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1318 - Terror am Totenbett

1318 - Terror am Totenbett

Titel: 1318 - Terror am Totenbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich verhalten sollte. Der Alte war ihm unheimlich, und er hätte nicht gedacht, dass ihm so etwas passieren könnte, weil er sich immer für einen abgebrühten Burschen gehalten hatte. Doch diese Szene hier am Bett war ihm schon komisch.
    »Du bist auch nicht locker, wie?«
    Anderson hob unbehaglich die Schultern. »Irgendwie schon, Lord Peter, aber jetzt… ich meine …«, verdammt, er suchte nach den richtigen Worten.
    »Bist du überrascht, dass ich nicht hier als hinsiechender alter Kerl liege, der seine letzten Worte hervorröchelt?«
    »So ähnlich.«
    »Jetzt sinken deine Hoffnungen.«
    »Wieso?«
    »Auf das Erbe.«
    Amos sagte nichts. Natürlich hatte der Alte Recht. Das wollte er nur nicht so zugeben.
    »Du bist kein guter Schauspieler, Amos. Du denkst an Geld, das sehe ich dir an. Ach ja, hast du immer noch Schulden?«
    Mist!, dachte Amos. Woher weiß er, dass ich Schulden habe? Das muss ihm von der Verwandtschaft gesteckt worden sein.
    »Ein paar schon«, gab er zu.
    »Wirklich nur ein paar?«
    »Das kommt immer auf die Sichtweise an.«
    »Klar. Und jetzt flammt in dir die Hoffnung auf, dass ich den Löffel abgebe.«
    »Es hörte sich fast so an.«
    »Das glaube ich dir. Aber ich spiele mit dem Tod. Ich habe mit ihm eine Vereinbarung getroffen. Der Tod, der Teufel… haha, du weißt wie ich zum Teufel stehe?«
    »Nicht genau.«
    »Lüg nicht, denn darüber hat sich die Verwandtschaft schon früher die Mäuler zerrissen. Ja, ja, ich habe den Teufel immer irgendwie gemocht. Das war so eine Hassliebe zwischen uns. Wie bei zwei Pokerspielern, die sich zwar nicht unbedingt mögen, aber trotzdem nicht ohne einander auskommen.«
    »Das verstehe ich nicht so richtig.«
    »Keine Sorge, du bist noch jung und lernfähig…« Mehr sagte der alte Lord nicht, und sein Großneffe hatte damit ein Problem. Die Gründe, weshalb er seinen Großonkel besucht hatte, waren plötzlich fortgeschwemmt worden. Amos war klug genug, um zu begreifen, dass sein Boot in einen ganz anderen Hafen einlief.
    »Was hältst du vom Teufel?«
    »Weiß nicht. Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    »Schade.«
    »Wieso?«
    »Möchtest du ihn mal sehen?«
    Wieder so eine Frage, auf die Anderson keine Antwort wusste. Er musste aber was sagen und fragte mit leiser Stimme: »Willst du mir irgendwelche Bilder zeigen? So alte Bücher, in denen die Zeichnungen enthalten sind, wie sich die Menschen früher den Teufel vorgestellt haben?«
    Der Lord schüttelte im Liegen den Kopf. »Nein, so ist das nicht. Es gibt einen anderen Weg.«
    »Du musst es wissen.«
    »Genau.« Lord Peter Wexley löste seine Hände voneinander und winkte mit dem rechten Zeigefinger. »Komm mal noch etwas näher, Söhnchen.«
    Amos schluckte. Was er hier erlebte, war ihm nicht ganz geheuer.
    Aber er tat seinem Großonkel den Gefallen und blieb am Rand des Betts stehen.
    »Ich will dir etwas zeigen, Amos«, krächzte der Lord »Ah ja? Was denn?«
    »Etwas Tolles. Schau mir in die Augen.«
    O nein. Wie in dem Film Casablanca. Aber das »Kleines« hatte er zum Glück nicht gesagt.
    Amos ließ auch das über sich ergehen. Er war dem Alten jetzt sehr nahe und nahm auch dessen Geruch auf. Er kam ihm komisch oder anders vor, denn der Kranke roch seltsam. Von seiner Haut strahlte es ab. Das war kein Rasierwasser, es roch eher schimmelig, aber auch leicht nach Natur, die im Sterben lag.
    »Sieh mir in die Augen!«
    »Das tue ich doch!«
    »Gut. Und was siehst du?«
    »Augen. Pupillen. Blasse oder so…«
    »Oder so – Mann, hör auf. Konzentriere dich auf mein linkes Auge, Söhnchen.«
    »Ja, ja, das mache ich doch.«
    Amos musste wirklich genau hinschauen, um zu erkennen, was sein Großonkel meinte. Das Auge war starr, während das rechte leicht zuckte. Es lebte nicht mehr, und sofort wusste Amos die Lösung.
    »Ein Glasauge«, flüsterte er.
    »Genau, Söhnchen. Gut beobachtet. Es ist ein Glasauge. Das habe ich seit drei Jahren. Irgendwo bin ich auch stolz darauf, es zu haben. Ein Glasauge, das mir andere Perspektiven eröffnet.« Er lachte kichernd, fast wie ein Teenager. »Hättest du nicht gedacht, wie?«
    »Nein.«
    »Aber es stimmt.«
    »Nun ja, wenn man selbst nicht mehr…«
    »Ach, hör auf. Du brauchst nicht nach irgendwelchen Ausreden zu suchen, mein Freund. Es ist mein zweites Auge, und ich bin stolz darauf, denn es ist nicht nur einfach ein Auge, sondern auch etwas Besonderes, wenn du es genau wissen willst.«
    Amos zog sich wieder etwas zurück. »Ja, das verstehe ich sehr

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