Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bewegungen", sagte Fazzy. „Was kannst du erkennen?"
    „Ich registriere energetische Streuherde in deiner Nähe", antwortete die Seele des Schiffes. „Drei davon sind beweglich. Wahrscheinlich handelt es sich um bewaffnete Robotkommandos. Zwei weitere sind stationär, vermutlich Generatoren, Sendeanlagen und dergleichen. Einer der beiden stationären Herde liegt unmittelbar auf deinem Weg."
    Fazzy schloß den Helm. Er setzte den Orter in Betrieb. Das Bild, das er auf der kleinen Videofläche im Innern der Helmscheibe sah, hatte wenig Ähnlichkeit mit dem, aus dem die AVIGNON ihre Informationen bezog. Es gab zu viele Störquellen in unmittelbarer Nähe.
    Das Bild flackerte. Hunderte von winzigen Reflexen blinkten an und aus.
    Die AVIGNON schien Fazzys Verwirrung zu ahnen.
    „Ich markiere den stationären Herd, der auf eurem Weg liegt", sagte sie.
    Einer der Reflexe leuchtete plötzlich in grellem Rot. Er lag links außerhalb der Bildmitte.
    „Danke, erfaßt", sagte Fazzy. „Ab sofort unterhalten wir uns nur noch, wenn es unbedingt nötig ist." Er wollte die Verbindung trennen, aber im letzten Augenblick fiel ihm noch etwas ein. „Du bist durchsucht worden, nicht wahr?" fragte er.
    „Von oben bis unten", antwortete das Schiff. „Sie gingen gründlich zu Werke. Ich leistete innen keinen Widerstand. Ich dachte mir, damit wäre euch nicht gedient."
    „Gut gedacht", lobte Fazzy. Dann deaktivierte er den Sender. Aus einem Grund, den er selbst nicht identifizieren konnte, erfüllte ihn die Auskunft der AVIGNON mit Unruhe. Es kam ihm vor, als hätte er irgendwo einen Denkfehler begangen. Er war verwirrt.
    Schließlich hatte er von Anfang an damit gerechnet, daß Windaji Kutisha dem Schiff seine besondere Aufmerksamkeit schenken würde. Er hatte ihm sogar selbst empfohlen, sich anhand der Speicherinhalte zu vergewissern, daß von den Vironauten niemand wußte, wo das Hauptquartier der GOI lag. Warum fühlte er sich auf einmal so verunsichert?
    Er löste den Helmverschluß. Yidüül kam auf ihn zu.
    „Achtzig Meter vor uns liegt ein breiter Quergang", meldete sie. „Von rechts sind Geräusche zu hören. Aber nach links hin scheint alles klar zu sein."
    „Vorzüglich", sagte Fazzy. So laut, daß es alle in seiner Nähe hören konnten, fügte er hinzu: „Wir biegen nach links ab."
     
    *
     
    Es ging so glatt, daß Fazzy mißtrauisch wurde. Der Seitengang führte zweihundert Meter weit in Richtung neun bis zehn Uhr und endete vor einer Batterie von Antigravschächten. Mezzer Schaap und Yidüül hatten die Schächte bereits analysiert, als das Gros des Trupps ankam. In zweien war das künstliche Schwerefeld abwärts gepolt.
    Fazzy entschied sich für den am weitesten rechts liegenden. Einer nach dem ändern schwangen sie sich in den Schacht und sanken in die Tiefe.
    Gelegentlich meldete sich die AVIGNON. Sie verfolgte die Bewegung der drei „mobilen Störherde", wie sie sich ausdrückte, und hatte ermittelt, daß sich deren Abstand von den Fliehenden stetig, aber langsam verringerte. Daß es sich bei den Quellen der energetischen Streustrahlung um Robotkommandos handelte, daran konnte kein Zweifel mehr bestehen. Unklar war Fazzy nur, warum sie sich so langsam bewegten. Wenn sie ihre Geschwindigkeit nicht erhöhten, würden die Vironauten ihr Raumschiff erreichen, bevor auch nur ein einziger Roboter sie zu Gesicht bekommen hatte.
    Zweihundert Meter tiefer endete der Schacht in der Wand einer kreisrunden Halle, in deren Mitte sich eine silbrig schimmernde Wand erhob, die bis zur Decke hinaufreichte.
    Die Wand umschloß einen ebenfalls kreisrunden Raum, der irgendwelchen technischen Zwecken dienen mochte. Es gab mehrere Schotte. In der Wand der Halle mündeten außer dem Schacht, durch den die Vironauten gekommen waren, drei Korridore, von denen einer in die Richtung führte, die Fazzy Slutch einzuschlagen gedachte.
    Er ließ den Trupp anhalten und horchte. Kein Laut war zu hören außer einem halblauten, steten Summen, das aus dem Raum im Zentrum der Halle zu kommen schien.
    Die Halle hatte einen Durchmesser von achtzig Metern; der Raum in der Mitte maß fünfzehn Meter von einer Seite bis zur anderen.
    „Gib mir ein Signal", sagte die AVIGNON.
    „Signal, Signal", antwortete Fazzy. Es war gleichgültig, was er sagte. Das Schiff brauchte nur die Impulse des Hyperkoms, um eine Peilung vornehmen zu können.
    „Du befindest dich in unmittelbarer Nähe des stationären Streuherds", erklärte die AVIGNON. „Die drei

Weitere Kostenlose Bücher