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1318 - DORIFER

Titel: 1318 - DORIFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immerhin. Was macht sich meine Herrin aus eurem Gekeife!"
    „Viel wird sie sich draus machen, wenn ich sie beim richtigen Namen nenne", sagte das Mädchen.
    Tumika fuhr auf. Voller Staunen sah Atlan, wie sich der Ausdruck des häßlichen Gesichts veränderte. Spott und Hohn waren wie weggewischt. Angst leuchtete aus den großen Facettenaugen.
    „Nein, nein!" schrillte der Zwerg. „Meine Herrin hat nur einen Namen: Si kitu. Es gibt keinen anderen Namen."
    „O doch, es gibt einen", antwortete Eirene und trat noch einen Schritt auf den Zwerg zu.
    Tumika warf die Arme in die Höhe und stieß ein ängstliches Gewimmer aus. Und der Arkonide erinnerte sich plötzlich. Damals, am Berg der Schöpfung, hatte Perry Rhodan Si kitu herausgefordert, indem er sie mit ihrem Beinamen rief. Das wäre ihm um ein Haar übel bekommen; denn der Beiname war eine Beleidigung, und Si kitu reagierte mit höchstem Zorn, wenn sie so gerufen wurde. Aber Rhodan hatte die Mutter der Entropie Versöhnt, indem er darauf verzichtete, die Antwort auf die dritte Ultimate Frage entgegenzunehmen. An das Wort selbst konnte Atlan sich nicht mehr erinnern. Es stammte aus dem Vokabular der Tiefensprache, die mit dem Slang der Endlosen Armada verwandt war. Es bedeutete die Hure. Wissende, die mit dem Wirken der kosmischen Mächte vertraut waren, nannten Si kitu so, weil sie mit den Problemen der kosmischen Entwicklung kokettierte und sich, wie man sagte, jedem dahergelaufenen Zweck in die Arme warf, wenn er nur der Mehrung der Entropie diente.
    Der Zwerg war außer sich vor Angst und Entsetzen. Seine Stimme überschlug sich, als er das Mädchen beschwor: „Nenne ihn nicht, den anderen Namen! Sprich ihn nicht aus! Hab Erbarmen mit mir.
    Si kitu würde mich töten, wenn meine Ohren den Schimpfnamen gehört hätten!"
    „Besseres verdienst du nicht", sagte Eirene. Ihre Stimme war hart und unerbittlich.
    „Du walltest uns dazu verleiten, die Bevölkerung eines ganzen Planeten auszulöschen. Und wenn wir getan hätten, wie du uns auftrugst, dann hättest du uns am Ende noch ausgelacht und dein Versprechen doch nicht gehalten."
    „Ich mache es gut", zeterte Tumika. „Ich mache es gut. Nur darfst du den Namen nicht nennen!"
    Aber Eirenes Entschluß war gefaßt. Fasziniert beobachtete Atlan, wie der Zwerg sich vor dem Mädchen duckte, und hörte, wie er um Gnade winselte. Es war eine unwirkliche Szene: hoheitsvoll die Sechzehnjährige, erbärmlich der Wicht, der sich den Diener einer kosmischen Macht nannte. Eirene schöpfte aus dem Wissen der Kosmokratin. Nur daher hatte sie erkennen können, welche Macht dem gegeben war, der Si kitus Schimpfnamen kannte. Der Bericht ihres Vaters über die Ereignisse am Berg der Schöpfung, war ihr gewiß nicht mehr deutlich genug in Erinnerung.
    „Scher dich fort, Zwerg!" rief das Mädchen. „Wir brauchen deine verlogenen Angebote nicht. Geh zurück zu deiner Herrin und sag ihr, was das Universum von ihr hält. Sie ist und bleibt..."
    „Neiiiin!" schrie Tumika. „Nicht den Namen!"
    Aber Eirene blieb unerbittlich. Ein verächtliches Lächeln spielte auf ihrem Gesicht, als sie das Wort dreimal hintereinander aussprach - so, wie sie es damals auf Pailliar getan hatte: „Kahaba ... Kahaba ... Kahaba ..."
    Der Zwerg kreischte voller Verzweiflung. Er sprang auf, aber noch im Sprung erfaßte ihn der Prozeß der Auflösung. Diesmal verschwand er nicht abrupt, als wäre er entmaterialisiert. Seine Umrisse verschwammen. Er wurde durchsichtig. Er schwebte in der Luft. Ein Windstoß packte ihn und trieb ihn davon.
    Ein letztes, schrilles Zetern - und Tumika war nicht mehr.
    Überrascht sah Atlan auf. Es war ihm, als hätte sich ein Schatten vor die fremde Sonne geschoben. Es wurde finster, und am Himmel über ihm erschienen die bunten Lichtpunkte exotischer Sterne.
    Er hörte Eirene einen triumphierenden Schrei ausstoßen. Da begriff er, was das Mädchen mit der dreimaligen Ausrufung des Schimpfnamens bewirkt hatte.
    „Willkommen an Bord", sagte die NARU mit leisem, freundlichem Spott. „Diese Trennung, nehme ich an, war vorläufig die letzte."
    „Wenn es nach mir geht...", begann der Arkonide grimmig, ließ jedoch den Rest des Satzes in der Luft hängen.
    Vor der Bugkanzel schimmerte das geheimnisvolle grüne Hintergrundleuchten des Kosmonukleotids. Glänzende, bunte Psiqs trieben tanzend ihr unablässiges Spiel.
    Der Übergang war ebenso plötzlich gewesen wie beim ersten Mal. Die Dunkelheit hatte nur den Bruchteil einer

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