber ich!" Der verzweifelte Schrei peitschte auch durch mich hindurch. „Versuche es mit der Notvernichtungsanlage! Der blaue Schalter dort an der Frontseite! Er wäre meine Rettung."
    „Nein, Laymonen!" erklärte der Smiler. „Nein! Und nochmals nein!"
    „Willst du dich lieber mit einem Wahnsinnigen herumschlagen?"
    Laymonen tat mir leid, aber ich mußte zugeben, daß auch ich es nicht fertiggebracht hätte, den Materieprojektor zu zerstören.
    „Ja", antwortete Tek. „Ich schlage mich lieber mit einem Verrückten herum. Aber es muß noch eine andere Lösung geben."
    „Es gibt keine!" jammerte es in mir. „Tu mir den Gefallen, mir, dem Querionen Laymonen."
    „Querkopf Leiermond", schmatzte der Distelfrosch.
    Plump setzte zu einem Sprung an und schnellte in die Höhe. Er prallte mit seinem grünen Kugelleib auf den blauen Schalthebel der Notvernichtungsanlage.
    Das ganze Aggregat leuchtete kurz auf und sank in Sekundenschnelle als feiner Ascheregen zu Boden.
    „Danke..." Die letzten Mentalimpulse Laymonens strahlten Frieden und Ruhe aus.
    Ronald Tekener stand da wie versteinert.
    Ich spürte Laymonen, wie er aus meinem Leib verschwand. Das Bewußtsein fand kein neues Ziel. Es zerstäubte sich selbst, bis nichts mehr von ihm wahrzunehmen war.
    Durch die instinktive Eigenmächtigkeit des Distelfroschs hatte Laymonen sein Ende gefunden, das Ende, das er aus einer Verbindung von Wahnsinn und Vernunft gewollt hatte.
    Ich besaß meinen Körper wieder allein, aber leider konnte ich nicht nach Cher’ub suchen, denn die Paralyse hielt an.
    „Heh, Tek!" Sprechen konnte ich noch, denn die Kopfpartie war ja nicht getroffen worden. „Ich bin wieder allein in mir."
    „Wir bringen dich erst einmal zur PROSPEKTOR und dann zur LASHAT, du schlitzohriger Raumfledderer. Die wichtigste Frage, du Held wider Willen. Wo steckt unsere Path?"
    „Bei meiner geliebten Cher’ub", antwortete ich. „Ich denke, es ist alles in Ordnung mit ihr."
    Hinter den Vironauten tauchten Cher’ub und Path auf. Tekener guckte etwas überrascht, und mir tat das Herz weh, weil mich meine Auserwählte in diesem jämmerlichen Zustand sehen mußte.
    Als die Roboter mich aufnehmen wollten, drängte sich Cher’ub mit ihrem kraftvollen, herrlichen Leib dazwischen. Sie warf mich mitsamt der Eisernen Jungfrau auf ihren Rücken.
    „Den trage ich selbst", erklärte sie. „Damit er mir nicht wieder ausbuchst! Er wird nämlich noch benötigt."
    Ich stieß einen Seufzer der Hilflosigkeit aus. Es blieb mir wieder einmal nichts erspart.
    Eigentlich war ich ein ganz armer Kerl.
    Unsinn! sagte ich mir. Ihr Verhalten bewies mir ja, daß sie mich mochte! Was wollte ich mehr? Ich würde sie bekommen!
    Oder sie mich?
     
    *
     
    Acht qualvolle Stunden später waren die letzten Spuren der Paralyse endlich abgeklungen. Cher’ub hatte mich während der ganzen Zeit sehr fürsorglich und liebevoll betreut.
    Ich war wieder fit, aber ich war auch verstört. Es war einfach alles zuviel gewesen.
    Ronald Tekener kam mit Path zu mir. Ich lief zwar schon wieder gesund herum, aber die Vironauten hatten darauf bestanden, daß ich erst einmal an Bord der LASHAT

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