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1321 - Brennpunkt Big Planet

Titel: 1321 - Brennpunkt Big Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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armdicken Trägern aus Formenergie eingeklemmt war. „Henke Thor", erkannte der Archäologe. „Wir haben ihn endlich gefunden."
    Der Gefangene bot einen entsetzlichen Anblick, und die beiden Haluter erkannten schon bald, daß es für ihn kein Entrinnen aus der Falle gab.
    Ihr habt mich gefunden, klang eine unendlich müde Stimme in ihnen auf. Endlich. Nun verliert keine Zeit.
    Tötet mich. Beendet meine Qualen.
    Henke Thor war als Haluter kaum noch zu erkennen. Die Falle hatte sein Äußeres so verändert, daß er kaum mehr als eine amorphe Masse war, die zuckend und sich windend im Gestänge aus Formenergie hing.
    Domo Sokrat und Benk Monz blickten sich an. Ihnen schnürte sich die Kehle zu. Sie wußten nicht, was sie tun sollten. Keiner von ihnen brachte es fertig, Henke Thor zu töten, so, wie er es gefordert hatte. Trotz der ausweglosen Situation, in der er sich befand, wäre ihnen eine solche Tat wie ein Mord vorgekommen.
    Jemand will euch befreien, teilte der Eingeschlossene ihnen mit. Ich habe ihn behindert und zurückgedrängt, weil ich wollte, daß ihr mich vor ihm erreicht. „Warum?" fragte der Archäologe. „Warum sollten wir vor ihm dasein?"
    Weil ich will, daß ihr meinem Leben ein Ende setzt. Solange er noch nicht in das Geschehen eingreift, könnt ihr euch auf mich konzentrieren. Wenn er euch erst einmal mitgenommen hat, bleibe ich lebend zurück. Und ich kann noch über tausend Jahre leben. Ich will nicht so lange leiden. „Stalker", sagte Domo Sokrat. „Ist es Stalker, der uns befreien will?"
    Ich weiß es nicht, antwortete die mentale Stimme Henke Thors. Tötet mich endlich. Worauf wartet ihr?
    Domo Sokrat suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, dem Gefangenen zu helfen, obwohl er doch längst wußte, daß es keine gab. Er war sich mit dem Archäologen einig darin, daß sie die Formenergiestäbe nicht beseitigen konnten.
    Das Problem löste sich auf ebenso unerwartete wie unwillkommene Art, als sich plötzlich eine Wand des Raumes teilte und zu beiden Seiten hin auseinanderschob. Zwei gurradähnliche Roboter stießen durch die entstandene Lücke vor und feuerten mit Energiestrahlern auf die beiden Haluter. Sowohl Domo Sokrat als auch Benk Monz reagierten jedoch so schnell, daß die Schüsse sie verfehlten. Die beiden Kolosse wichen ungemein geschickt aus und griffen dann ihrerseits mit Energiestrahlern an, und sie trafen. Die Roboter explodierten mit überraschender Wucht. Ein Feuerball breitete sich aus, und zahllose Bruchstücke wirbelten durch den Raum. Domo Sokrat und der Archäologe wurden mehrfach getroffen, doch die Trümmerstücke prallten wirkungslos von ihren Körpern ab.
    Dort, wo die beiden Roboter explodiert waren, gähnte nun ein riesiges Loch, das durch verbogene, rotglühende Metallstreben begrenzt wurde. Einige Meter davon entfernt hing Henke Thor in dem Gewirr der Formenergiestäbe. Mehrere Trümmerstücke hatten sich tief in seinen Körper gebohrt und ihn getötet. „Das wird noch jemand bereuen", verkündete Domo Sokrat mit wutbebender Stimme. „Stygian", bemerkte Benk Monz. „Er ist dafür verantwortlich."
    „Dann wird er dafür bezahlen."
    Domo Sokrat stürmte durch eine Lücke in der Wand in einen Nebenraum und von dort durch ein offenes Schott in eine etwa dreißig Meter hohe Hohlkugel. Ein etwa fünf Meter breiter Steg führte bis zu ihrem Mittelpunkt. Als er das Ende des Steges erreicht hatte, blickte Domo Sokrat sich um. Die Wände der Hohlkugel waren überdeckt mit. zahllosen Instrumenten, Schalttafeln und Monitoren, wie sie für eine Schaltzentrale typisch waren.
    Es konnte keinen Zweifel mehr geben. Sie hatten das Herz der Pyramide erreicht. „Und jetzt?" fragte Benk Monz, der ihm gefolgt war. „Und was passiert jetzt? Zertrümmern wir diese Zentrale? Das dürfte kein Problem sein."
    „Führt uns aber keinen Schritt weiter", antwortete Domo Sokrat. „Nein, das werden wir nicht tun."
    Keine drei Meter von ihnen entfernt entstand die lebensgroße Holographie Stygians. Sie schwebte frei im Raum. Unwillkürlich wichen die beiden Haluter einen Schritt vor ihr zurück. Domo Sokrat wollte in seiner aufbrausenden Art etwas sagen, aber der bedächtigere Benk Monz hielt ihn zurück. Sie dachten beide an Henke Thor und daran, daß Sotho Tyg lan schuld an dessen Schicksal war, ebenso, wie er die Verantwortung für die rapide Alterung Ache Gaklars und den Tod zahlreicher Gurrads und Haluter trug, die in die Pyramide eingedrungen und an den Fallen gescheitert waren.

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