1286 - Comanzataras Träume
Pailliaren mit ihren Info-Shows abgezogen haben. Wir sollten nichts drum geben."
„Vielleicht doch." Roi Danton war nachdenklich geworden. „Wenn wir hier Feinde haben, dann sollten wir auf sie achten. Ich traue den Pailliaren eigentlich nicht zu, daß sie die Möglichkeit der psychischen oder geistigen Vivisektion beherrschen. Meiner Meinung nach steckt da der Kodexwahrer dahinter oder jemand aus der Gefolgschaft Ijarkors, den wir noch gar nicht kennen gelernt haben."
„Oder der Herr Krieger selbst", mutmaßte Ronald Tekener. „Wie dem auch sei, Wachsamkeit kann nie schaden. Von den Pailliaren insgesamt erwarte ich nichts. Sie spielen in der Gefolgschaft Ijarkors die Rolle von Freitreuen. Habt ihr mal aus dem Fenster gesehen? Die Pailliaren, mögen sie dem entstammen, was wir Ameisen oder Heuschrecken nennen, sie leben noch jetzt - trotz ihrer Intelligenz - in Hügelstädten, die sich prinzipiell nicht von einem Ameisenhaufen unterscheiden. Leider konnten wir nicht viel über ihre Zivilisation erfahren, aber ein Vergleich zwischen diesen Städten und dem Heraldischen Tor ist möglich."
„Das Tor, in dem wir weilen und uns langweilen", warf Roi ein, „ist von einer so grundsätzlich anderen Architektur, daß man nur feststellen kann, daß es nichts, aber auch gar nichts, mit den Errungenschaften der Pailliaren zu tun haben kann."
„Es stecken also andere Mächte dahinter." Tekener tippte sich an den Kopf. „Und die schnüffeln in uns herum. So sehe ich es."
„Philobero ist trotzdem nicht ungefährlich." Demeter beharrte auf ihrem Standpunkt. „Mir fällt es schwer, unter diesen Umständen die Ruhe zu bewahren."
„Es fällt uns allen schwer", räumte ihr Mann ein. „Ich sehe aber keine andere Möglichkeit, als den einmal eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Es gibt nämlich keine. Auf Bully und Irmina können wir nicht hoffen. Die beiden werden selbst Probleme genug haben. Und die LASHAT und die BOSCYK sind weit weg."
Das Gespräch hatte sich an diesem Punkt totgelaufen. Es unterschied sich darin wenig von den Diskussionen der letzten Wochen.
Die vier Vironauten hockten im Kreis herum und hingen ihren Gedanken nach, die sich um das Heraldische Tor drehten oder um die vielen offenen Fragen zu ESTARTU und Stalker oder um den Hintersinn der gewaltigen Bemühungen, das universelle psionische Netz zu zerstören oder um die Bedeutung des sogenannten Dritten Weges.
„Immerhin hat mich die Geometrie und die Harmonie des Heraldischen Tores überzeugt", bemerkte Roi in die Stille hinein. „Und der Name TERRANER-TOR klingt doch auch nicht schlecht."
„Hast du uns nichts Unwichtigeres mitzuteilen?" fragte Demeter verärgert. „Mir ist es völlig egal, wie das Tor aussieht und welchen Namen es bekommt."
„Du bist überreizt", stellte Rhodans Sohn fest. „Ein bißchen mehr Vernunft und Ruhe könnten uns nicht schaden. Und wenn man uns hier wirklich belauscht, sei es mit normalen oder mit psionischen Methoden, so wären wir gut beraten, uns dementsprechend aufzuführen."
„Ein bißchen mehr Abwechslung wäre auch nicht schlecht." Demeter versuchte, eine freundlichere Miene aufzusetzen, aber es gelang ihr nicht.
Ein Gong schallte durch die Unterkunft im Heraldischen Tor.
„Dokroed", stellte der Smiler fest.
„Die Zeit ist gekommen." Es war in der Tat der somische Kodexwahrer. „Ihr habt lange warten müssen, aber diese Zeit war für die Feinjustierung des TERRANER-TORES erforderlich. Eure Geduld wird nun belohnt werden, ihr Permitträger. Ihr werdet das Wunder des Heraldischen Tores erleben. Auch eure geistigen Konkubinen und Paladine kommen in diesen Genuß. Zuerst sollt ihr erfahren, welche Bedeutung die Heraldischen Siegel des Tores haben. Sie sind mehr als ein Wunder, naturgegeben."
„ESTARTUgegeben", bemerkte Jennifer Thyron abfällig. Sie erntete einen tadelnden Blick Tekeners.
„Ihr werdet erleben", fuhr Dokroed theatralisch fort, „wie die lebendige Geschichte des Volkes der Pailliaren unter der Obhut ESTARTUS wächst. Das TERRANER-TOR ist auch ein Tor in eine bessere Zukunft. Der Dritte Weg ist ein Weg der Weihe. Und die Weihe des Tores, die ihr die Ehre habt, vollziehen zu dürfen, ist ein direkter Eingriff in die Geschicke ESTARTUS."
„Spricht er von der Mächtigkeitsballung oder von der Superintelligenz?" fragte Demeter leise. Auch Roi deutete ihr an zu schweigen.
„Das Siegel", sprach der Kodexwahrer unbeirrt weiter, „wird euch die Bedeutung des Heraldischen Tores zu einem
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