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1299 - Zeit der Bestie

1299 - Zeit der Bestie

Titel: 1299 - Zeit der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kommentar abgeben. Es ist so schlimm. Ich möchte das vergessen.«
    Das konnten wir nicht gelten lassen. Wir waren hergekommen, um einen schrecklichen Mord aufzuklären. Der Polizist war auf schlimme Art und Weise umgebracht worden, und es stand fest, dass sein Mörder kein normaler Mensch war.
    Ich versuchte es wieder. »Dass es Ihnen schwer fällt, ist uns klar, Mrs. Harris. Sie sind einen Schritt vorgegangen und dürfen sich dem nächsten nicht verschließen. Sie müssen uns sa gen, was Sie wissen. Wir sind nicht zum Spaß hier.«
    »Das weiß ich ja. Ich kann nur betonen, dass es nicht mein Mann ist.«
    »Wer ist es dann?«
    Meine Stimme hatte schärfer geklungen, und die Frau schrak auch zusammen. Sie zog dabei ihre Schultern hoch, schaute mich bittend an und musste erkennen, dass ich nicht bereit war, einen Schritt nachzugeben. Ich wollte es wissen.
    »Sie kennen die Lösung, Mrs. Harris!«
    »Kann sein.«
    »Bitte, dann…«
    Sie ließ mich nicht aussprechen. »Er ist es nicht, glauben Sie mir. Nicht mein Mann. Es ist ein anderer.« Sie schluckte und drückte ihren Kopf zurück. »Er sieht nur aus wie mein Mann, aber ich schwöre Ihnen, dass Donald nichts getan hat.«
    Sie hatte gesagt, dass der Mörder nur aussah wie ihr Mann. Das hatte mich auf eine Idee gebracht.
    »Kann es sein, dass der Mörder dann ein sehr naher Verwandter Ihres Mannes ist? Ich denke dabei an einen Bruder.«
    Fiona Harris sagte zunächst nichts. Sie blieb stumm und schaute ins Leere.
    »Habe ich Recht?«
    Es sah so aus, als würde sie Wieder zu weinen anfangen. Sie riss sich zusammen und bekam sich und ihre Stimme wieder in den Griff. »Ja, ja, ja…« Es sprudelte aus ihr hervor. »Es ist Alec, sein Zwillingsbruder. Er hat es getan. Er ist… ich meine… verdammt noch mal, Sie wissen ja alles.« Sprechen konnte sie nicht mehr und presste die Hand mit dem Taschentuch gegen ihre Lippen.
    »Also Alec, der Zwilling?«
    »Ja!« Die Antwort war hinter dem Taschentuch kaum zu verstehen. Aber sie nickte noch.
    Es war einiges klar und trotzdem noch unklar. Fragen standen offen, ich wollte Antworten haben, und ich konnte mir vorstellen, dass diese Frau sie wusste.
    »Sie müssen uns alles erzählen«, sagte ich mit leiser Stimme. »Dieser Killer ist ein Tier. Er darf nicht länger frei herumlaufen.«
    »Ich weiß«, flüsterte sie.
    »Und Ihr Mann weiß es auch oder?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Und warum hat er geschwiegen?«
    »Weil… weil… Alec sein Zwillingsbruder ist. Er konnte ihn einfach nicht stellen. Das war unmöglich. Sie müssen das verstehen. In diesem Fall war das Blut dicker als Wein.«
    »Klar, aber Ihr Mann ist dem Gesetz verpflichtet. Ich möchte das jetzt mal außen vorlassen und nur von Ihnen wissen, wie es dazu kam, dass Ihr Schwager zu dem geworden ist, als was wir ihn jetzt sehen. Bitte, darauf möchte ich eine Antwort haben.«
    Sie senkte den Kopf. »Das ist eine lange Geschichte, und ich kenne auch nicht alle Einzelheiten.«
    »Dann fassen Sie sich kurz.«
    Fiona Harris winkte ab. »Die beiden haben sich getrennt. Es liegt schon Jahre zurück. Es war damals. Sie waren keine Kinder mehr und schon junge Erwachsene. Da gingen sie verschiedene Wege. Donald blieb in London, aber Alec verließ die Stadt.«
    »Warum?«
    »Er mochte sie nicht. Sie nicht und auch nicht die Menschen, die hier lebten. Seine Schwierigkeiten begannen mit der Pubertät. Da fühlte er sich schon nicht mehr wohl. Er steckte in einer Zwickmühle. Er wusste nicht, was für ihn gut war und was nicht. Er musste es herausfinden. Er ist auch einen anderen Weg gegangen als Donald. Er verließ das Land. Donald hat mir mal erzählt, dass sein Bruder hier in London sonst zu einem Verbrecher geworden wäre. Er hasste die Menschen, und ich kann Ihnen nicht sagen, warum.«
    »Das war bei Donald nicht der Fall, oder?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Er ging seinen normalen Weg und ließ sich durch nichts davon abbringen. Er wusste auch sehr schnell, welchen Beruf er einschlagen wollte. Die Polizei hat ihn immer interessiert. Ihm war klar, dass ihn sein beruflicher Weg dorthin führen würde. Das ist auch so geschehen, wie Sie wissen.«
    »Und Ihr Schwager hat sich nie gemeldet?«
    »Nein. Es gab keinen Kontakt.« Sie schaute ins Leere, als wäre sie in Gedanken versunken. »All die Jahren haben wir nichts von Alec gehört. Er schrieb nicht mal eine Ansichtskarte. Es gab kein Telefongespräch, einfach nichts. So verging die Zeit. Wir hatten ihn praktisch

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