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13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

Titel: 13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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aufgedrückt, indem sie das Haupthaus vom Keller bis zum Dach renoviert hatten. Außerdem hatten sie drei Reitbahnen gebaut, eine kleinere Reithalle, einen modernen Stall, der groß genug war, um auch Pensionspferde aufzunehmen, und last but not least eine auszementierte Dunggrube, die ich besonders liebte. An heißen Sommertagen roch es dort geradezu mittelalterlich.
    Das Anscombe Riding Center, wie Emma und Derek ihr Werk genannt hatten, erwies sich als großer Erfolg. Der war teils der guten Ausstattung und der idyllischen Lage zuzuschreiben, zum weitaus größeren Teil jedoch dem Talent und den außerordentlichen Fähigkeiten ihres überirdischen Stallmeisters Kit Smith.
    Kit konnte so geschickt mit Pferden umgehen, dass es fast schon unheimlich war, aber er hatte auch die Gabe, Menschen einiges beizubringen. Er wusste, wann man sich in Geduld üben musste, und wann es Zeit war, die Peitsche zu schwingen – und zwar bei Menschen. Ich hatte nie erlebt, dass Kit ein Pferd anschrie, geschweige denn schlug. Selbst die ungezogensten Tiere gehorchten ihm, nicht aus Furcht, sondern weil sie ihn nicht enttäuschen wollten.
    Von überall her kamen Kunden zum ARC, die ihre Pferde dort unterstellen und sich von Kit unterrichten lassen wollten. Die meisten davon waren reich – Reiten ist nun mal ein kostspieliges Hobby –, und es war ein gewohnter Anblick, dass am Ende der langen Auffahrt stets eine Reihe von Luxuskarossen parkte. Die Wagen, die an diesem Tag dort standen, sahen gar aus, als seien sie den Seiten eines Rennmagazins entsprungen.
    »Wo kommen all die Sportwagen her?«, fragte ich Annelise, als das Haupthaus in Sicht kam.
    »Hat dir Emma gestern nicht von den Autos erzählt?«, sagte Annelise.
    »Sie ist wohl nicht mehr dazu gekommen. Unser Gespräch wurde durch Miss Archers Anruf beendet.«
    »Nach dem du dann völlig aufgelöst warst«, meinte Annelise.
    »Ich war etwas … zerstreut«, räumte ich ein.
    »Dann bringe ich dich mal auf den neuesten Stand«, erklärte unser Kindermädchen. »Die Sportwagen gehören den neuen Stallburschen. Seit Nell wieder aus Frankreich zurück ist, hat Emma ein paar neue eingestellt. Keiner von denen muss sich seinen Lebensunterhalt verdienen, aber sie stehen Schlange für diesen Job.«
    Im Geiste brachte ich die Worte »Nell«, »Stallburschen« und »Sportwagen« in einen Zusammenhang und kam zu einem offensichtlichen Schluss. »Es handelt sich bei dem neuen Personal nicht zufällig um reiche und geradezu lächerlich liebeskranke junge Männer?«
    »In der Tat«, sagte Annelise. »Lucca ist nicht eben glücklich darüber.«
    »Armer Junge«, murmelte ich.
    Bei Lucca handelte es sich um einen von Annelises zahlreichen Brüdern. Er war schon seit Jahren in Nell verknallt. Die meisten Mädchen hätten sich über Luccas Avancen sehr gefreut – er war rührend nett und sah hinreißend aus –, aber zu seinem Unglück war Nell nicht wie die meisten Mädchen.
    »Armer Narr, meinst du wohl«, bemerkte Annelise mit der typischen Abgebrühtheit einer älteren Schwester. »Seien wir doch ehrlich, Lori, Lucca betrügt sich selbst, wenn er glaubt, die neuen Rivalen könnten seine Chancen bei Nell verschlechtern – er hat nie welche gehabt. Genauso wenig wie diese Jungs übrigens. Außer Kit hat niemals jemand eine Chance bei Nell gehabt, und je eher Lucca sich das eingesteht, desto früher kann er sein eigenes Leben leben. Wie oft habe ich ihm nicht schon gesagt, dass Nell nicht das einzige Mädchen auf der Welt ist.«
    »Vielleicht nicht«, sagte ich leise. »Aber sie ist die einzige Nell.«
    Annelise sah mich nachdenklich an und nickte schließlich. Sie parkte den Rover zwischen einem feuerwehrroten Ferrari und einem glänzenden silbernen Porsche. Wir stiegen aus, halfen den Zwillingen aus ihren Kindersitzen und folgten ihnen gemessenen Schrittes, während sie wie üblich voller Eifer zu den Ställen rannten.
    Ich streifte meinen Rucksack über. »Wem gehört der Porsche?«, fragte ich neugierig.
    »Einem gewissen Friedrich«, antwortete Emma. »Er kommt aus Berlin, ist Emma an der Sorbonne begegnet und ihr bis nach Hause gefolgt.«
    Ich musste lächeln. So wie Annelise ihn beschrieb, hätte Friedrich auch ein streunender Hund sein können.
    »Nell beachtet ihn gar nicht«, fuhr Annelise fort. »Friedrich fährt jeden Tag von Oxford hierher, und was bekommt er für seine Bemühungen? Liebeskummer und ein Paar miefiger Gummistiefel.«
    »Ach je.«
    »Er ist nicht der Einzige«,

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