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1300 - Die Gänger des Netzes

Titel: 1300 - Die Gänger des Netzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Somer...
    Was für ein Unsinn! dachte ich noch. Seine Vogelaugen wurden so groß, dass sie mein gesamtes Gesichtsfeld einnahmen. Und dann waren da nur noch Augen, zwei tiefblaue starre Kugeln. Ich fiel in sie. Da ist jemand, der über dich wacht, Eirene, sagte jemand in einer Art Sprechgesang, und das Echo derselben Stimme sang: ... über dich wacht, Idinyphe.
    Was für ein Name, ich hatte ihn noch nie gehört. Ich wollte ihn im Geist wiederholen, aber er war meinem Gedächtnis entschwunden, kaum dass ich ihn gehört hatte. Und der Traum vermischte sich mit Panoramatischen Bildern. Wer bist du? Was bist du? Wie wurdest du? Bilder blinkten auf, verschwanden und wurden in rascher Folge von anderen Bildkaskaden abgelöst. Und ich sah Stationen meines Lebens wie eine unbeteiligte Beobachterin.
     
    6.
     
    VERGANGENHEIT: 433-440 NGZ
     
    Zu Eirenes viertem Geburtstag brachte Icho Tolot ein außergewöhnliches Geschenk. „Ich dachte, dass du dich über einen Spielgefährten freuen würdest, Eireneos", sagte der Haluter und hielt ihr einen rundum geschlossenen Käfig mit Lebenserhaltungssystem hin. Er kniete dabei und beugte sich ganz tief zu ihr hinunter. „Was ist es? Ich möchte es sehen", rief Eirene. Sie klatschte dabei in die Hände und verursachte Icho Tolot dabei die Vision von schwarzen Flammen. Icho Tolot war so überrascht, dass er den Käfig fallen ließ. Er klappte auf, und heraus kam ein pelziges Tier gehuscht. Es irrte verschreckt hin und her, sah alle Fluchtwege durch die Beine von Riesen verstellt und blieb dann zitternd stehen, so dass man es eingehend betrachten konnte. Es hatte ein schneeweißes Fell und einen buschigen Schweif und war, den Schweif nicht eingerechnet, an die sechzig Zentimeter lang. Es blickte aus geweiteten rötlichen Augen gehetzt um sich, die spitzen, dreieckigen Ohren standen steif. „Es ist ein: Weißfuchs vom Kontinent Panahan und lebt im Nordpolbereich", erklärte Icho Tolot. „Ich habe den Weißfuchs für dich gefangen, Eireneos. Er ist noch ein bisschen ängstlich, wird aber gewiss bald Zutrauen zu dir fassen."
    „Er hat einen gelben Fleck hinter dem Ohr", sagte Eirene und fixierte den Weißfuchs; der Ausdruck der Konzentration verstärkte sich. „Er teilt mir mit, dass er Bwimi heißt..." Plötzlich wandelte sich Eirenes Gesichtsausdruck. Zuerst zeigte sie Erstaunen, dann Betroffenheit, und plötzlich widerspiegelte ihr Gesicht Entsetzen. Eirene schrie auf und rannte davon. „Schafft den Weißfuchs fort!" rief Gucky. „Er hat etwas, das Eirene Angst macht."
    Der Mausbiber teleportierte zu dem Weißfuchs, ergriff ihn und entmaterialisierte mit ihm. Icho Tolot gab einen furchtbaren Klagelaut von sich und folgte Eirene. Er fand sie im hintersten. Winkel des Gartens, und sie klammerte sich wie ein Äffchen furchtsam an ihn. „Bwimi hatte so schreckliche Angst", flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Schon gut", sagte der Haluter tröstend. „Gucky hat ihn wieder zu rück gebracht. Ich wollte dir doch nur eine Freude bereiten. Wie konnte ich wissen..."
    „Bwimi bleibt mein Freund", sagte Eirene, und ihre Augen waren wieder trocken. Es schien, dass sie das Erlebnis mühelos verkraftet hatte, aber wenige Tage später war sie plötzlich verschwunden. Ihre Eltern kämmten das ganze Gebiet ab und gaben eine Suchmeldung auf, aber Eirene blieb fast eine ganze Woche verschwunden. Alle Freunde der Familie, sofern sie nicht gerade im Einsatz irgendwo im psionischen Netz waren, beteiligten sich an der verzweifelten Suche. Icho Tolot startete eine Expedition zum Polkontinent, von wo er den Weißfuchs mitgebracht hatte. Aber es war schließlich Gucky, der Eirene fand und nach Hause zurückbrachte. Er verriet nicht, unter welchen Umständen er Eirene gefunden hatte. Sie selbst war es, die Gesil mit kindlicher Begeisterung erzählte, dass sie bei Bwimi und den Seinen in deren Burg gewesen war und viel Spass in der Sippe der Weißfüchse gehabt hatte.
    Eirenes parapsychische Talente verkümmerten allmählich. Sie hatte sie nie bewusst angewandt, sondern ohne zu denken, ihren jeweiligen Stimmungen gehorchend. Gesil registrierte es zufrieden, dass Eirene ruhiger wurde, die heimliche Angst vor der Zukunft ihrer Tochter reduzierte sich in dem Maße wie Eirene „normaler" wurde. Eirene brannte keine schwarzen Flammen mehr in die Gehirne anderer, und darüber war Gesil besonders erleichtert, denn es zeigte ihr, dass ihre Tochter die erbliche Belastung instinktiv abbaute.
    Es war in

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