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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die LIVINGSTONE auftaucht, und sie per Radiokom anzufunken."
    Der Vorschlag wurde akzeptiert. Auf der EXPLORER begann das Warten. Das Schiff selbst allerdings beschäftigte sich eifrig mit allen Aspekten der planetaren und orbitalen Kommunikation. Es entzifferte die Funksprüche, die hin und her eilten, und machte sich ein allgemeines Bild der Verhältnisse auf Bonfire. Der Eindruck, der dabei entstand, ließ viele Züge der Ungebundenheit und Unbekümmertheit vermissen, die man eigentlich auf der Welt der Freifahrer und Freihändler zu finden erwartet hätte. Die Wahrung der Unabhängigkeit war offenbar ein durchaus ernstes Geschäft. Die EXPLORER kam im Lauf ihrer Untersuchungen mehreren Fällen auf die Spur, in denen einem wartenden Fahrzeug die Landeerlaubnis verweigert wurde. Die Gründe für die Verweigerung waren klar. Sie mußten die Tätigkeit der Spitzel, die für den Krieger Ayanneh arbeiteten, in Grenzen halten. Sie hatten auf der anderen Seite guten Anlaß, darauf zu achten, daß aufrührerische und revolutionäre Elemente keine Gelegenheit erhielten, sich auf Bonfire breitzumachen. Das letzte, was man sich auf der Welt der Unabhängigen leisten konnte, war, den Ewigen Krieger herauszufordern.
    Die Seele des Schiffes verpackte die Information, die sie während der eintönigen Stunden des Wartens sammelte, in eine kleine Memoscheibe, von der sie zwei Exemplare anfertigte. Es stand seit einiger Zeit fest, daß Reginald Bull und Irmina Kotschistowa diejenigen sein würden, die auf Bonfire landeten, um das Rendezvous mit Volcayr wahrzunehmen. Beiden ließ sie je eine Kopie der Memoscheibe zukommen.
    Auf den Digitaluhren der EXPLORER rollte der 14. Juni 430 zu Ende und machte dem 15. Platz. Jedes Mal, wenn Reginald Bull die Anzeige betrachtete, erfaßte ihn eine leise Wehmut. Er dachte an die alte Erde, die so weit entfernt war, daß der Verstand ins Stolpern geriet, wenn er sich die Distanz vorzustellen versuchte. Er fragte sich, ob es weise gewesen war, dem Fernweh nachzugeben, sämtlicher Verantwortung zu entsagen und sich Hals über Kopf auf die Reise ins Nichts zu machen.
    Die Stimme des Schiffes schreckte ihn aus seinen trüben Gedanken.
    „Seht doch - dort!"
    Ein Ausschnitt des Bildes wurde vergrößert. Ein rötlich schimmernder Lichtpunkt löste sich in seine Umrisse auf. Ein pyramidenförmiges Gebilde kam zum Vorschein.
    „Die LIVINGSTONE!"
    Stronker Keen hatte die Worte kaum ausgestoßen, da sprach der Radiokom-Empfänger an.
    „LIVINGSTONE an EXPLORER. Könnt ihr uns hören?"
    Reginald Bull war aufgesprungen.
    „Wir empfangen euch ausgezeichnet", antwortete er. „Was gibt's Neues über Volcayr?"
    „Volcayr ist vor fünf Tagen von Bord gegangen und auf Bonfire gelandet", kam die Antwort. Es gab keine Bildverbindung, aber Reginald Bull erkannte mühelos die Stimme des Ara Jas-Tenn, der an Bord der LIVINGSTONE den Sprecher der Vironauten machte.
    „Seitdem haben wir kein Wort mehr von ihm gehört."
    „Warum ist ihm niemand gefolgt?"
    „Volcayr erhielt eine Sondergenehmigung. Unsere Landeerlaubnis wurde erst vor ein paar Minuten erteilt. Wie lange müßt ihr noch warten?"
    „Mindestens achtzehn Tage, hat uns die Raumkontrolle gesagt."
    „Die Entfernung der LIVINGSTONE beträgt im Augenblick zweiundsiebzigtausend Kilometer und verringert sich laufend", warf an dieser Stelle die Stimme des Schiffes scheinbar unmotiviert ein.
    Bull hatte dieselbe Idee ein paar Sekunden zuvor gehabt.
    „Legt noch nicht ab!" rief er Jas-Tenn zu. „Ihr müßt uns mitnehmen."
    „Wir haben nicht viel Zeit", antwortete der Ara warnend. „Wir müssen im Lauf von vierzig Minuten unten sein, oder unsere Landeerlaubnis erlischt."
    „Wartet auf uns", drängte Bull. „Wir kommen auf dem schnellsten Weg." An das Schiff gewandt, fuhr er fort: „Ich brauche eine Verbindung mit Irmina, sofort!"
    „Ich versuche es schon seit einer halben Minute", antwortete die Seele des Schiffes. „Ein Roboter antwortet. Irmina ist mit etwas Wichtigem beschäftigt und darf nicht gestört werden."
    Reginald Bull blieben nur ein paar Sekunden, seine Entscheidung zu treffen.
    „Ich gehe allein", stieß er hervor. „Macht das kleinste Beiboot fertig."
    Er kletterte in den SERUN. Ohne ein Wort des Abschieds eilte er davon. Hals über Kopf stürzte er sich in den Antigravschacht, der zur Beibootschleuse führte. Hastig kroch er durch den Schleusenstollen und befand sich knapp eine Minute, nachdem er den Kontrollraum verlassen hatte, im

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