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1299 - Zeit der Bestie

1299 - Zeit der Bestie

Titel: 1299 - Zeit der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Da hatte sich sein Wunsch nicht erfüllt. Unter dem Eindruck des Fluchs war sein Sinnen und Trachten in Hass übergegangen auf diejenigen, die eine Uniform trugen und die er auch als normaler Mensch nie so gemocht hatte.
    Er war zur Bestie geworden. Zu einem seelenlosen Etwas, das in der Zeit der Verwandlung alle menschlichen Eigenschaften verlor. Es gab ihn praktisch nicht mehr als normalen Menschen. Er war dann nur das Tier, das töten und fressen wollte. Rohes, blutiges Fleisch. Genau das wollte er. Da wurde er satt. Ansonsten würde er durchdrehen.
    Und Donald wusste es. Er hatte es ihm erzählt. Er wollte seinen Bruder in einen Gewissenskonflikt stürzen und hatte es auch geschafft. Donald musste ihm, dem Mörder, Unterschlupf gewähren. Das würde ihn fertig machen und an seinem Leben verzweifeln lassen. Alec wollte Donald so leiden sehen wie er gelitten hatte.
    Und jetzt stand er vor ihm. Bewaffnet. In der Uniform eines Captains. Es war ein Bild, das den Hass in Alec verstärkte. Er hatte nicht vorgehabt, sich seinen Bruder zu »holen«, aber jetzt lagen die Dinge anders.
    Er schaute in ein Gesicht, das dem seinen glich. Zwillingsbrüder. Äußerlich gleich im Regelfall, nur jetzt nicht mehr. Die Gesichtszüge waren noch zu erkennen, aber Alec besaß keine normale Haut mehr, denn ihm war das Fell gewachsen. Nicht nur auf dem Kopf, wo es die Haare abgelöst hatte, sondern auch auf dem Körper. Da war die Haut von einem dunklen Flaum bedeckt.
    »Es ist vorbei, Alec. Ich habe mich entschlossen, dem Spuk ein Ende zu bereiten.« Donald hatte mit schwerer Stimme gesprochen, ein Beweis, dass ihm dieser Satz nicht leicht gefallen war.
    »Du willst mich vernichten?«
    »Ja!«
    Alec lachte. Dann sprach er weiter, und seine Stimme klang krächzend. So rau hatte er als Mensch noch nie geredet. »Wie kannst du das sagen? Habe ich dir nicht erklärt, wie ich zu dem geworden bin, was du hier siehst? Habe ich dir nicht gesagt, dass mich die Kreatur der Finsternis unbesiegbar gemacht hat?«
    »Ich kenne sie nicht.«
    »Aber du solltest daran glauben, mein Bruder. Auf dieser Welt hast du noch nicht viel gesehen. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich weiß Bescheid. Ich bin herumgekommen. Mehr als du, denn du hast nur hier in deinem verdammten London gesteckt. Ich aber habe die Welt gesehen, und ich habe sie genossen. Ich lebe, wenn auch anders als du. Aber ich kann mich durchsetzen. Ich habe mich mit meinem Schicksal abgefunden, und das wirst auch du müssen.«
    »Niemals!«
    »Meinst du das im Ernst?«
    »Hier kenne ich keinen Spaß mehr!«
    Alec lachte wieder. »Denk nur daran, wer ich bin, mein Freund. Ich bin es, der einen wahnsinnigen Hunger auf Fleisch hat. Ich habe meinen Mentor erlebt, wie er sich die Menschen holte. Die Leute haben gedacht, es sei ein Tier aus dem Dschungel. Das stimmte nicht. Es war mein Freund, der die Nahrung brauchte. Er hat mich infiziert. Er schickte mich wieder in die Welt, und ich bin zu meinen Wurzeln zurückgekehrt, um hier auch zu bleiben.«
    »Das kannst du!«
    »Sehr gut.«
    »Aber als Toter!«
    Die Bestie musste wieder lachen. »Willst du deinen eigenen Bruder töten?«
    »Das bist du nicht mehr. Ich muss es tun, und ich werde keine Sekunde zögern.«
    »Hätte es ein anderer zu mir gesagt, ich hätte ihn auf der Stelle zerrissen. Strapaziere meine Geduld nur nicht zu stark, das rate ich dir. Du bist zudem nicht allein, denn auch deine Frau ist jemand, den ich mir gern holen würde.«
    Donald Harris hatte das Gefühl, einen Feuerstab verschluckt zu haben. »Lass Fiona aus dem Spiel. Das hier geht nur uns beide etwas an, verstanden?«
    »Ich nehme auch Frauen. Da kenne ich mich aus. Zwar nicht in London, aber auf der fernen Insel. Da gab es genug, und ich habe sie mir eben geholt.«
    »Das ist vorbei!« Harris war entschlossen, dem Fall ein Ende zu bereiten. Wie es danach mit ihm weitergehen würde, das stand in den Sternen. Es war ihm egal, ob seine Karriere beendet war. Sie sah er sowieso als kaputt an, denn er hatte einiges verschwiegen. Er hätte wissen müssen, wer der Täter war, aber er hatte sich aus familiären Gründen zurückgehalten, und das würde man ihm übel anrechnen. Wenn er seinen Bruder tötete, glaubte er nicht daran, unbedingt als Mörder dazustehen. Er sah sich auch nicht so. Er glaubte eher daran, ein Befreier zu sein. Er würde seinem Kollegen Tanner die Leiche präsentieren, danach zu seiner Frau gehen, um ihr zu erklären, dass er seine Uniform an den Nagel

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