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13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

Titel: 13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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die Umarmung erwiderte, dann schob er Kit von sich und sagte rau: »Und jetzt fort mit euch. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf.«
    Ich stellte meine Tasse neben Leos auf dem flachen Stein ab und folgte Kit durch die Lücke in den Bäumen. Bevor das Lager aus meinem Blickfeld verschwand, sah ich nochmals über die Schulter zurück. Mit einem undurchdringlichen Ausdruck im Gesicht schaute Leo seinem Neffen hinterher.
    »Ich hoffe, er ist noch da, wenn wir zurückkommen«, sagte ich, als wir den Pfad erreicht hatten.
    »Ich glaube schon.« sagte Kit und klopfte auf seine Jackentasche. »Ich habe ihm die Schlüssel seines Campingwagens stibitzt.«

20
    »DU SCHUFT!«, RIEF ich voller Bewunderung über Kits kühnen Diebstahl.
    »Ich musste etwas unternehmen.« Er holte die Taschenlampe hervor und schaltete sie ein. »Leo läuft seit vierzig Jahren vor sich davon. Ich kann ihm nicht erlauben, abermals davonzulaufen, solange sein Ruf nicht wiederhergestellt ist.«
    Kit hing seinen Gedanken nach, sodass er seine Schritte verlangsamte, wofür ich sehr dankbar war. Es war einfacher, den Fallen des Weges auszuweichen, wenn der Lichtkegel der Taschenlampe nicht so herumtanzte.
    »Du meinst es also ernst«, sagte ich und schaute ihn von der Seite an. Sein fein geschnittenes Profil hob sich vor dem Sternenhimmel ab, aber es war zu dunkel, um den Ausdruck seines Gesichts zu erkennen. »Du willst wirklich beweisen, dass Leo Maurice DuCaral nicht getötet hat.«
    »Es sollte nicht allzu schwierig sein«, meinte er. »Während du mit deinen irrelevanten Fragen nach Charlottes nicht existenten Geschwistern alles verkompliziert hast, habe ich die Löcher in Leos Geschichte zusammengezählt.«
    »Ich habe gar nichts verkompliziert«, protestierte ich. »Ich habe versucht herauszufinden, um wen es sich bei Rendor handelt.«
    »Stellen wir dein imaginäres Monster mal einen Moment beiseite und konzentrieren uns auf meinen sehr realen Onkel, okay?«, sagte Kit brüsk und fuhr fort, ohne meine Entgegnung abzuwarten. »Wir leben nicht mehr im Mittelalter, Lori. Madeline DuCaral hätte Maurice nicht so einfach im Mausoleum verbuddeln können. Sie hätte die verantwortlichen Stellen informieren müssen – einen Arzt, die Polizei, die einen Gerichtsmediziner bestellt hätte. Es hätte eine Untersuchung über eine Schussverletzung mit Todesfolge gegeben, und das hätte mit Sicherheit in der Zeitung gestanden. Aber wir haben im Despatch keine Zeile über einen tödlichen Schuss auf Aldercot Hall gefunden.«
    »Nicht ein Wort«, räumte ich kleinlaut ein. Kit war den ganzen Tag über so ausgeglichen gewesen, dass mich seine plötzliche Barschheit vollkommen überraschte. Es war, als würde ein Welpe nach einem schnappen.
    »Abgesehen davon«, fuhr er fort, »widerspricht alles, was wir in den vergangenen vier Tagen erfahren haben, Leos Geschichte. Wir wissen sowohl von Henrietta Harcourt als auch von den Pyms, dass Maurice fast vierzig Jahre lang invalide war und dass ihn Charlotte bis zu seinem Tod vor drei Jahren gepflegt hat. Was bedeutet, dass er noch lebte, als Leo ihn blutverschmiert auf der Wiese liegen ließ. Womöglich hat Leo ihn verletzt. Getötet hat er ihn auf keinen Fall.«
    »Aber Kit«, wandte ich zaghaft ein, »Maurice hatte keinen Puls mehr, wie Leo gesagt hat. Er hat nicht mehr geatmet. Falls Lizzie Black nicht doch recht hat mit ihrem Glauben, dass Maurice ein Vampir war, der an einem Tag lebt und am anderen nicht, dürfte es dir schwerfallen zu erklären, wieso er keinen Puls mehr hatte und nicht atmete.«
    »Damit beschäftige ich mich, wenn es so weit ist«, sagte Kit. »Mein Onkel hatte in seiner Jugend einiges auf dem Kerbholz – er hat getrunken, sich geprügelt und Scheiben eingeschmissen –, aber er war kein Verbrecher. Ein Mord hätte ihm nicht ähnlich gesehen.«
    »In jener Nacht war er betrunken«, rief ich Kit ins Gedächtnis.
    »Genau«, sagte er seltsam gedehnt. »Er war betrunken.«
    Fast konnte ich hören, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten, und deshalb störte ich ihn nicht in seiner Konzentration, bis wir den Mini erreicht hatten. »Ich nehme an, du hast schon wieder einen schlauen Plan ausgebrütet.«
    »Eigentlich ist es ein ziemlich simpler Plan«, sagte er. »Sei morgen früh um neun Uhr hier und bereite dich auf eine Wanderung vor. Wir gehen noch einmal nach Aldercot Hall. Ich muss mit Henrietta sprechen.« Plötzlich lächelte er mich so herzlich an, als sei mitten in der Nacht die Sonne

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