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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Wohin er sich auch wandte, der Gegner lauerte überall. Es war der Mühe nicht wert, die übrigen Ausgänge der Halle zu untersuchen. Sie waren alle besetzt Aber er war entschlossen, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Er durfte nicht zulassen, daß die Vironauten auf der deckungsfreien Fläche der Halle wehrlos zusammengeschossen wurden. Wenigstens die Möglichkeit, sich zu verteidigen, mußte ihnen gegeben werden.
    Dunst und Qualm erfüllten die Halle. Das Singen der Desintegratoren mischte sich mit dem Knallen und Fauchen der Thermostrahler. Veeghr war an Fazzys Seite. Dem Blue verdankte er sein Leben. Mother Rizzo tauchte unversehens aus dem Qualm auf. Ihr Gesicht war geschwärzt, das Haar versengt. Ihre Augen glühten, und in der Rechten schwenkte sie einen mittelschweren Blaster. Sie hatten alle begriffen, worum es ging. Es gab nur einen Ausweg. Sie mußten den Raum hinter der silbernen Mauer stürmen. Er wies nach rechts und nach links. Benita Rizzo und der Blue verstanden ihn ohne Worte.
    Während er auf das offene Schott zuglitt, aus dem jetzt pechschwarzer Qualm hervorquoll, nahmen sie sich die beiden Nachbarschotte vor. Sie hatten die Helme geschlossen. Es wurde dunkel um Fazzy, als er sich durch die Öffnung schob. Der Monitor warnte vor gefährlich hohen Außentemperaturen.
    Er sah den Schatten einer kleinen, gedrungenen Gestalt durch den Dunst huschen und schoß. Ein gellender Schrei bewies ihm, daß er das Ziel nicht verfehlt hatte. Irgendwo sang ein Desintegrator. Blitze zuckten von rechts und links her durch den Qualm. Veeghr und Mother Rizzo griffen ein! Fetzen grauen Schaums klatschten Fazzy gegen die Helmscheibe. Ein automatisches Löschsystem bekämpfte den Brand im Innern des runden Raumes. Der Qualm lichtete sich. Zwischen zwei Aggregatblöcken sah Fazzy die schimmernde Oberfläche eines Shant. Er schoß. Der Gegner fuhr in die Höhe, in einen Mantel von Flammen gehüllt, und brach zusammen.
    Unaufhaltsam drang Fazzy weiter vor. Er, der bei unzähligen Gelegenheiten Feigheit als menschliche Tugend bezeichnet hatte, war zur Kampfmaschine geworden. Keinen Gedanken verschwendete er daran, daß er nur die leichte Bordmontur trug, die keine Vorrichtung zur Erzeugung eines individuellen Schirmfelds besaß, Sein Schutz war die feste Überzeugung, daß kein Gegner ihm widerstehen könne. Er schritt einher wie der Schlachtengott persönlich, und sein Blaster schnitt eine Schneise der Vernichtung quer durch den runden Raum.
    Draußen hatten sie inzwischen gemerkt, was die Stunde geschlagen hatte. Immer mehr Blasterschüsse waren zu hören. Die Vironauten zogen sich in die Deckung zurück, die Fazzy und seine Begleiter ihnen freikämpften, und zerschmetterten die letzten Reste feindlichen Widerstands. Aus dem Dunst materialisierte Mezzer Schaap, das rußgeschwärzte Gesicht zu einem triumphierenden Grinsen verzogen.
    „Niemand mehr da!" schrie er so laut, daß Fazzy es durch den geschlossenen Helm hörte. „Sie sind alle ausgerissen."
    Das Löschsystem war der Brände inzwischen Herr geworden. Verkohlte, halbgeschmolzene Maschinenreste zeugten von der Wucht, mit der die Vironauten zugeschlagen hatten. Fazzy öffnete den Helm.
    „Schotte sichern!" gellte sein Befehl. „Achtet darauf, daß niemand uns zu nahe kommt."
    Dann machte er Bestandsaufnahme. Sie fiel traurig aus. Sechsundzwanzig waren sie gewesen, als sie die Halle betraten. Jetzt lebten noch fünfzehn. Die Verluste waren in erster Linie in Mother Rizzos Gruppe entstanden. Die Kranken und Verwundeten hatten sich nicht schnell genug bewegen können, als der Gegner das Feuer eröffnete.
    „Ich will euch keine falsche Hoffnung machen", sagte Fazzy so laut, daß auch die Männer und Frauen an den Schotten ihn hören konnten. „Wir sitzen hier fest. Windaji Kutisha wird Robottruppen einsetzen und die Mauer, hinter der wir uns verschanzt haben, pulverisieren lassen. Ich persönlich halte nichts von einer Kapitulation. Ich sterbe lieber hier, als daß ich mich zu Tode quälen lasse. Aber ich nehme es keinem von euch übel, wenn er sich ergeben will. Er mag seine Waffe hier lassen und mit erhobenen Armen nach draußen gehen. Ich nehme an, daß sie diese Geste verstehen..."
    Er unterbrach sich, als jemand ihn am Arm zupfte. Er wandte sich um. Mezzer Schaap stand neben ihm.
    „Es ist noch zu früh zum Kapitulieren", sagte er hastig. „Ich habe mich umgesehen.
    Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir hier in einer

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