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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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deren
starken, überlangen Armen sie zappelte, kein Wunder. Jedes Kind kannte dieses
Geschöpf- das schreckliche Monster des Dr. Frankenstein ...
     
    ●
     
    Als er wach wurde, schien die Sonne warm
durch das kleine schmutzige Fenster. Jörg Vernau kitzelten die Strahlen und der
durch die Hütte schwebende Staub in der Nase, und er musste heftig niesen.
    „Sorry“, sagte der braungebrannte,
dunkelhaarige Mann, „ich hoffe, ich hab dich nicht zu sehr erschreckt.“ Er
schlug die Augen auf und beugte sich mechanisch zur Seite, um nach seiner
Freundin zu tasten, die auf dem Matratzenlager, ebenfalls eingehüllt in ihren
Schlafsack, neben ihm lag.
    Liegen sollte ... denn sie war - nicht da.
    Jörg blinzelte in das Licht, das in breiten
Bahnen durchs Fenster flutete, und blickte in die Runde. Der Raum war nicht
groß und verstaubt. Spinngewebe hing in den Ecken von der Decke herab. In ihrer
Mitte war eine altmodische Lampe befestigt. Ihr schmutziger, vergilbter Schirm
war an mehreren Stellen durchbrochen. In die Fassung hatte man eine Birne
eingeschraubt, aber Licht konnte sie nicht spenden, selbst wenn sie noch
funktionstüchtig sein sollte. Im ganzen Haus gab es keinen elektrischen Strom
mehr. Wer allerdings hierher kam, verzichtete gern auf Luxus, den er nicht
erwarten konnte. Wem das See nahe Grundstück gehörte,
wusste niemand so recht. Es hieß, dass ein spleeniger Engländer, der vor Jahren
viel Geld mit dem Verkauf eines Kinderspielzeugs gemacht hatte, eines Tages
plötzlich die Schnauze von dieser Art Leben voll hatte und kurzerhand ausstieg.
Er schloss sich einer Gruppe junger Leute an und trampte durch die Welt. Ob er
sich derzeit in Bangkok, Hongkong, Singapur oder Malaysia, in Delhi oder
Melbourne aufhielt, wusste kein Mensch. Er war verarmt, seine Geschäfte
existierten nicht mehr, und von seinem Reichtum war nur noch dieses nun
vergammelt und heruntergekommen aussehende Sommerhaus an der englischen
Ostküste übriggeblieben, unweit des Seebades Clacton on Sea.
    Unter jungen Leuten, die durch die Welt
trampten, wurde dieser Tipp stets mündlich weitergegeben: „Wenn du mal ne
Bleibe suchst, die nichts kosten darf und an einer ganz tollen Stelle mit
Meerblick und Privatstrand liegt, solltest du dir diese Adresse merken ...“
    Jörg Vernau und Petra Mahler, die gemeinsam
unterwegs waren und kreuz und quer durch England zogen, kam dieser Tipp sehr
gelegen. Gehört hatten sie davon in einer verräucherten Disko im Herzen von
Soho.
    Ob das Haus natürlich frei sei, wisse kein
Mensch. Manchmal stünde es wochenlang leer, dann wiederum seien sämtliche Räume
belegt. Manchmal hätte man auch Glück, einige Tage ganz ungestört und richtig
nett dort zu verbringen.
    Jörg Vernau und seine Freundin hatten das
Glück gehabt, das Sommerhaus leer vorzufinden. Die einzelnen Räume waren im
Lauf der Zeit in ein richtiges Matratzenlager umgewandelt worden. Dies ließ den
Schluss zu, dass eine Kommune junger Menschen hier eine Zeitlang fest gewohnt
hatte. Die Matratzen, ein paar alte Bier- und Obstkisten, die
aufeinandergestapelt primitive, aber brauchbare Schränke ergaben, waren die
Überbleibsel aus dieser Zeit. Die Matratzen, die keiner mitgenommen hatte,
dienten Neuankömmlingen und Unterkunftsuchenden, die in diese Ecke kamen, als
Möglichkeit, weich und fast komfortabel zu liegen.
    Jörg Vernau schälte sich aus seinem
Schlafsack und war erstaunt darüber, dass Petra nicht neben ihm lag. Er kannte
sie als Langschläferin. Es war in der Regel so, dass er sie wecken musste, und
sie dann geraume Zeit brauchte, ehe sie munter war. Dann dauerte es immerhin
nochmal eine halbe Stunde, ehe sie sich bequemte. aufzustehen. Und jetzt war
Petra schon weg!
    „Dann bin ich entweder spät dran, oder das
Wetter ist so phantastisch, dass sie schon nen Ausflug zum Meer unternommen
hat.“
    Natürlich konnte es auch sein, dass sie in
der Küche hantierte. Die gab’s wirklich. Dort stand ein alter Kohleofen, ein
eingebauter Schrank war auch vorhanden, und sie hatten alle ihre Sachen, wie
Proviant, Gaskocher, Kaffee und Trockenmilch, dort untergebracht- Jörg Vernau
hörte keinerlei Geräusche und ging davon aus, dass seine Freundin sich
absichtlich leise verhielt, um ihn nicht vorzeitig auf die
Frühstücksüberraschung aufmerksam zu machen.
    Die Tür zur Küche war angelehnt. Vernau
drückte sie vorsichtig auf. Doch der Raum war leer. Alles stand noch so wie am
letzten Abend. Sie hatten sich eine Dose mit Fleisch heißgemacht,

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