Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unter dem Einfluß der Kodexmoleküle, die durch das Tragen der Permits frei wurden, und sie fühlten sich als Ewige Krieger. Daher machten sie sich keine Gedanken darüber, daß sie ohne ihre Frauen aus dem Königstor kamen.
    Sie bemerkten es noch nicht einmal. Ebenso wenig dachten sie an die beiden Siganesen, die bei Jennifer und Demeter Unterschlupf gefunden hatten.
    Schweigend entfernten sie sich von dem Tor. Sie schritten in eine parkähnliche Landschaft hinein, in der sich zahlreiche auffallend alte Somer aufhielten. Die meisten von ihnen hatten ein graues, stumpfes Gefieder, und einigen war das Gefieder ganz ausgefallen. Sie versuchten, ihre Blößen mit Umhängen zu verhüllen, was ihnen nicht immer ganz gelang.
    Nach einiger Zeit blieb Ronald Tekener wie" unter einem inneren Zwang stehen, drehte sich um und blickte zum Spiel des Heraldischen Tores hinauf. Er war keineswegs überrascht, dort Bilder zu sehen, die sie über die Geschichte des Heraldischen Tores und seiner Erbauer, der Somer, informierten.
    Vor vielen tausend Jahren war der Krieger Ijarkor in das Siom-System gekommen.
    „Es sind bestimmt 30.000 Jahre her", bemerkte Dokreod.
    Ijarkor hatte die Somer geprüft und für würdig befunden, in seinen Troß aufgenommen zu werden.
    „Wir haben uns dann von einfachen Kriegern zu Heerführern hochgearbeitet", erläuterte Dokroed, obwohl die Bilder schon deutlich und aussagekräftig genug waren. Er schien der Versuchung nicht widerstehen zu können, ein paar Zusatzinformationen zu geben, da es sich um sein Volk handelte, von dem die Rede war.
    Die Somer hatten sich als so gelehrige Upanishad-Schüler erwiesen, die die Philosophie des Permanenten Konflikts in einem so hohen Maß begriffen hatten, daß sie zu Kodexwahrern in ihrer Galaxis aufgestiegen waren. Anschließend war die Galaxis ihnen zu Ehren Siom Som genannt worden.
    Die Heimatwelt Som war inzwischen zu einer Paradieswelt geworden, in der treugediente Veteranen in allen Ehren und in allem Komfort ihren Lebensabend verbrachten. Der Planet war mittels Teleport vollständig erschlossen. Es gab sogar eine Teleportverbindung zum dritten Planeten „Somatri", der der Jugend gehörte. Auf ihm wurden die Somer geboren, aufgezogen und ausgebildet. Dort begann der Weg der jungen Somer im Dienste Ijarkors als Gardisten, Kodexwahrer und Kodexberater in die Weite der Galaxis, wo die Lehren des Permanenten Konflikts kodexgetreu zu realisieren waren.
    Das Königstor war tatsächlich das erste und größte Heraldische Tor in Siom Som. Es war mit allen anderen Toren verbunden und besaß sogar eine direkte Verbindung zu ESTARTU.
    „Die Verbindung geht nach Absantha-Gom-Shad", bemerkte Dokreod voller Stolz.
    „Absantha-Gom wird der Dunkle Himmel genannt."
    Die beiden Permitträger ließen die Informationen über sich ergehen, ohne durch sie gefühlsmäßig angesprochen zu werden. In dem Zustand, in dem sie sich befanden, war das auch nicht zu erwarten.
    „Bleibt noch zu erwähnen, daß das Teleport-System von Som und Somatri das ausgeklügeltste von ganz Siom Som ist", erläuterte der Kodexwahrer. Er schien ein wenig enttäuscht über die mangelnde Reaktion der beiden Terraner zu sein. Dennoch fuhr er fort: „An das Teleport-System angeschlossen sind auch die beiden Monde von Som. Sie heißen Culio und Ijarkor. Culio ist zu einer Vergnügungsstätte sondergleichen ausgebaut worden. Der Jahrmarkt des Kriegers wird dort permanent abgehalten. Der Mond Ijarkor ist dagegen Sammelplatz für den Troß des Ewigen Kriegers und gleichzeitig Ijarkors Residenz. Dort lebt er, wenn er nicht gerade unterwegs ist, um die Philosophie seiner Hoheit ESTARTU zu verbreiten."
    „Wunderbar", sagte Ronald Tekener mit einem unüberhörbar ironischen Unterton. „Ich bin tief beeindruckt. Und was weiter? Was kommt jetzt? Wozu sind wir hier?"
    Dokroed blickte ihn unsicher an.
    „Soweit ich weiß, warten große und wichtige Aufgaben auf euch", erwiderte er. „Ich würde vorsichtig sein. Sehr vorsichtig. Überheblichkeit ist nicht angebracht."
    Die beiden Terraner wandten sich ab und blickten zu einigen Häusern hinüber, die sich wie die Blätter eines gewaltigen Farns bis in eine Höhe von etwa zweihundert Meter hinaufstreckten.
    „Ich werde die Verantwortung für euch abgeben", erklärte der Kodexwahrer hinter ihnen.
    „Vilono wird sie übernehmen. Jetzt habe ich die Aufgabe, euch ein Quartier zuzuweisen.
    Folgt mir."
    „Man fühlt sich ja richtig betreut", spottete Roi Danton. Er

Weitere Kostenlose Bücher