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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genug, auf eigenen Beinen zu stehen.
    „Der Pilz steht unter dem besonderen Schutz von Upotovu", erläuterte er. „Upotovu wird niemals dulden, daß du dich von ihm befreist, wenn er nicht damit einverstanden ist."
    Ich streifte die Hand des Ussadi ab, trat auf die Terrasse hinaus, umrundete das Wohnhaus und ging bis zum Turm. Von hier aus konnte ich Kijito überblicken. Die Stadt bestand aus Tausenden von Hütten, von denen jede sauf einem in halber Höhe durchgesägten Baumstamm errichtet worden war, so daß sie sich wenigstens drei Meter über dem Boden befand. Die Häuser waren nur über primitive Leitern zu erreichen, die an der Basisplattform der Häuser lehnten und die nachts hochgezogen wurden. Alle Leitern führten zu Trampelpfaden hin, die sich durch die ganze Siedlung zogen, und von denen so leicht kein Ussadi abwich. Auch ich hätte diese Pfade ganz sicher nicht verlassen, wenn ich mich frei in Kijito hätte bewegen können, denn die Ussadi ließen allen nur erdenklichen Abfall von den Häusern auf den Boden fallen. Auch die Fäkalien landeten direkt unter den Häusern. Die Pfade aber wurden peinlich sauber gehalten.
    In den vergangenen Tagen hatte es mehrmals geregnet. Unglaubliche Wassermengen waren aus den Wolken herabgestürzt. Sie hatten den größten Teil der Abfälle in den Fluß geschwemmt.
    Die Ussadi sahen diese Methode der Abfallbeseitigung offenbar als überaus praktisch und einfach an. Ich fragte mich jedoch, was sie in den Monaten des Jahres taten, in denen nicht soviel Niederschläge fielen.
    Der Priester war mir gefolgt. Es schien ihn nicht zu stören, daß ich ihm die kalte Schulter zeigte.
    „Niemand hat bessere Beziehungen zu Upotovu als ich", sagte er leise.
    Etwa zehn von Filoads Kindern tobten kreischend und raufend an uns vorbei. Sie alle hinkten übertrieben, als komme es ihnen darauf an, zu demonstrieren, daß sie einer einzigen Familie entstammten.
    „Ach, du hast gute Beziehungen zu dem Anti-Gott Upotovu!" Ich fuhr herum und lachte dem Priester ins Gesicht. „Das glaube ich nicht!"
    „Das erwarte, ich auch gar nicht", gab er mit gedämpfter Stimme zurück. „Bitte, sprich nicht so laut."
    „Ich verstehe", sagte ich. „Du willst ein Geschäft mit mir machen, und du willst nicht, daß Fiload etwas davon erfahrt."
    Er blickte mich beschwörend an. Unsicher hob er die Hände. Er schien nicht verstehen zu können, daß ich ihm überhaupt keinen Respekt entgegenbrachte.
    „Du mußt wissen, ob du für den Rest deines Lebens Gefangene sein willst oder nicht", zischte er mir zu. „Fiload wartet auf die Händler. Wenn sie hier sind, wird er dich verkaufen. Ich weiß nicht, wer du bist, und woher du kommst, aber ich weiß, daß du nie mehr in deine Heimat zurückkehren wirst, wenn die Händler dich erst einmal mitgenommen haben. Die Unendlichkeit wird dich verschlucken."
    Ich gebe zu, daß ich ein äußerst flaues Gefühl in der Magengegend hatte. Ich glaubte dem Priester.
    Sieben Tage waren verstrichen, und Perry hatte mich noch immer nicht gefunden. Wenn die Händler mich mitnahmen - wer auch immer diese Händler sein mochten - verlor sich meine Spur zwischen den Sternen. Jahrzehnte konnten vergehen, bis Perry mich dann fand, falls es ihm überhaupt gelang, mich irgendwo aufzuspüren. Vielleicht würde ich meine Eltern nie mehr wiedersehen. Und was ein Leben in der Sklaverei bedeutete, das konnte ich mir vorstellen.
    „Du willst die Macht", stellte ich fest. „Und ich soll dir dazu verhelfen. Ich, eine Gefangene."
    „Dein Körper ist gefangen", entgegnete er. „Nicht dein Geist. Nicht dein Wissen."
    Ich begriff.
    Der Priester wußte ganz sicher nicht, woher ich gekommen war. Ich war „Strandgut", wie so vieles andere, was in der Nähe von Kijito materialisiert war. Er war sich jedoch klar darüber, daß ich ihm aufgrund meines Wissens überlegen war. Also hoffte er, daß ich ihm mit irgendwelchen Tricks zur Macht verhalf, denen Fiload nicht gewachsen war.
    Warum sollte ich es nicht versuchen?
    Eine innere Stimme warnte mich davor, mich aufs Glatteis zu begeben. Ich war jedoch davon überzeugt, daß ich mich bei einem Intrigenspiel zwischen dem Priester und dem Anführer der Ussadi behaupten würde.
    „Laß mich darüber nachdenken", sagte ich.
    „Gut, aber warte nicht zu lange. Die Händler können jeden Tag eintreffen, und wenn sie erst einmal hier sind, ist es zu spät für dich."
    „Was hätte ich davon, wenn ich dir zur Macht verhelfe?" fragte ich.
    „Deine

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