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129 - Im Vorhof der Hölle

129 - Im Vorhof der Hölle

Titel: 129 - Im Vorhof der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ein und kamen schließlich in jenen Teil, der unter dem Felsmassiv lag. Parker hatte erklärt, daß die Padmas diese Gänge ohne die Hilfe irgendwelcher Werkzeuge in den massiven Fels gegraben hatten.
    „Sie haben es nur mit der Kraft ihres Geistes geschafft", hatte er gesagt.
    Unga war beeindruckt gewesen.
    „Vielleicht hat Phillip Dämonen wahrgenommen, die in die Klosterfestung eingedrungen sind", vermutete Don Chapman.
    Jeff Parker schüttelte so heftig den Kopf, daß er den Puppenmann fast von seiner Schulter geworfen hätte.
    „Das glaube ich nicht", sagte er. „Bei Gefahr würde sich Phillip anders verhalten. Sieh dir nur seinen Gesichtsausdruck an! Er ist alles andere als besorgt."
    Tatsächlich lächelte der Hermaphrodit. Ein glückseliger Ausdruck spiegelte sich in seinem Gesicht. Sie verließen die bewohnte Region. Waren sie zuvor noch auf Padmas gestoßen, die sich meditierend voll und ganz auf die Abwehr der dämonischen Mächte konzentriert hatten, so kamen sie jetzt in einen Teil der Festung, der völlig verlassen war. Der Gang zog sich schnurgerade dahin. Er war unbeleuchtet, und Unga bat Tirso, mit seinem Feuerblick eine Fackel zu entzünden. Der Zyklopenjunge starrte mit seinem einen Auge nur kurz auf die Fackel - und schon brannte sie.
    „Wo sind wir hier?" erkundigte sich Unga.
    „Ich weiß es nicht", gestand Parker. „Ich war selbst noch nie hier. Der Zutritt zu den unbewohnten Regionen wurde mir nicht ausdrücklich verboten, aber man riet mir, ihnen fernzubleiben. Der Lotosgeborene selbst sagte mir, daß dieses Gebiet noch nicht restlos erforscht wäre."
    „Wie soll man das verstehen?" erkundigte sich Reena.
    „Soviel ich verstanden habe, ist man bei der Erweiterung der Klosterfestung unter dem Fels auf irgend etwas gestoßen, das eine weitere Expandierung verhinderte", erklärte Parker. „Mehr weiß ich auch nicht."
    Phillip war immer schneller geworden. Jetzt lief er bereits.
    „Phillip, nicht so schnell!" rief Parker ihm nach.
    Aber der Hermaphrodit schenkte ihm kein Gehör. Er erreichte das Ende des Ganges und bog nach links in einen Seitengang ein.
    Als Parker und Unga diese Stelle erreichten, blieben sie unwillkürlich stehen.
    „Was ist denn das?" rief Chapman überrascht aus. „Das - das sieht wie ein riesiges … Dieses Ding sieht aus als würde es leben."
    Vor ihnen lag eine riesige Höhle. An den Unebenheiten, den Rissen in den Wänden und den ausgezackten Felsen erkannten sie, daß die Höhle natürlichen Ursprungs sein mußte. Sie war so groß, daß das Licht der Fackel nicht genügte, um sie völlig auszuleuchten. Aber dafür sahen sie im Fackellicht ein monströses Gebilde, das in der Mitte der Höhle wucherte und sich so hoch wie ein mehrstöckiges Haus auf türmte.
    Phillip stand reglos davor und starrte ins Leere. Er zeigte ein erwartungsvolles Lächeln.
    Unga betrachtete die Wucherungen eingehend. Er fand, daß sie an ein ins Riesenhafte vergrößertes Gehirn erinnerten; sagte es den anderen, und alle waren seiner Meinung; nur Fred Archer wehrte sich gegen diese Vorstellung.
    „Wenn das ein lebendes und funktionierendes Gehirn ist - wie groß müßte da das dazugehörige Wesen sein", gab er zu bedenken.
    „Es macht nichts, daß er seinen Schatten verloren hat", murmelte Phillip. „Seht nur - er wird kommen, wiedererstarkt und zu allem entschlossen! Keine gottgleiche Allmacht mehr, aber um nichts schwächer."
    „Könnt ihr irgend etwas sehen?" fragte Parker und ging mit der Fackel näher an das wuchernde Gebilde heran.
    „Ich habe eine Bewegung bemerkt", behauptete Reena. „Für einen Moment war mir, als würde ich zwischen den Wucherungen drei Gestalten sehen. Da!"
    Sie deutete nach vorn. Der Cro Magnon suchte die Gehirnmasse jedoch vergeblich ab. Bis er hinter einer Wucherung ebenfalls eine Bewegung ausmachte. Eine menschliche Gestalt tauchte auf, die Merkmale einer Ratte besaß. Daneben erkannte Unga eine Frau.
    „Coco!" entfuhr es dem Cro Magnon. „Ich kann trotz der Entfernung Coco ganz deutlich erkennen. Und da ist auch Dorian."
    „Da - das kann nicht sein!" sagte Parker beklommen. „Ihrer Größe nach zu schließen, müßten sie noch Hunderte von Metern entfernt sein. Dabei beträgt die Distanz nicht mehr als fünfzig Meter." „Demnach wären sie nicht größer als ich", sagte Don.
    Unga schüttelte den Kopf. Er glaubte einfach nicht, daß Dorian Hunter und Coco Zamis zu Zwergen geschrumpft waren.
    „Sie werden größer, je näher sie kommen!"

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