1304 - Das Gericht der Elfahder
Netzgänger, hatte sie eine Produktionsstätte für Anti-KM-Serum eingerichtet.
Sie produzierte das Mittel in großen Mengen, und es wurde immer wieder an verschiedenen Orten eingesetzt. Die Gänger des Netzes verteilten es über die zwölf Galaxien der Mächtigkeitsballung ESTARTU.
Es war überflüssig zu sagen, daß auch die EXPLORER ein größeres Kontingent mit sich führte.
Irmina hielt sich meinen Informationen nach zur Zeit in der Galaxis Siom Som auf und half Veth Leburian, den sie den Desotho nannten. Lange Zeit hatten wir nichts von ihm gehört. Nach Jahren erst war er aufgetaucht. Aus seinem Mund hatten wir von den Vorgängen auf Etustar erfahren. Veth war von den Pterus aus ESTARTUS Garten gewiesen und von einem Beiboot der SOMBATH zum sternförmigen Mutterschiff des Kriegers Ijarkor gebracht worden. Er hatte dem Ewigen Krieger ein paar Jahre lang dienen müssen.
Erst dann war er zu den Widerstandskämpfern in der Kalmenzone von Siom Som zurückgekehrt, wo wir ihn getroffen hatten.
Es war der Desotho, der die Nachricht verbreitet hatte, daß ESTARTU hier nicht mehr lebte. Er nannte einen Zeitraum von fünfzigtausend Jahren vor dem die Superintelligenz ihre Mächtigkeitsballung verlassen hatte und nicht zurückgekehrt war.
Die Pterus maßten sich an, ihr Erbe zu verwalten. Es war ein Hohn, der mir die Zornesröte ins Gesicht steigen ließ, wenn ich nur daran dachte. Mit einemmal wurde mir die Superintelligenz wieder sympathischer. Nach der Ankunft der Vironauten in den Galaxien Erendyra, Siom Som und all den anderen Sterneninseln der Mächtigkeitsballung, nach der Kenntnisnahme von der Unmenschlichkeit der von Stalker angepriesenen Wunder, hatten wir alle daran geglaubt, daß es sich bei ESTARTU um eine durch und durch negative Superintelligenz handelte. Darin waren wir uns nun nicht mehr so sicher. Es mußten Vorgänge von wahrhaft kosmischer Bedeutung gewesen sein, die ESTARTU dazu veranlaßt hatten, die Sicherheit ihrer Mächtigkeitsballung aufzugeben und irgendwohin zu gehen.
Wohin? Ich hatte mich bei einem meiner Treffen mit Perry darüber unterhalten. Er hätte nur zu gern mit ES über ESTARTU gesprochen. Er konnte es aus zwei Gründen nicht. ES war nach der Aktivierung des Chronofossils EDEN II verschwunden, und den drei ehemaligen Rittern der Tiefe war die Rückkehr in die eigene Mächtigkeitsballung von den Kosmokraten verwehrt worden. Zwei Aussöhnungsversuche Carfeschs waren an der Ablehnung Perrys, Atlans und Jens gescheitert.
Zu den Aufgaben, die Perry als dringlich betrachtete, gehörte auch die Suche nach den Verschollenen. Veth Leburian hatte nicht sagen können, was aus Roi Danton, Ronald Tekener, Demeter, Jennifer Thyron, den drei Siganesen Susa Ail, Luzian Bidpott und Cornelius „Chip" Tantal sowie den beiden Virenschiffen LASHAT und LOVELY BOSCYK geworden war. In den ganzen fünfzehn Jahren waren keine Spuren von ihnen entdeckt worden.
Niemand war es gelungen, Ijarkor danach zu fragen. Er mußte einer der letzten gewesen sein, die sie gesehen hatten.
Hatte sich ihr Schicksal auf Etustar besiegelt? Waren sie Bestandteile ESTARTUS geworden oder deren Relikte? Oder hielten sie sich irgendwo versteckt?
Ich fuhr mir durch die Haare. Das Virenschiff hatte sie mir ausgesprochen kurz geschnitten.
Manchmal war es wirklich zum Haare ausraufen. Keine Spuren, keine Entdeckungen, nur dieser dauernde Untergrundkampf gegen die Ewigen Krieger. Jeder Flug und jede Landung waren mit der Gefahr verbunden, entdeckt, gefangen oder getötet zu werden.
Lediglich Muantok dürfte da eine rühmliche Ausnahme bilden. Der Planet gehörte zu keinem der bekannten Reiche. Am Rand jenes Sektors in der Überlappungszone der beiden Galaxien gelegen, den man den Dunklen Himmel nennt, lag diese Wüstenwelt, die über zahlreiche Werften verfügte, in denen jene ihre Schiffe reparieren lassen konnten, die sich anderswo nicht blicken lassen durften.
Hierher hatte uns die Spur geführt, von der wir in den Ringen des Planeten Gorleym zum ersten Mal gehört hatten. Von den Gamtsaka-Brüdern war die Rede gewesen und von zwei Raumschiffen, die in einem Außensektor Absantha-Goms gesichtet worden seien. Die Beschreibung der Schiffe hatte mich sofort an jenes Wrack erinnert, das wir im Jahr 430 NGZ auf der Wasserwelt Aquamarin gefunden hatten. Aufgrund der Informationen, die wir von Vironauten erhalten hatten, die zwischen Milchstraße und ESTARTU hin und her gependelt waren, hatte ich damals Anlaß gesehen zu
Weitere Kostenlose Bücher